Und so war es wirklich. Dieses Stück, obschon damals nicht mehr ganz neu auf der deutschen Bühne, und der sogenannten Lesewelt wenigstens aus den Theater-Correspondenzen der Journale bekannt, war den Liebenden bis vor zwei Tagen seinem Inhalte nach völlig fremd geblieben. Der Schauspielzettel von B... kündigt es "zum ersten Male" an, und Ferdinand bewegt Marianen mit leichter Mühe, mit ihm in das Theater zu gehen. Man denke sich den Eindruck, den diese Tragödie, und besonders die Rolle des Hugo, welche einer der größten tragischen
„Die Schuld,“ sagte sie.
„Natürlich, doch die war da seit der That.“
„Nicht doch,“ erwiederte sie: „das Trauerspiel.“
Und so war es wirklich. Dieses Stück, obschon damals nicht mehr ganz neu auf der deutschen Bühne, und der sogenannten Lesewelt wenigstens aus den Theater-Correspondenzen der Journale bekannt, war den Liebenden bis vor zwei Tagen seinem Inhalte nach völlig fremd geblieben. Der Schauspielzettel von B… kündigt es „zum ersten Male“ an, und Ferdinand bewegt Marianen mit leichter Mühe, mit ihm in das Theater zu gehen. Man denke sich den Eindruck, den diese Tragödie, und besonders die Rolle des Hugo, welche einer der größten tragischen
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„Die Schuld,“ sagte sie.
„Natürlich, doch die war da seit der That.“
„Nicht doch,“ erwiederte sie: „das Trauerspiel.“
Und so war es wirklich. Dieses Stück, obschon damals nicht mehr ganz neu auf der deutschen Bühne, und der sogenannten Lesewelt wenigstens aus den Theater-Correspondenzen der Journale bekannt, war den Liebenden bis vor zwei Tagen seinem Inhalte nach völlig fremd geblieben. Der Schauspielzettel von B… kündigt es „zum ersten Male“ an, und Ferdinand bewegt Marianen mit leichter Mühe, mit ihm in das Theater zu gehen. Man denke sich den Eindruck, den diese Tragödie, und besonders die Rolle des Hugo, welche einer der größten tragischen
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Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/152>, abgerufen am 16.02.2025.
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