Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.an Frauenbriefen selten fehlen. Sie schreibt darin: "Ich möchte wahrhaftig manchmal wünschen, daß unsere Geschichte in Deutschland bekannt, ich meine, gedruckt würde, es könnte doch für manche unbändige Liebhaber einen Nutzen haben. Nun weiß ich wohl, daß Sie sich mit solchen Dingen nicht abgeben: aber ich glaube, wenn Sie die Hauptsachen davon dem Verfasser des Trauerspiels mittheilten, welches meinem Albus leicht den Hals hätte kosten können, so würde er sich wohl dazu verstehen. Ich habe doch einmal in einer hiesigen Zeitung gelesen, daß er wieder ein Trauerspiel geschrieben hat, welches Albana heißt. Nun, ich heiße Albus, und mein Fritz (mein Aeltester) behauptet, das sei falsch, ich müßte mich eigentlich Alba schreiben. Da wird er es ja wohl thun." an Frauenbriefen selten fehlen. Sie schreibt darin: „Ich möchte wahrhaftig manchmal wünschen, daß unsere Geschichte in Deutschland bekannt, ich meine, gedruckt würde, es könnte doch für manche unbändige Liebhaber einen Nutzen haben. Nun weiß ich wohl, daß Sie sich mit solchen Dingen nicht abgeben: aber ich glaube, wenn Sie die Hauptsachen davon dem Verfasser des Trauerspiels mittheilten, welches meinem Albus leicht den Hals hätte kosten können, so würde er sich wohl dazu verstehen. Ich habe doch einmal in einer hiesigen Zeitung gelesen, daß er wieder ein Trauerspiel geschrieben hat, welches Albana heißt. Nun, ich heiße Albus, und mein Fritz (mein Aeltester) behauptet, das sei falsch, ich müßte mich eigentlich Alba schreiben. Da wird er es ja wohl thun.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0234" n="214"/> an Frauenbriefen selten fehlen. Sie schreibt darin: „Ich möchte wahrhaftig manchmal wünschen, daß unsere Geschichte in Deutschland bekannt, ich meine, <hi rendition="#g">gedruckt</hi> würde, es könnte doch für manche unbändige Liebhaber einen Nutzen haben. Nun weiß ich wohl, daß Sie sich mit solchen Dingen nicht abgeben: aber ich glaube, wenn Sie die Hauptsachen davon dem Verfasser des Trauerspiels mittheilten, welches meinem Albus leicht den Hals hätte kosten können, so würde er sich wohl dazu verstehen. Ich habe doch einmal in einer hiesigen Zeitung gelesen, daß er wieder ein Trauerspiel geschrieben hat, welches Albana heißt. Nun, ich heiße <hi rendition="#g">Albus</hi>, und mein Fritz (mein Aeltester) behauptet, das sei falsch, ich müßte mich eigentlich <hi rendition="#g">Alba</hi> schreiben. Da wird er es ja wohl thun.“</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [214/0234]
an Frauenbriefen selten fehlen. Sie schreibt darin: „Ich möchte wahrhaftig manchmal wünschen, daß unsere Geschichte in Deutschland bekannt, ich meine, gedruckt würde, es könnte doch für manche unbändige Liebhaber einen Nutzen haben. Nun weiß ich wohl, daß Sie sich mit solchen Dingen nicht abgeben: aber ich glaube, wenn Sie die Hauptsachen davon dem Verfasser des Trauerspiels mittheilten, welches meinem Albus leicht den Hals hätte kosten können, so würde er sich wohl dazu verstehen. Ich habe doch einmal in einer hiesigen Zeitung gelesen, daß er wieder ein Trauerspiel geschrieben hat, welches Albana heißt. Nun, ich heiße Albus, und mein Fritz (mein Aeltester) behauptet, das sei falsch, ich müßte mich eigentlich Alba schreiben. Da wird er es ja wohl thun.“
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/234>, abgerufen am 31.07.2024. |