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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809.

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aufsteigt, Europa durchfließt, und dann im Chi-
nesischen und Ost-Indischen Handel, wo nur
mit baarem Silber bezahlt werden kann, d. h.
also in der allerletzten Instanz, in den Schatz-
kammern orientalischer Fürsten, wieder untergeht;
daß die Natur also uns die oben bewiesene grö-
ßere Bestimmtheit dieses Metalles vor dem Gol-
de nicht genießen lassen; daß sie uns den be-
sten Maßstab, die beste Rechenmünze, nicht an-
ders gönnen will, als wenn wir sie als wahren
Maßstab, und nicht als eigentlichen Repräsen-
tanten des Reichthums, gebrauchen. Wir sind
für ein höheres Geld bestimmt, und die Natur
entzieht uns mit liebreicher Strenge das ge-
meine Geld, um den Sinn für jenes höhere,
sich selbst garantirende, immer mehr in uns
zu befestigen. Vielleicht, wenn dereinst alle Mi-
nen in West-Indien erschöpft sind, und das
Streben nach dem wahren Gelde die unendli-
chen übrigen Früchte, welche Amerika erzeugen
kann, und welche jetzt neben den edlen Metallen
übersehen werden, hervorzurufen beginnt, sind
wir dann wieder bestimmt, aus jenen orientali-
schen künstlichen Minen, aus den unterirdischen
Schatzkammern der Asiatischen Fürsten, jenes
Silber, welches uns jetzt zu unsrer Belehrung
entzogen wird, wieder herauf zu holen und nach

seiner

aufſteigt, Europa durchfließt, und dann im Chi-
neſiſchen und Oſt-Indiſchen Handel, wo nur
mit baarem Silber bezahlt werden kann, d. h.
alſo in der allerletzten Inſtanz, in den Schatz-
kammern orientaliſcher Fuͤrſten, wieder untergeht;
daß die Natur alſo uns die oben bewieſene groͤ-
ßere Beſtimmtheit dieſes Metalles vor dem Gol-
de nicht genießen laſſen; daß ſie uns den be-
ſten Maßſtab, die beſte Rechenmuͤnze, nicht an-
ders goͤnnen will, als wenn wir ſie als wahren
Maßſtab, und nicht als eigentlichen Repraͤſen-
tanten des Reichthums, gebrauchen. Wir ſind
fuͤr ein hoͤheres Geld beſtimmt, und die Natur
entzieht uns mit liebreicher Strenge das ge-
meine Geld, um den Sinn fuͤr jenes hoͤhere,
ſich ſelbſt garantirende, immer mehr in uns
zu befeſtigen. Vielleicht, wenn dereinſt alle Mi-
nen in Weſt-Indien erſchoͤpft ſind, und das
Streben nach dem wahren Gelde die unendli-
chen uͤbrigen Fruͤchte, welche Amerika erzeugen
kann, und welche jetzt neben den edlen Metallen
uͤberſehen werden, hervorzurufen beginnt, ſind
wir dann wieder beſtimmt, aus jenen orientali-
ſchen kuͤnſtlichen Minen, aus den unterirdiſchen
Schatzkammern der Aſiatiſchen Fuͤrſten, jenes
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entzogen wird, wieder herauf zu holen und nach

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[320/0328] aufſteigt, Europa durchfließt, und dann im Chi- neſiſchen und Oſt-Indiſchen Handel, wo nur mit baarem Silber bezahlt werden kann, d. h. alſo in der allerletzten Inſtanz, in den Schatz- kammern orientaliſcher Fuͤrſten, wieder untergeht; daß die Natur alſo uns die oben bewieſene groͤ- ßere Beſtimmtheit dieſes Metalles vor dem Gol- de nicht genießen laſſen; daß ſie uns den be- ſten Maßſtab, die beſte Rechenmuͤnze, nicht an- ders goͤnnen will, als wenn wir ſie als wahren Maßſtab, und nicht als eigentlichen Repraͤſen- tanten des Reichthums, gebrauchen. Wir ſind fuͤr ein hoͤheres Geld beſtimmt, und die Natur entzieht uns mit liebreicher Strenge das ge- meine Geld, um den Sinn fuͤr jenes hoͤhere, ſich ſelbſt garantirende, immer mehr in uns zu befeſtigen. Vielleicht, wenn dereinſt alle Mi- nen in Weſt-Indien erſchoͤpft ſind, und das Streben nach dem wahren Gelde die unendli- chen uͤbrigen Fruͤchte, welche Amerika erzeugen kann, und welche jetzt neben den edlen Metallen uͤberſehen werden, hervorzurufen beginnt, ſind wir dann wieder beſtimmt, aus jenen orientali- ſchen kuͤnſtlichen Minen, aus den unterirdiſchen Schatzkammern der Aſiatiſchen Fuͤrſten, jenes Silber, welches uns jetzt zu unſrer Belehrung entzogen wird, wieder herauf zu holen und nach ſeiner

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/328>, abgerufen am 24.11.2024.