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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809.

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Gleichgewicht getreten sind, und auf solche Art
die Nation die dritte und höchste Stufe ihrer
ökonomischen Regeneration erreicht. --

Nun hat der Staat, durch die Verbindung
zweier gleich-nothwendigen Mittel, eines mehr
der Kunst und den bestimmten nationalen Ge-
setzen unterworfenen, und eines anderen mehr
von der Natur und den ewigen Weltgesetzen ab-
hängigen, die gehörige ökonomische Elasticität
gewonnen. Durch den Credit des Papiers ist
der Staat in Stand gesetzt, in jedem einzelnen
Momente die größtmögliche Kraft zu concentri-
ren, und ihm das von den Umständen erforderte
Gewicht anzuhängen; durch das Metall, und
das allen Einzelnen auf wahrhaft nationale Weise
einleuchtende Verhältniß desselben zum Papiere,
wird der Staat unaufhörlich vor allen Excessen
behütet, in seinen wahren ökonomischen Gren-
zen erhalten, und, wie durch den Pendul die
Uhr, in seinem Laufe regulirt. Der Staat ist
nun seiner Unterworfenheit unter das Römische
Privat-Gesetz überhoben; er vermag nun über
die National-Kraft zu gebieten und vermittelst
ihrer der Universal-Kraft des Metallgeldes Gren-
zen anzuweisen: er ist in den wahren, lebendi-
gen Besitz dessen gesetzt, was er zu seiner Exi-
stenz gebraucht; er hat nicht weiter zu borgen

Gleichgewicht getreten ſind, und auf ſolche Art
die Nation die dritte und hoͤchſte Stufe ihrer
oͤkonomiſchen Regeneration erreicht. —

Nun hat der Staat, durch die Verbindung
zweier gleich-nothwendigen Mittel, eines mehr
der Kunſt und den beſtimmten nationalen Ge-
ſetzen unterworfenen, und eines anderen mehr
von der Natur und den ewigen Weltgeſetzen ab-
haͤngigen, die gehoͤrige oͤkonomiſche Elaſticitaͤt
gewonnen. Durch den Credit des Papiers iſt
der Staat in Stand geſetzt, in jedem einzelnen
Momente die groͤßtmoͤgliche Kraft zu concentri-
ren, und ihm das von den Umſtaͤnden erforderte
Gewicht anzuhaͤngen; durch das Metall, und
das allen Einzelnen auf wahrhaft nationale Weiſe
einleuchtende Verhaͤltniß deſſelben zum Papiere,
wird der Staat unaufhoͤrlich vor allen Exceſſen
behuͤtet, in ſeinen wahren oͤkonomiſchen Gren-
zen erhalten, und, wie durch den Pendul die
Uhr, in ſeinem Laufe regulirt. Der Staat iſt
nun ſeiner Unterworfenheit unter das Roͤmiſche
Privat-Geſetz uͤberhoben; er vermag nun uͤber
die National-Kraft zu gebieten und vermittelſt
ihrer der Univerſal-Kraft des Metallgeldes Gren-
zen anzuweiſen: er iſt in den wahren, lebendi-
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ſtenz gebraucht; er hat nicht weiter zu borgen

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[362/0370] Gleichgewicht getreten ſind, und auf ſolche Art die Nation die dritte und hoͤchſte Stufe ihrer oͤkonomiſchen Regeneration erreicht. — Nun hat der Staat, durch die Verbindung zweier gleich-nothwendigen Mittel, eines mehr der Kunſt und den beſtimmten nationalen Ge- ſetzen unterworfenen, und eines anderen mehr von der Natur und den ewigen Weltgeſetzen ab- haͤngigen, die gehoͤrige oͤkonomiſche Elaſticitaͤt gewonnen. Durch den Credit des Papiers iſt der Staat in Stand geſetzt, in jedem einzelnen Momente die groͤßtmoͤgliche Kraft zu concentri- ren, und ihm das von den Umſtaͤnden erforderte Gewicht anzuhaͤngen; durch das Metall, und das allen Einzelnen auf wahrhaft nationale Weiſe einleuchtende Verhaͤltniß deſſelben zum Papiere, wird der Staat unaufhoͤrlich vor allen Exceſſen behuͤtet, in ſeinen wahren oͤkonomiſchen Gren- zen erhalten, und, wie durch den Pendul die Uhr, in ſeinem Laufe regulirt. Der Staat iſt nun ſeiner Unterworfenheit unter das Roͤmiſche Privat-Geſetz uͤberhoben; er vermag nun uͤber die National-Kraft zu gebieten und vermittelſt ihrer der Univerſal-Kraft des Metallgeldes Gren- zen anzuweiſen: er iſt in den wahren, lebendi- gen Beſitz deſſen geſetzt, was er zu ſeiner Exi- ſtenz gebraucht; er hat nicht weiter zu borgen

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/370>, abgerufen am 24.11.2024.