nicht Meisterin werden über seine ganze Seele. Darin schaltet noch ein Rebell: der Schmerz um den Bruder, ein Schmerz, den ich störrisch, kapriziös nennen möchte, und der alle meine Pläne verwirrt."
"Nach dem, wovon ich vorigen Herbst Augenzeuge war, ist mir derselbe in seiner Dauer nicht unbegreiflich."
"Aber unnatürlich ist er doch! - Sie haben seinen Bruder nicht gekannt?"
"Nein."
"Oh, es giebt nichts Unähnlicheres von Gemüthern, als diese Brüder waren. Heinrich, fast zehn Jahre älter, wohlgestaltet, unterrichtet, verständig, aber kalt, trocken, untheilnehmend - mit einem Worte eine Kaufmanns-Seele, wie" -
nicht Meisterin werden über seine ganze Seele. Darin schaltet noch ein Rebell: der Schmerz um den Bruder, ein Schmerz, den ich störrisch, kapriziös nennen möchte, und der alle meine Pläne verwirrt.“
„Nach dem, wovon ich vorigen Herbst Augenzeuge war, ist mir derselbe in seiner Dauer nicht unbegreiflich.“
„Aber unnatürlich ist er doch! – Sie haben seinen Bruder nicht gekannt?“
„Nein.“
„Oh, es giebt nichts Unähnlicheres von Gemüthern, als diese Brüder waren. Heinrich, fast zehn Jahre älter, wohlgestaltet, unterrichtet, verständig, aber kalt, trocken, untheilnehmend – mit einem Worte eine Kaufmanns-Seele, wie“ –
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nicht Meisterin werden über seine ganze Seele. Darin schaltet noch ein Rebell: der Schmerz um den Bruder, ein Schmerz, den ich störrisch, kapriziös nennen möchte, und der alle meine Pläne verwirrt.“</p><p>„Nach dem, wovon ich vorigen Herbst Augenzeuge war, ist mir derselbe in seiner Dauer nicht unbegreiflich.“</p><p>„Aber <hirendition="#g">unnatürlich</hi> ist er doch! – Sie haben seinen Bruder nicht gekannt?“</p><p>„Nein.“</p><p>„Oh, es giebt nichts Unähnlicheres von Gemüthern, als diese Brüder waren. Heinrich, fast zehn Jahre älter, wohlgestaltet, unterrichtet, verständig, aber kalt, trocken, untheilnehmend – mit einem Worte eine Kaufmanns-Seele, wie“–</p></div></div></body></text></TEI>
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nicht Meisterin werden über seine ganze Seele. Darin schaltet noch ein Rebell: der Schmerz um den Bruder, ein Schmerz, den ich störrisch, kapriziös nennen möchte, und der alle meine Pläne verwirrt.“
„Nach dem, wovon ich vorigen Herbst Augenzeuge war, ist mir derselbe in seiner Dauer nicht unbegreiflich.“
„Aber unnatürlich ist er doch! – Sie haben seinen Bruder nicht gekannt?“
„Nein.“
„Oh, es giebt nichts Unähnlicheres von Gemüthern, als diese Brüder waren. Heinrich, fast zehn Jahre älter, wohlgestaltet, unterrichtet, verständig, aber kalt, trocken, untheilnehmend – mit einem Worte eine Kaufmanns-Seele, wie“ –
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Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/101>, abgerufen am 08.07.2024.
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