Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.Wir wissen uns zu finden. Parodirende Glosse. Lerche als Thema. Sollst nicht murren, sollst nicht schelten, Wenn die Sommerzeit vergeht, Denn es ist das Loos der Welten, Alles kommt und Alles geht. Junge Frau. Hör' ich's da nicht zwölfe schlagen?
Und er ist noch nicht zu Haus. Ach, schon in den Flittertagen Ist's mit seinem Lieben aus. Hat er Pfeifen nur und Karten, Mag zu Haus die Gattin warten: Was bekümmert ihn ihr Schmerz? Doch, er soll es mir entgelten! -- Still, er kommt, o still, mein Herz! Sollst nicht murren, sollst nicht schelten. Wir wiſſen uns zu finden. Parodirende Gloſſe. Lerche als Thema. Sollſt nicht murren, ſollſt nicht ſchelten, Wenn die Sommerzeit vergeht, Denn es iſt das Loos der Welten, Alles kommt und Alles geht. Junge Frau. Hoͤr' ich's da nicht zwoͤlfe ſchlagen?
Und er iſt noch nicht zu Haus. Ach, ſchon in den Flittertagen Iſt's mit ſeinem Lieben aus. Hat er Pfeifen nur und Karten, Mag zu Haus die Gattin warten: Was bekuͤmmert ihn ihr Schmerz? Doch, er ſoll es mir entgelten! — Still, er kommt, o ſtill, mein Herz! Sollſt nicht murren, ſollſt nicht ſchelten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0170" n="158"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Wir wiſſen uns zu finden.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">Parodirende Gloſſe.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Lerche als Thema.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">S</hi>ollſt nicht murren, ſollſt nicht ſchelten,</l><lb/> <l>Wenn die Sommerzeit vergeht,</l><lb/> <l>Denn es iſt das Loos der Welten,</l><lb/> <l>Alles kommt und Alles geht.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Junge Frau.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">H</hi>oͤr' ich's da nicht zwoͤlfe ſchlagen?</l><lb/> <l>Und <hi rendition="#g">er</hi> iſt noch nicht zu Haus.</l><lb/> <l>Ach, ſchon in den Flittertagen</l><lb/> <l>Iſt's mit ſeinem Lieben aus.</l><lb/> <l>Hat er Pfeifen nur und Karten,</l><lb/> <l>Mag zu Haus die Gattin warten:</l><lb/> <l>Was bekuͤmmert ihn ihr Schmerz?</l><lb/> <l>Doch, er ſoll es mir entgelten! —</l><lb/> <l>Still, er kommt, o ſtill, mein Herz!</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Sollſt nicht murren</hi>, <hi rendition="#g">ſollſt nicht ſchelten</hi>.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [158/0170]
Wir wiſſen uns zu finden.
Parodirende Gloſſe.
Lerche als Thema.
Sollſt nicht murren, ſollſt nicht ſchelten,
Wenn die Sommerzeit vergeht,
Denn es iſt das Loos der Welten,
Alles kommt und Alles geht.
Junge Frau.
Hoͤr' ich's da nicht zwoͤlfe ſchlagen?
Und er iſt noch nicht zu Haus.
Ach, ſchon in den Flittertagen
Iſt's mit ſeinem Lieben aus.
Hat er Pfeifen nur und Karten,
Mag zu Haus die Gattin warten:
Was bekuͤmmert ihn ihr Schmerz?
Doch, er ſoll es mir entgelten! —
Still, er kommt, o ſtill, mein Herz!
Sollſt nicht murren, ſollſt nicht ſchelten.
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Zitationshilfe: | Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/170>, abgerufen am 17.02.2025. |