Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.kalt, so setzet sich das aufflauffende und häuf- §. 24. Jndem nun dieses rauhe und wilde §. 25. Die Russen nennen dieß Volck Osti- und
kalt, ſo ſetzet ſich das aufflauffende und haͤuf- §. 24. Jndem nun dieſes rauhe und wilde §. 25. Die Ruſſen nennen dieß Volck Oſti- und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="22"/> kalt, ſo ſetzet ſich das aufflauffende und haͤuf-<lb/> fende Eyß vor dem Einfluſſe, und thauet das<lb/> Waſſer ſolcher Geſtalt/ daß an allen Oertern<lb/> ſich die Gewaͤſſer ergieſſen und die niedrige Laͤn-<lb/> der uͤberſchwemmen.</p><lb/> <p>§. 24. Jndem nun dieſes rauhe und wilde<lb/> Land ſehr wenig Luſt und Muth erwecket, ſelbi-<lb/> ges zu beſuchen/ als haben die <hi rendition="#aq">Oſtiacken</hi> von de-<lb/> nen/ ſo noch dahin gekommen, den Goͤtzen-<lb/> dienſt mit dem Chriſtl. zu veraͤndern ſich bereden<lb/> laſſen. Zumahlen aus denen Uhrkunden etli-<lb/> cher alten Schrifften beweißlich iſt/ daß dieß<lb/> Volck in der Landſchafft <hi rendition="#aq">Veliki Perma</hi> bey <hi rendition="#aq">Soli-<lb/> kamski</hi> gewohnet habe/ woſelbſt der alte Bi-<lb/> ſchoff <hi rendition="#aq">Stephanus</hi> die Heyden zur Chriſtlichen <hi rendition="#aq">Re-<lb/> ligion</hi> gebracht/ unter welchen einige ſelbige an-<lb/> genommen und im Lande geblieben/ andere<lb/> aber ihre Wohnung und Sitz verlaſſen und ſich<lb/> in dieſen rauhen Oertern verſteckt haben/ wel-<lb/> ches dann aus ihre Sprache leicht abzunehmen/<lb/> die annoch mit der <hi rendition="#aq">Permi</hi>ſchen in vielen uͤberein<lb/> kommt; Bey <hi rendition="#aq">Tobolski</hi> und <hi rendition="#aq">Narim</hi> aber we-<lb/> gen der daſelbſt wohnenden Tartarn gemiſcht<lb/> iſt/ allein von denen die bey dem <hi rendition="#aq">Freto</hi> wohnen<lb/> und von <hi rendition="#aq">Werkaturien,</hi> laͤngſt den Felſen gera-<lb/> de uͤber gangen, eine naͤhere Ubereinſtimmung<lb/> beybehalten worden.</p><lb/> <p>§. 25. Die Ruſſen nennen dieß Volck <hi rendition="#aq">Oſti-<lb/> ackii,</hi> gleichſam <hi rendition="#aq">Oſtiancki</hi> uͤbrig gebliebene/ der<lb/> Reſt eines verloffenen Volcks. Sie ſelbſt aber<lb/> haben den Nahmen ihrer Vorfahren veraͤndert/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [22/0038]
kalt, ſo ſetzet ſich das aufflauffende und haͤuf-
fende Eyß vor dem Einfluſſe, und thauet das
Waſſer ſolcher Geſtalt/ daß an allen Oertern
ſich die Gewaͤſſer ergieſſen und die niedrige Laͤn-
der uͤberſchwemmen.
§. 24. Jndem nun dieſes rauhe und wilde
Land ſehr wenig Luſt und Muth erwecket, ſelbi-
ges zu beſuchen/ als haben die Oſtiacken von de-
nen/ ſo noch dahin gekommen, den Goͤtzen-
dienſt mit dem Chriſtl. zu veraͤndern ſich bereden
laſſen. Zumahlen aus denen Uhrkunden etli-
cher alten Schrifften beweißlich iſt/ daß dieß
Volck in der Landſchafft Veliki Perma bey Soli-
kamski gewohnet habe/ woſelbſt der alte Bi-
ſchoff Stephanus die Heyden zur Chriſtlichen Re-
ligion gebracht/ unter welchen einige ſelbige an-
genommen und im Lande geblieben/ andere
aber ihre Wohnung und Sitz verlaſſen und ſich
in dieſen rauhen Oertern verſteckt haben/ wel-
ches dann aus ihre Sprache leicht abzunehmen/
die annoch mit der Permiſchen in vielen uͤberein
kommt; Bey Tobolski und Narim aber we-
gen der daſelbſt wohnenden Tartarn gemiſcht
iſt/ allein von denen die bey dem Freto wohnen
und von Werkaturien, laͤngſt den Felſen gera-
de uͤber gangen, eine naͤhere Ubereinſtimmung
beybehalten worden.
§. 25. Die Ruſſen nennen dieß Volck Oſti-
ackii, gleichſam Oſtiancki uͤbrig gebliebene/ der
Reſt eines verloffenen Volcks. Sie ſelbſt aber
haben den Nahmen ihrer Vorfahren veraͤndert/
und
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