Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.nige in solchen Credit, daß er ihm auch erlaubte § 6. Zingiddin starb ohne Erben/ und ließ §. 7. Kutsium nahm das gantze Siberien ein/ und
nige in ſolchen Credit, daß er ihm auch erlaubte § 6. Zingiddin ſtarb ohne Erben/ und ließ §. 7. Kutſium nahm das gantze Siberien ein/ und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0022" n="6"/> nige in ſolchen <hi rendition="#aq">Credit,</hi> daß er ihm auch erlaubte<lb/> zu wohnen/ wo es ihm beliebte. Sothanen<lb/> Vorſchlag ſchlug <hi rendition="#aq">Taibuga</hi> nicht aus/ ſondern<lb/> begab ſich mit ſeinem Hauffen und Angehoͤrigen<lb/> an den Fluß <hi rendition="#aq">Tura,</hi> bauete ihm eine Stadt, und<lb/> nannte ſie <hi rendition="#aq">Onzingiddin,</hi> auf demſelbigen Platz/<lb/> wo <hi rendition="#aq">Tumeen</hi> heutiges Tages ſtehet.</p><lb/> <p>§ 6. <hi rendition="#aq">Zingiddin</hi> ſtarb ohne Erben/ und ließ<lb/> das Reich dem <hi rendition="#aq">Taibuga.</hi> Dieſem folgte ſein<lb/> Sohn <hi rendition="#aq">Chod,</hi> nach <hi rendition="#aq">Chod</hi> deſſen Sohn <hi rendition="#aq">Mar, Mar</hi><lb/> verheyrathete ſich mit des <hi rendition="#aq">Caſani</hi>ſchen Koͤniges<lb/><hi rendition="#aq">Upaks</hi> Schweſter/ welcher den <hi rendition="#aq">Mar</hi> mit Krieg<lb/> uͤberzog/ ſein Reich einnahm/ und ſich in <hi rendition="#aq">Siberien</hi><lb/> niederließ. Er regierte viele Jahr/ biß die beyde<lb/> Soͤhne des <hi rendition="#aq">Mar,</hi> Nahmens <hi rendition="#aq">Obder</hi> und <hi rendition="#aq">Jerbelak</hi><lb/> natuͤrlichen Todes ſturben/ und des <hi rendition="#aq">Obders</hi><lb/> Sohn <hi rendition="#aq">Mahmet</hi> ihm eine Macht zu wege brach-<lb/> te/ womit er den <hi rendition="#aq">Caſani</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Upak</hi> uͤbern Hauf-<lb/> fen warff/ ihm das Leben nahm/ und die Stadt<lb/><hi rendition="#aq">Onzingiddin,</hi> die <hi rendition="#aq">Taibuga</hi> an der <hi rendition="#aq">Tura</hi> ge-<lb/> bauet/ ſchleiffete. Er begab ſich auch weiter in<lb/><hi rendition="#aq">Siberien,</hi> und bauete ihm eine Stadt an dem<lb/> Fluſſe <hi rendition="#aq">Irtis,</hi> die er <hi rendition="#aq">Sibir</hi> nannte/ welche nachge-<lb/> hends von den Ruſſen beſſer angelegt und<lb/><hi rendition="#aq">Tobolski</hi> genannt wurde. Jhm folgete <hi rendition="#aq">Jerbe-<lb/> laks</hi> Sohn/ <hi rendition="#aq">Agy</hi>ſch. Dieſem <hi rendition="#aq">Mahmets</hi> Sohn/<lb/><hi rendition="#aq">Kuſim,</hi> deſſen Soͤhne waren <hi rendition="#aq">Götiger</hi> und <hi rendition="#aq">Bek-<lb/> bula,</hi> welche von dem <hi rendition="#aq">Czaaren Kutſium,</hi> einem<lb/> Fuͤrſten der <hi rendition="#aq">Koſaki</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Horden,</hi> getoͤdtet wur-<lb/> den.</p><lb/> <p>§. 7. <hi rendition="#aq">Kutſium</hi> nahm das gantze <hi rendition="#aq">Siberien</hi> ein/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0022]
nige in ſolchen Credit, daß er ihm auch erlaubte
zu wohnen/ wo es ihm beliebte. Sothanen
Vorſchlag ſchlug Taibuga nicht aus/ ſondern
begab ſich mit ſeinem Hauffen und Angehoͤrigen
an den Fluß Tura, bauete ihm eine Stadt, und
nannte ſie Onzingiddin, auf demſelbigen Platz/
wo Tumeen heutiges Tages ſtehet.
§ 6. Zingiddin ſtarb ohne Erben/ und ließ
das Reich dem Taibuga. Dieſem folgte ſein
Sohn Chod, nach Chod deſſen Sohn Mar, Mar
verheyrathete ſich mit des Caſaniſchen Koͤniges
Upaks Schweſter/ welcher den Mar mit Krieg
uͤberzog/ ſein Reich einnahm/ und ſich in Siberien
niederließ. Er regierte viele Jahr/ biß die beyde
Soͤhne des Mar, Nahmens Obder und Jerbelak
natuͤrlichen Todes ſturben/ und des Obders
Sohn Mahmet ihm eine Macht zu wege brach-
te/ womit er den Caſaniſchen Upak uͤbern Hauf-
fen warff/ ihm das Leben nahm/ und die Stadt
Onzingiddin, die Taibuga an der Tura ge-
bauet/ ſchleiffete. Er begab ſich auch weiter in
Siberien, und bauete ihm eine Stadt an dem
Fluſſe Irtis, die er Sibir nannte/ welche nachge-
hends von den Ruſſen beſſer angelegt und
Tobolski genannt wurde. Jhm folgete Jerbe-
laks Sohn/ Agyſch. Dieſem Mahmets Sohn/
Kuſim, deſſen Soͤhne waren Götiger und Bek-
bula, welche von dem Czaaren Kutſium, einem
Fuͤrſten der Koſakiſchen Horden, getoͤdtet wur-
den.
§. 7. Kutſium nahm das gantze Siberien ein/
und
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Zitationshilfe: | Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_ostiacken_1726/22>, abgerufen am 27.07.2024. |