Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.Er schien sich zu besinnen, und knöpfte den Ueberrock auf. Er trug unter demselben einen breiten ledernen Gürtel, der mit Terzerolhaltern versehen war. Aber Beide waren leer. "Das Gewehr -" sagte er: "ich weiß bei Gott nicht genau -" "Es ist nicht wesentlich. Sie ließen es vielleicht zurück in der Bestürzung. Aber - Sie sind doch nicht selbst verwundet?" "Nein." "In Ihren Armen verschied der Unglückliche, und die Blutflecke auf Ihrer Brust? -" Er starrte darauf nieder. "Mein Blut" - sagte er dumpf und langsam: "meines Vaters Blut! Oh du schauderhafte Farbe!" In der That schien ein fieberischer Schauder über ihn zu kommen bei diesem Anblick, von Er schien sich zu besinnen, und knöpfte den Ueberrock auf. Er trug unter demselben einen breiten ledernen Gürtel, der mit Terzerolhaltern versehen war. Aber Beide waren leer. „Das Gewehr –“ sagte er: „ich weiß bei Gott nicht genau –“ „Es ist nicht wesentlich. Sie ließen es vielleicht zurück in der Bestürzung. Aber – Sie sind doch nicht selbst verwundet?“ „Nein.“ „In Ihren Armen verschied der Unglückliche, und die Blutflecke auf Ihrer Brust? –“ Er starrte darauf nieder. „Mein Blut“ – sagte er dumpf und langsam: „meines Vaters Blut! Oh du schauderhafte Farbe!“ In der That schien ein fieberischer Schauder über ihn zu kommen bei diesem Anblick, von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0036" n="16"/> <p>Er schien sich zu besinnen, und knöpfte den Ueberrock auf. Er trug unter demselben einen breiten ledernen Gürtel, der mit Terzerolhaltern versehen war. Aber Beide waren leer.</p> <p>„Das Gewehr –“ sagte er: „ich weiß bei Gott nicht genau –“</p> <p>„Es ist nicht wesentlich. Sie ließen es vielleicht zurück in der Bestürzung. Aber – Sie sind doch nicht selbst verwundet?“</p> <p>„Nein.“</p> <p>„In Ihren Armen verschied der Unglückliche, und die Blutflecke auf Ihrer Brust? –“</p> <p>Er starrte darauf nieder. „<hi rendition="#g">Mein Blut</hi>“ – sagte er dumpf und langsam: „meines <hi rendition="#g">Vaters</hi> Blut! Oh du schauderhafte Farbe!“ In der That schien ein fieberischer Schauder über ihn zu kommen bei diesem Anblick, von </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0036]
Er schien sich zu besinnen, und knöpfte den Ueberrock auf. Er trug unter demselben einen breiten ledernen Gürtel, der mit Terzerolhaltern versehen war. Aber Beide waren leer.
„Das Gewehr –“ sagte er: „ich weiß bei Gott nicht genau –“
„Es ist nicht wesentlich. Sie ließen es vielleicht zurück in der Bestürzung. Aber – Sie sind doch nicht selbst verwundet?“
„Nein.“
„In Ihren Armen verschied der Unglückliche, und die Blutflecke auf Ihrer Brust? –“
Er starrte darauf nieder. „Mein Blut“ – sagte er dumpf und langsam: „meines Vaters Blut! Oh du schauderhafte Farbe!“ In der That schien ein fieberischer Schauder über ihn zu kommen bei diesem Anblick, von
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/36>, abgerufen am 16.07.2024. |