Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.Der Dichter, als Prolog. Ich lad' euch, schöne Damen, kluge Herrn,
Und die ihr hört und schaut was Gutes gern, Zu einem funkelnagelneuen Spiel Im allerfunkelnagelneusten Styl; Schlicht ausgedrechselt, kunstlos zugestutzt, Mit edler deutscher Rohheit aufgeputzt, Keck wie ein Bursch' im Stadtsoldatenstrauß, Dazu wohl auch ein wenig fromm für's Haus: Das mag genug mir zur Empfehlung sein, Wem die behagt, der trete nur herein. 1*
Der Dichter, als Prolog. Ich lad' euch, ſchoͤne Damen, kluge Herrn,
Und die ihr hoͤrt und ſchaut was Gutes gern, Zu einem funkelnagelneuen Spiel Im allerfunkelnagelneuſten Styl; Schlicht ausgedrechſelt, kunſtlos zugeſtutzt, Mit edler deutſcher Rohheit aufgeputzt, Keck wie ein Burſch' im Stadtſoldatenſtrauß, Dazu wohl auch ein wenig fromm fuͤr's Haus: Das mag genug mir zur Empfehlung ſein, Wem die behagt, der trete nur herein. 1*
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Der Dichter, als Prolog.
Ich lad' euch, ſchoͤne Damen, kluge Herrn,
Und die ihr hoͤrt und ſchaut was Gutes gern,
Zu einem funkelnagelneuen Spiel
Im allerfunkelnagelneuſten Styl;
Schlicht ausgedrechſelt, kunſtlos zugeſtutzt,
Mit edler deutſcher Rohheit aufgeputzt,
Keck wie ein Burſch' im Stadtſoldatenſtrauß,
Dazu wohl auch ein wenig fromm fuͤr's Haus:
Das mag genug mir zur Empfehlung ſein,
Wem die behagt, der trete nur herein.
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Zitationshilfe: | Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/15>, abgerufen am 23.02.2025. |