Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.schmeltzen/ daß das fretum weder seichter noch ser B 2
ſchmeltzen/ daß das fretum weder ſeichter noch ſer B 2
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ſchmeltzen/ daß das fretum weder ſeichter noch
hoͤher werden koͤnne. Und iſt ja nicht eben noͤ-
thig zu ſtatuiren/ daß unter dem Polo Arctico
muͤſſe der Euripus ſeyn/ der alle Gewaͤſſer ein-
ſchlucke, hingegen der Antarcticus ſelbiges wie-
der ausgebe/ weilen die hin und wieder ſich be-
findende Strudell zu der Abflieſſung der Ge-
waͤſſer genug ſeyn koͤnnten. Zudem hat man
ja die Nachricht/ daß man bereits weit naͤher
an dem Polo, als dieß fretum liegt/ geweſen/
nemlich an der andern Seiten von Nova Zem-
bla, da man von einem ſo groſſen Voragine
nichts remarquiret. So iſt ja auch an der Ame-
rikaniſchen Seite das Fretum Daviſii und nicht
weit davon des Hudjonis hoch genug an Polo,
es hindert aber die Reiſende nichts mehr/ als
Eyß und Kaͤlte/ daß ſie den Weg weiter fortſe-
tzen koͤnnen. Von dem groſſen Strudell und
an ſich Ziehen an Polo weiß keiner/ wie es aber
muͤglich daß man auſſer dem freto Weigats naͤ-
her an dem Pol kom̃en koͤñen/ maſſen man daſelbſt
Waſſer u. kein continent finde iſt wohl die raiſon,
daß in ſolchen Engen die Bewegung des Waſ-
ſers nicht ſo ſonderlich ſeyn koͤnne; Wo aber Be-
wegung da iſt Waͤrme/ wo keine Bewegung da
iſt Erſtarrung und alſo Eyß und keine Auffdau-
ung. Zu dem haben die Engen eine Haltung
vom Lande/ und empfinden keine innwendige
Trennung/ ohne zu der Zeit/ wenn der Wind
recht auf die Enge ſtreicht/ und alſo einen Riß
und Erſchuͤtterung macht/ und wenn dieß Waſ-
ſer
B 2
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Zitationshilfe: | Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_ostiacken_1726/35>, abgerufen am 27.07.2024. |