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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809.

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lich ist, nunmehr alle folgenden Geschlechter die
schöne Aufgabe erhalten, sie immer reiner und
vollkommener auszudrücken. Die Natur hat uns,
wie ich gezeigt habe, gleich beim Einkauf der
Metalle zwei verschiedene Werthe derselben, welche
auf die Dauer nie zusammenfallen werden, den
Weltmarkt-Werth und den Nationalmarkt-
Werth zur Vermittelung vorgehalten; ferner bei
Anordung des Münzfußes selbst wieder zwei
gleich-wichtige Metalle, deren Verhältniß in
ewiger Bewegung begriffen ist; ferner divergiren
in der Wirklichkeit beständig der Werth der
Metalle als Maßstab, und ihr Werth als Waare
oder Aequivalent. Das Problem ist, diese bei-
den Divergenzen, oder diese allenthalben sich
zeigenden Gegensätze zu identificiren und aufzu-
lösen. Zuletzt wird man im wahren Studium
inne, daß alle Kunst des Lebens, des Staates,
der Oekonomie darauf hinausläuft, in jener Art,
die der Kenner der Musik oder des Generalbasses
besonders empfinden wird, jene widerstreitenden
Werthe oder Metalle in einander zu flechten,
durch einander zu garantiren. So erscheint, zum
Beispiel, in der Theorie der Münze das Ver-
hältniß der beiden Metalle, Gold und Silber,
das im Anfange durch seine Beweglichkeit und
Veränderlichkeit dem Theoretiker große Schwie-

lich iſt, nunmehr alle folgenden Geſchlechter die
ſchoͤne Aufgabe erhalten, ſie immer reiner und
vollkommener auszudruͤcken. Die Natur hat uns,
wie ich gezeigt habe, gleich beim Einkauf der
Metalle zwei verſchiedene Werthe derſelben, welche
auf die Dauer nie zuſammenfallen werden, den
Weltmarkt-Werth und den Nationalmarkt-
Werth zur Vermittelung vorgehalten; ferner bei
Anordung des Muͤnzfußes ſelbſt wieder zwei
gleich-wichtige Metalle, deren Verhaͤltniß in
ewiger Bewegung begriffen iſt; ferner divergiren
in der Wirklichkeit beſtaͤndig der Werth der
Metalle als Maßſtab, und ihr Werth als Waare
oder Aequivalent. Das Problem iſt, dieſe bei-
den Divergenzen, oder dieſe allenthalben ſich
zeigenden Gegenſaͤtze zu identificiren und aufzu-
loͤſen. Zuletzt wird man im wahren Studium
inne, daß alle Kunſt des Lebens, des Staates,
der Oekonomie darauf hinauslaͤuft, in jener Art,
die der Kenner der Muſik oder des Generalbaſſes
beſonders empfinden wird, jene widerſtreitenden
Werthe oder Metalle in einander zu flechten,
durch einander zu garantiren. So erſcheint, zum
Beiſpiel, in der Theorie der Muͤnze das Ver-
haͤltniß der beiden Metalle, Gold und Silber,
das im Anfange durch ſeine Beweglichkeit und
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[283/0291] lich iſt, nunmehr alle folgenden Geſchlechter die ſchoͤne Aufgabe erhalten, ſie immer reiner und vollkommener auszudruͤcken. Die Natur hat uns, wie ich gezeigt habe, gleich beim Einkauf der Metalle zwei verſchiedene Werthe derſelben, welche auf die Dauer nie zuſammenfallen werden, den Weltmarkt-Werth und den Nationalmarkt- Werth zur Vermittelung vorgehalten; ferner bei Anordung des Muͤnzfußes ſelbſt wieder zwei gleich-wichtige Metalle, deren Verhaͤltniß in ewiger Bewegung begriffen iſt; ferner divergiren in der Wirklichkeit beſtaͤndig der Werth der Metalle als Maßſtab, und ihr Werth als Waare oder Aequivalent. Das Problem iſt, dieſe bei- den Divergenzen, oder dieſe allenthalben ſich zeigenden Gegenſaͤtze zu identificiren und aufzu- loͤſen. Zuletzt wird man im wahren Studium inne, daß alle Kunſt des Lebens, des Staates, der Oekonomie darauf hinauslaͤuft, in jener Art, die der Kenner der Muſik oder des Generalbaſſes beſonders empfinden wird, jene widerſtreitenden Werthe oder Metalle in einander zu flechten, durch einander zu garantiren. So erſcheint, zum Beiſpiel, in der Theorie der Muͤnze das Ver- haͤltniß der beiden Metalle, Gold und Silber, das im Anfange durch ſeine Beweglichkeit und Veraͤnderlichkeit dem Theoretiker große Schwie-

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/291>, abgerufen am 24.11.2024.