Theodoros u. zwei Telekles unterscheidet), Hirt Amalth. 1. S. 266. (der beide Unterscheidungen verwirft), Meyer Kunstgesch. Anm. S. 26. Julius Sillig im Catalog. Artif. s. v. Rhoecus, Telecles, Theodorus, Panofka Sam. p. 51. mit dem das Fol- gende am besten stimmt. Hierin vereinigen sich die Zeugnisse: Herod. i, 51. iii, 41. 60. Diodor i, 98. Vitruv. Praef. vii. Plin. vii, 57. xxxiv, 8, 19, 22. xxxv, 12, 43. xxxvi, 13, 19, 3. Paus. iii, 12, 8. viii, 14, 5, x, 38, 3. Amyntas bei Athen. xii, 514 F. Diogen. L. ii. 8, 19.; nur daß, mit Einigen bei Plinius den Rhökos und Theo- doros lange vor Ol. 30. zu setzen, die Geschichte des Ephesischen Tempels (§. 80. A. 1.) nicht duldet. Die möglichste Dehnung der Genealogie ist diese.
Olymp. 35. Rhökos, Phileas Sohn, der erste Architekt des ungeheuern Heräons, (Samos also schon sehr reich und mächtig; es erhielt Ol. 18. die ersten Trieren; seine Macht scheint besonders um Ol. 30. zuzunehmen), am Lemnischen Labyrinth thätig. Er- findet den Erzguß.
[Tabelle]
Ohne Zweifel gehörte zu den Werken dieser Schule schon der eherne Kessel, welchen die von Tartessos heimkehrenden Samier (um Ol. 37.) ins Heräon weihten, mit Greifenköpfen in Hautrelief am Rande, und 3 knieenden 7 Ellen hohen Figuren als Füßen. Herod. iv, 152.
61. Zweitens durch die Kunst des Löthens (der kollesis, ferruminatio), d. h. einer chemischen Verbin-
Hiſtoriſcher Theil.
Theodoros u. zwei Telekles unterſcheidet), Hirt Amalth. 1. S. 266. (der beide Unterſcheidungen verwirft), Meyer Kunſtgeſch. Anm. S. 26. Julius Sillig im Catalog. Artif. s. v. Rhoecus, Telecles, Theodorus, Panofka Sam. p. 51. mit dem das Fol- gende am beſten ſtimmt. Hierin vereinigen ſich die Zeugniſſe: Herod. i, 51. iii, 41. 60. Diodor i, 98. Vitruv. Praef. vii. Plin. vii, 57. xxxiv, 8, 19, 22. xxxv, 12, 43. xxxvi, 13, 19, 3. Pauſ. iii, 12, 8. viii, 14, 5, x, 38, 3. Amyntas bei Athen. xii, 514 F. Diogen. L. ii. 8, 19.; nur daß, mit Einigen bei Plinius den Rhökos und Theo- doros lange vor Ol. 30. zu ſetzen, die Geſchichte des Epheſiſchen Tempels (§. 80. A. 1.) nicht duldet. Die möglichſte Dehnung der Genealogie iſt dieſe.
Olymp. 35. Rhökos, Phileas Sohn, der erſte Architekt des ungeheuern Heräons, (Samos alſo ſchon ſehr reich und mächtig; es erhielt Ol. 18. die erſten Trieren; ſeine Macht ſcheint beſonders um Ol. 30. zuzunehmen), am Lemniſchen Labyrinth thätig. Er- findet den Erzguß.
[Tabelle]
Ohne Zweifel gehörte zu den Werken dieſer Schule ſchon der eherne Keſſel, welchen die von Tarteſſos heimkehrenden Samier (um Ol. 37.) ins Heräon weihten, mit Greifenköpfen in Hautrelief am Rande, und 3 knieenden 7 Ellen hohen Figuren als Füßen. Herod. iv, 152.
61. Zweitens durch die Kunſt des Loͤthens (der κόλλησις, ferruminatio), d. h. einer chemiſchen Verbin-
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Hiſtoriſcher Theil.
Theodoros u. zwei Telekles unterſcheidet), Hirt Amalth. 1. S. 266.
(der beide Unterſcheidungen verwirft), Meyer Kunſtgeſch. Anm.
S. 26. Julius Sillig im Catalog. Artif. s. v. Rhoecus,
Telecles, Theodorus, Panofka Sam. p. 51. mit dem das Fol-
gende am beſten ſtimmt. Hierin vereinigen ſich die Zeugniſſe:
Herod. i, 51. iii, 41. 60. Diodor i, 98. Vitruv. Praef. vii.
Plin. vii, 57. xxxiv, 8, 19, 22. xxxv, 12, 43.
xxxvi, 13, 19, 3. Pauſ. iii, 12, 8. viii, 14, 5,
x, 38, 3. Amyntas bei Athen. xii, 514 F. Diogen. L. ii.
8, 19.; nur daß, mit Einigen bei Plinius den Rhökos und Theo-
doros lange vor Ol. 30. zu ſetzen, die Geſchichte des Epheſiſchen
Tempels (§. 80. A. 1.) nicht duldet. Die möglichſte Dehnung der
Genealogie iſt dieſe.
Olymp. 35. Rhökos, Phileas Sohn, der erſte Architekt des
ungeheuern Heräons, (Samos alſo ſchon ſehr reich und mächtig;
es erhielt Ol. 18. die erſten Trieren; ſeine Macht ſcheint beſonders
um Ol. 30. zuzunehmen), am Lemniſchen Labyrinth thätig. Er-
findet den Erzguß.
Ohne Zweifel gehörte zu den Werken dieſer Schule ſchon der
eherne Keſſel, welchen die von Tarteſſos heimkehrenden Samier
(um Ol. 37.) ins Heräon weihten, mit Greifenköpfen in Hautrelief
am Rande, und 3 knieenden 7 Ellen hohen Figuren als Füßen.
Herod. iv, 152.
61. Zweitens durch die Kunſt des Loͤthens (der
κόλλησις, ferruminatio), d. h. einer chemiſchen Verbin-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/60>, abgerufen am 16.02.2025.
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