Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.halten es vor Elephanten Zähne/ so seit der Er- A 5
halten es vor Elephanten Zaͤhne/ ſo ſeit der Er- A 5
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halten es vor Elephanten Zaͤhne/ ſo ſeit der
Suͤndfluth in der Erden gelegen. Einige der
Unſrigen meynen/ es ſey das bekandte Ebur fos-
ſile, und alſo ein Gewaͤchs der Erden, wie ich
denn lange in derſelben Opinion auch geſtanden.
Noch finden ſich viele welche vorgeben/ es waͤ-
ren Hoͤrner eines in den ſumpfichten Hoͤlen und
Loͤchern der Erden lebenden ſehr groſſen Thie-
res/ welches im Schlamm ſeine Nahrung haͤt-
te/ und mit dieſen Hoͤrnern den Koht und die
Erde von ſich wegarbeite/ wenn es aber alſo
unterdeſſen in eine ſandichte Gegend kaͤme/
koͤnte es wegen des ſtets nachſchieſſenden San-
des/ und ſeiner ungeheuren Groͤſſe ſich nicht wie-
der umwenden, ſondern es muͤſte alſo beſtecken
bleiben und verrecken. Jch habe viele geſpro-
chen/ welche hinter Bereſova in den Speluncken
des hohen Gebuͤrges dergleichen Thiere geſehen
zu haben hoch betheuren/ deren Geſtalt ſie ſehr
abſcheulich beſchreiben/ nehmlich ſie ſollen 4. à
5. Arſchin hoch/ und ohngefehr 3. Faden lang
ſeyn. Graulicht von Haaren/ eines laͤnglich-
ten Kopffes/ und einer ſehr breiten Stirn, an
der Seiten derſelben/ ſollen dieſem die Hoͤrner
gleich uͤber die Augen ſiehen/ doch ſo/ daß ſie
dieſelben von einer Seite zur andern bewegen/
und Creutzweiſe uͤber einander ſchieben koͤnnen.
Jm Gehen ſollen ſie ſich ſehr lang ſtrecken/ auch
wiederum kurtz zuſammen ziehen koͤnnen. Jh-
re Beine ſollen nach advenant im Wachsthum
ſeyn/ wie die Baͤren-Fuͤſſe; Bey allen dieſen
Er-
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