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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809.

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Nationalerem verwechselt werden möchte -- in
scheinbar armer, hülfloser und verlassener Gestalt
an's Licht. Qualen und Tod mußten erhärten,
daß es auf die Verklärung eines Gedanken an-
kam, unter dessen Herrschaft Leben und Tod,
Wollust und Schmerz, Friede und Kampf ver-
einigt werden konnten. Nun ist die Idee des
Rechtes in ihrer vollen Klarheit, in ihrem ewi-
gen Leben und Wachsthum, so wie ich sie darzu-
stellen gesucht habe, als das Gemeingut aller
Völker der Erde begründet, unüberwindlich und
vor jedem neuen Rom gesichert.


Nationalerem verwechſelt werden moͤchte — in
ſcheinbar armer, huͤlfloſer und verlaſſener Geſtalt
an’s Licht. Qualen und Tod mußten erhaͤrten,
daß es auf die Verklaͤrung eines Gedanken an-
kam, unter deſſen Herrſchaft Leben und Tod,
Wolluſt und Schmerz, Friede und Kampf ver-
einigt werden konnten. Nun iſt die Idee des
Rechtes in ihrer vollen Klarheit, in ihrem ewi-
gen Leben und Wachsthum, ſo wie ich ſie darzu-
ſtellen geſucht habe, als das Gemeingut aller
Voͤlker der Erde begruͤndet, unuͤberwindlich und
vor jedem neuen Rom geſichert.


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[71/0079] Nationalerem verwechſelt werden moͤchte — in ſcheinbar armer, huͤlfloſer und verlaſſener Geſtalt an’s Licht. Qualen und Tod mußten erhaͤrten, daß es auf die Verklaͤrung eines Gedanken an- kam, unter deſſen Herrſchaft Leben und Tod, Wolluſt und Schmerz, Friede und Kampf ver- einigt werden konnten. Nun iſt die Idee des Rechtes in ihrer vollen Klarheit, in ihrem ewi- gen Leben und Wachsthum, ſo wie ich ſie darzu- ſtellen geſucht habe, als das Gemeingut aller Voͤlker der Erde begruͤndet, unuͤberwindlich und vor jedem neuen Rom geſichert.

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/79>, abgerufen am 23.11.2024.