laos §. 121., der Helm bedeckt den Spitzkopf), der in seiner Zeit viel gebildete Alkibiades, dessen Herme im PCl. dem Ruhm seiner Schönheit wenig entspricht, vgl. Welcker Zeitschr. S. 457. Aspasia ist die erste Frau, von der eine sichre Abbildung in einer Büste des PCl. vorhanden. Die Deutung der schönen Statue PCl. ii, 43. Bouill. ii, 23. auf Phokion hat Visc. selbst aufgegeben, vgl. vii. p. 100.
2. Alexander, §. 129, 4. 159, 5. 162, 2.; die Büste des Ritters Azara, jetzt im Louvre, ist ein sichres, nicht idealisirtes Porträt, Visc. pl. 30. Musee Nap. iii, 2. Das Al. bald mit Löwenhaut, bald mit Ammonshorn vorgestellt wurde, beweisen auch die contorniati, Eckhel viii, p. 289., welche auch seine Zeugung durch den Drachen darstellen. Alexander emporsteigend dargestellt, Guatt. M. I. 1787. p. lxv. Büsten der Nachfol- ger Alexanders sind selten. S. §. 159, 4. 5. Ptolemäos ist ein Name, der vielen Büsten mit Unrecht gegeben wird, Visc. theilt nur zwei Herculanische Büsten Ptolem. i. u. seiner Frau Berenike zu, pl. 52. Kameen §. 161, 4. Ein sehr schöner mit den Köpfen Demetrios I. von Syrien u. der Laodike, Visc. pl. 46. Der nach unten verschleierte Kopf auf einer viel- besprochnen Gemme gilt jetzt nicht mehr für Ptol. Auletes.
3. Die M. von Gelon u. Hieron sind entweder später zur Ehre der alten Tyrannen geprägt worden (nach Visc.), oder gehören ganz Hie- ron II u. Gelon II, dem Sohne Hierons II; die dem Theron zugeschriebenen sind theils verfälscht, theils falsch erklärt. Avellino Opuscoli I, iii. Die Bilder der Makedonischen Könige vor Alexander läugnet Visc. ii. p. 79. wohl mit Recht; er erklärt, was man dafür hielt, für Heroenköpfe. -- Für die Köpfe der Kö- nige Makedoniens, Thrakiens (erst aus der letzten Zeit der Unab- hängigkeit, denn der angebliche Lysimachos ist Alexander), Epirus, Illyriens, der Päoner, der Sicilischen Tyrannen (Sparta lasse ich aus, da der Kopf des Kleomenes sehr unsicher ist), der Pergame- nischen, Bithynischen, Kappadokischen, Pontischen (von 268 vor bis 40 u. Chr.), Bosporanischen (von 289 vor bis 320 u. Chr.) und Armenischen Könige, so wie einiger kleinen Dynasten in Ki- likien, der Seleuciden, so wie der spätern Könige von Kommagene und andern Syrischen Landschaften, von Osroene, Mesopotamien und Charakene, der Herodiaden, der Arsakiden, der Griechischen Könige von Baktriana (dazu noch Todd Trans. of the Asiatic Soc. I, ii, p. 313. und die M. des Indischen Königs Deme- trios, Commentat. rec. Soc. Gott. vi. p. 3.), der Ptolemäer
Syſtematiſcher Theil.
laos §. 121., der Helm bedeckt den Spitzkopf), der in ſeiner Zeit viel gebildete Alkibiades, deſſen Herme im PCl. dem Ruhm ſeiner Schönheit wenig entſpricht, vgl. Welcker Zeitſchr. S. 457. Aſpaſia iſt die erſte Frau, von der eine ſichre Abbildung in einer Büſte des PCl. vorhanden. Die Deutung der ſchönen Statue PCl. ii, 43. Bouill. ii, 23. auf Phokion hat Viſc. ſelbſt aufgegeben, vgl. vii. p. 100.
2. Alexander, §. 129, 4. 159, 5. 162, 2.; die Büſte des Ritters Azara, jetzt im Louvre, iſt ein ſichres, nicht idealiſirtes Porträt, Viſc. pl. 30. Musée Nap. iii, 2. Das Al. bald mit Löwenhaut, bald mit Ammonshorn vorgeſtellt wurde, beweiſen auch die contorniati, Eckhel viii, p. 289., welche auch ſeine Zeugung durch den Drachen darſtellen. Alexander emporſteigend dargeſtellt, Guatt. M. I. 1787. p. lxv. Büſten der Nachfol- ger Alexanders ſind ſelten. S. §. 159, 4. 5. Ptolemäos iſt ein Name, der vielen Büſten mit Unrecht gegeben wird, Viſc. theilt nur zwei Herculaniſche Büſten Ptolem. i. u. ſeiner Frau Berenike zu, pl. 52. Kameen §. 161, 4. Ein ſehr ſchöner mit den Köpfen Demetrios I. von Syrien u. der Laodike, Viſc. pl. 46. Der nach unten verſchleierte Kopf auf einer viel- beſprochnen Gemme gilt jetzt nicht mehr für Ptol. Auletes.
3. Die M. von Gelon u. Hieron ſind entweder ſpäter zur Ehre der alten Tyrannen geprägt worden (nach Viſc.), oder gehören ganz Hie- ron II u. Gelon II, dem Sohne Hierons II; die dem Theron zugeſchriebenen ſind theils verfälſcht, theils falſch erklärt. Avellino Opuscoli I, iii. Die Bilder der Makedoniſchen Könige vor Alexander läugnet Viſc. ii. p. 79. wohl mit Recht; er erklärt, was man dafür hielt, für Heroenköpfe. — Für die Köpfe der Kö- nige Makedoniens, Thrakiens (erſt aus der letzten Zeit der Unab- hängigkeit, denn der angebliche Lyſimachos iſt Alexander), Epirus, Illyriens, der Päoner, der Siciliſchen Tyrannen (Sparta laſſe ich aus, da der Kopf des Kleomenes ſehr unſicher iſt), der Pergame- niſchen, Bithyniſchen, Kappadokiſchen, Pontiſchen (von 268 vor bis 40 u. Chr.), Boſporaniſchen (von 289 vor bis 320 u. Chr.) und Armeniſchen Könige, ſo wie einiger kleinen Dynaſten in Ki- likien, der Seleuciden, ſo wie der ſpätern Könige von Kommagene und andern Syriſchen Landſchaften, von Oſroene, Meſopotamien und Charakene, der Herodiaden, der Arſakiden, der Griechiſchen Könige von Baktriana (dazu noch Todd Trans. of the Asiatic Soc. I, ii, p. 313. und die M. des Indiſchen Königs Deme- trios, Commentat. rec. Soc. Gott. vi. p. 3.), der Ptolemäer
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Syſtematiſcher Theil.
laos §. 121., der Helm bedeckt den Spitzkopf), der in ſeiner Zeit
viel gebildete Alkibiades, deſſen Herme im PCl. dem Ruhm ſeiner
Schönheit wenig entſpricht, vgl. Welcker Zeitſchr. S. 457. Aſpaſia
iſt die erſte Frau, von der eine ſichre Abbildung in einer Büſte des
PCl. vorhanden. Die Deutung der ſchönen Statue PCl. ii,
43. Bouill. ii, 23. auf Phokion hat Viſc. ſelbſt aufgegeben,
vgl. vii. p. 100.
2. Alexander, §. 129, 4. 159, 5. 162, 2.; die Büſte des
Ritters Azara, jetzt im Louvre, iſt ein ſichres, nicht idealiſirtes
Porträt, Viſc. pl. 30. Musée Nap. iii, 2. Das Al. bald
mit Löwenhaut, bald mit Ammonshorn vorgeſtellt wurde, beweiſen
auch die contorniati, Eckhel viii, p. 289., welche auch ſeine
Zeugung durch den Drachen darſtellen. Alexander emporſteigend
dargeſtellt, Guatt. M. I. 1787. p. lxv. Büſten der Nachfol-
ger Alexanders ſind ſelten. S. §. 159, 4. 5. Ptolemäos iſt
ein Name, der vielen Büſten mit Unrecht gegeben wird, Viſc.
theilt nur zwei Herculaniſche Büſten Ptolem. i. u. ſeiner Frau
Berenike zu, pl. 52. Kameen §. 161, 4. Ein ſehr
ſchöner mit den Köpfen Demetrios I. von Syrien u. der Laodike,
Viſc. pl. 46. Der nach unten verſchleierte Kopf auf einer viel-
beſprochnen Gemme gilt jetzt nicht mehr für Ptol. Auletes.
3. Die M. von Gelon u. Hieron ſind entweder ſpäter zur Ehre der
alten Tyrannen geprägt worden (nach Viſc.), oder gehören ganz Hie-
ron II u. Gelon II, dem Sohne Hierons II; die dem Theron
zugeſchriebenen ſind theils verfälſcht, theils falſch erklärt. Avellino
Opuscoli I, iii. Die Bilder der Makedoniſchen Könige vor
Alexander läugnet Viſc. ii. p. 79. wohl mit Recht; er erklärt,
was man dafür hielt, für Heroenköpfe. — Für die Köpfe der Kö-
nige Makedoniens, Thrakiens (erſt aus der letzten Zeit der Unab-
hängigkeit, denn der angebliche Lyſimachos iſt Alexander), Epirus,
Illyriens, der Päoner, der Siciliſchen Tyrannen (Sparta laſſe ich
aus, da der Kopf des Kleomenes ſehr unſicher iſt), der Pergame-
niſchen, Bithyniſchen, Kappadokiſchen, Pontiſchen (von 268 vor
bis 40 u. Chr.), Boſporaniſchen (von 289 vor bis 320 u. Chr.)
und Armeniſchen Könige, ſo wie einiger kleinen Dynaſten in Ki-
likien, der Seleuciden, ſo wie der ſpätern Könige von Kommagene
und andern Syriſchen Landſchaften, von Oſroene, Meſopotamien
und Charakene, der Herodiaden, der Arſakiden, der Griechiſchen
Könige von Baktriana (dazu noch Todd Trans. of the Asiatic
Soc. I, ii, p. 313. und die M. des Indiſchen Königs Deme-
trios, Commentat. rec. Soc. Gott. vi. p. 3.), der Ptolemäer
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/610>, abgerufen am 24.11.2024.
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