scheint die Erinnyen als die brotoskopoi Mainades (Aeschylos) darzustellen.
6. S. die Rondaninische Maske bei Guattani 1788 p. 35. (Aber tiefer lehrt sie Göthe kennen, Werke in Duodez Bd. 27. S. 244. 29 S. 40. 328). Strozzische Gemme, M. Flor. ii, 7, 1. Ueber eine andre Ant. Zuccaro Capo di Medusa. Eckhel P. gr. 31. Lipp. I. ii, 70 -- 77. Titelvign. bei Böttiger. Schwerlich nannte man solche Köpfe im Alterthum je Gorgoneia, über welche §. 371, 5.
7. Zeit.
1399. Die Dämonen der Zeit ermangeln, je mehr der nackte Begriff der Zeit erfaßt werden soll, um so mehr der Darstellbarkeit. Bei den Horen, welche in der Kunst meist ihre physische Bedeutung festhalten, ist die 2Folge von Blühen und Reifen das Charakteristische. Au- ßer ihnen bezeichnen auch männliche Figuren, bald Kna- 3ben bald Jünglinge, die Jahreszeiten. Aber auch Tage und Jahre und Pentaeteriden und Jahrhun- 4derte wurden gebildet. Die spätern Künstler beschäftig- ten astrologische Gegenstände sehr; auf Gemmen und Münzen sind Horoskope, Darstellungen der Planeten und des Zodiacus sehr gewöhnlich. Man benügt sich den Göttern, wenn sie Planeten darstellen sollen, einen Stern zur Unterscheidung beizugeben.
1. Auf Kunstwerken lassen sich eben so die drei Horen, die indeß nicht eigentlich Jahreszeiten sind, denn der Winter war nie eine Hora, nachweisen (§. 96, 16. Zoega Bass. 96.), als eine Vierzahl, welche den gewöhnlichen Zahreszeiten entspricht (Zoega 94. Terrac. Br. M. 23. 51.; mit vier männlichen Figuren ver- bunden im Grabmal der Nasonier, Hirt 14, 5). Vgl. Zoega ii. p. 218. Es gab balletartige Horen- wie Chariten-Nymphen- und Bacchen-Tänze, welche auf Kunstdarstellungen eingewirkt zu haben scheinen (Xenoph. Symp. 7, 5. Philostr. Apoll. iv, 21). Allein kömmt die Frühlings-Hora, die ora vorzugsweise, mit dem Schurz voll Blumen, öfter vor, oben §. 358, 3. u. 397, 2. vgl. Neapels Antiken S. 2. Statuen M. Flor. iii, 63. Guatt. M. I. 1788. p. 46.
Syſtematiſcher Theil.
ſcheint die Erinnyen als die βροτοσκόποι Μαινάδες (Aeſchylos) darzuſtellen.
6. S. die Rondaniniſche Maske bei Guattani 1788 p. 35. (Aber tiefer lehrt ſie Göthe kennen, Werke in Duodez Bd. 27. S. 244. 29 S. 40. 328). Strozziſche Gemme, M. Flor. ii, 7, 1. Ueber eine andre Ant. Zuccaro Capo di Medusa. Eckhel P. gr. 31. Lipp. I. ii, 70 — 77. Titelvign. bei Böttiger. Schwerlich nannte man ſolche Köpfe im Alterthum je Γοργονεῖα, über welche §. 371, 5.
7. Zeit.
1399. Die Daͤmonen der Zeit ermangeln, je mehr der nackte Begriff der Zeit erfaßt werden ſoll, um ſo mehr der Darſtellbarkeit. Bei den Horen, welche in der Kunſt meiſt ihre phyſiſche Bedeutung feſthalten, iſt die 2Folge von Bluͤhen und Reifen das Charakteriſtiſche. Au- ßer ihnen bezeichnen auch maͤnnliche Figuren, bald Kna- 3ben bald Juͤnglinge, die Jahreszeiten. Aber auch Tage und Jahre und Pentaeteriden und Jahrhun- 4derte wurden gebildet. Die ſpaͤtern Kuͤnſtler beſchaͤftig- ten aſtrologiſche Gegenſtaͤnde ſehr; auf Gemmen und Muͤnzen ſind Horoſkope, Darſtellungen der Planeten und des Zodiacus ſehr gewoͤhnlich. Man benuͤgt ſich den Goͤttern, wenn ſie Planeten darſtellen ſollen, einen Stern zur Unterſcheidung beizugeben.
1. Auf Kunſtwerken laſſen ſich eben ſo die drei Horen, die indeß nicht eigentlich Jahreszeiten ſind, denn der Winter war nie eine Hora, nachweiſen (§. 96, 16. Zoëga Bass. 96.), als eine Vierzahl, welche den gewöhnlichen Zahreszeiten entſpricht (Zoëga 94. Terrac. Br. M. 23. 51.; mit vier männlichen Figuren ver- bunden im Grabmal der Naſonier, Hirt 14, 5). Vgl. Zoëga ii. p. 218. Es gab balletartige Horen- wie Chariten-Nymphen- und Bacchen-Tänze, welche auf Kunſtdarſtellungen eingewirkt zu haben ſcheinen (Xenoph. Symp. 7, 5. Philoſtr. Apoll. iv, 21). Allein kömmt die Frühlings-Hora, die ὥρα vorzugsweiſe, mit dem Schurz voll Blumen, öfter vor, oben §. 358, 3. u. 397, 2. vgl. Neapels Antiken S. 2. Statuen M. Flor. iii, 63. Guatt. M. I. 1788. p. 46.
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Syſtematiſcher Theil.
ſcheint die Erinnyen als die βροτοσκόποι Μαινάδες (Aeſchylos)
darzuſtellen.
6. S. die Rondaniniſche Maske bei Guattani 1788 p. 35. (Aber
tiefer lehrt ſie Göthe kennen, Werke in Duodez Bd. 27. S. 244.
29 S. 40. 328). Strozziſche Gemme, M. Flor. ii, 7, 1.
Ueber eine andre Ant. Zuccaro Capo di Medusa. Eckhel
P. gr. 31. Lipp. I. ii, 70 — 77. Titelvign. bei Böttiger.
Schwerlich nannte man ſolche Köpfe im Alterthum je Γοργονεῖα,
über welche §. 371, 5.
7. Zeit.
399. Die Daͤmonen der Zeit ermangeln, je mehr der
nackte Begriff der Zeit erfaßt werden ſoll, um ſo mehr
der Darſtellbarkeit. Bei den Horen, welche in der
Kunſt meiſt ihre phyſiſche Bedeutung feſthalten, iſt die
Folge von Bluͤhen und Reifen das Charakteriſtiſche. Au-
ßer ihnen bezeichnen auch maͤnnliche Figuren, bald Kna-
ben bald Juͤnglinge, die Jahreszeiten. Aber auch Tage
und Jahre und Pentaeteriden und Jahrhun-
derte wurden gebildet. Die ſpaͤtern Kuͤnſtler beſchaͤftig-
ten aſtrologiſche Gegenſtaͤnde ſehr; auf Gemmen und
Muͤnzen ſind Horoſkope, Darſtellungen der Planeten
und des Zodiacus ſehr gewoͤhnlich. Man benuͤgt ſich den
Goͤttern, wenn ſie Planeten darſtellen ſollen, einen Stern
zur Unterſcheidung beizugeben.
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indeß nicht eigentlich Jahreszeiten ſind, denn der Winter war nie
eine Hora, nachweiſen (§. 96, 16. Zoëga Bass. 96.), als eine
Vierzahl, welche den gewöhnlichen Zahreszeiten entſpricht (Zoëga
94. Terrac. Br. M. 23. 51.; mit vier männlichen Figuren ver-
bunden im Grabmal der Naſonier, Hirt 14, 5). Vgl. Zoëga ii.
p. 218. Es gab balletartige Horen- wie Chariten-Nymphen-
und Bacchen-Tänze, welche auf Kunſtdarſtellungen eingewirkt zu
haben ſcheinen (Xenoph. Symp. 7, 5. Philoſtr. Apoll. iv, 21).
Allein kömmt die Frühlings-Hora, die ὥρα vorzugsweiſe, mit dem
Schurz voll Blumen, öfter vor, oben §. 358, 3. u. 397, 2. vgl.
Neapels Antiken S. 2. Statuen M. Flor. iii, 63. Guatt.
M. I. 1788. p. 46.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/564>, abgerufen am 25.11.2024.
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