4mißhandelt, aber in dem Heldenlehrer Cheiron auch mit einem ehrwürdigen Ansehn begabt.
1. Die Kentauren sind gewiß alte Büffel-Jäger der Pelas- gischen Vorzeit, die Thessalischen Taurokathapsia geben die Deu- tung des Mythus. Kentauren als Dionysische Thiasoten, Böt- tiger Vasengem. i, 3. S. 87. Ein Kent. trägt auf einer Vase einen Baum mit Tänien u. Tafeln mit Menschenbildern, eine Art aiora, oscilla, Tischb. i, 42. Oft bei Dionysischen Pom- pen, besonders als Zugthiere, PCl. v, 11.
2. Die ältre Gestalt auf dem Kasten des Kypselos (Paus. v, 19, 2), Clusinischen Vasen (Dorow tv. 9, 3.), u. Gemmae Flor. ii, 39, 1. vgl. §. 255, 2. Die spätre seit Phidias (§. 118, 2.) herrschend, vgl. die Beschreibung Kallistr. 12. Lu- cian Zeuxis (§. 138, 1.) bemerkt die ota saturode der Kent. -- Säugende Kentauriden, wie bei Zeuxis und in dem ar- tigen Gemählde Philostr. ii, 3., auf Bacchischen Reliefs, Bouill. iii, 39, 1. 43, 4. Gemmen M. Flor. i, 92, 5. Zwei Kentauren und eine schlafende Kentauris, St. di S. Marco ii, 32. Kentauriden von Satyrn überfallen, PCl. iv, 21. Kentau- ren mit Mänaden, Kentauriden mit Bacchanten in reizenden Grup- pen, unter den Herculanischen Gemählden, §. 210, 6.
3. Schöne Kentauren. Borghesischer, überaus sorgfältig vol- lendet, mit einem Bacchischen Eros auf dem Rücken. V. Borgh. st. 9,[ - 1 Zeichen fehlt]1. M. Roy. ii. Bouill. 1, 64. Der Kopf Laokoon ähnlich. Dieser Kent. entspricht dem ältern der beiden Kent. des Aristeas u. Papias, §. 203, 1.
Kent. bei der Hochzeit des Peirithoos (Gemählde von Hippys, Athen. xi, 474) oben §. 118. Hancarv. iii, 81. Tischb. i, 11. Millingen Cogh. 35. 40. Div. 8. (Käneus Erlegung, vgl. §. 118, 3.). Pitt. di Ercol. i, 2. Kämpfe mit Herakles, unten.
4. Cheiron als Rhizotom auf dem Berge Pelion G. M. 153, 554. Achill bei ihm, unten. -- Pantherkampf §. 323, 5.
Syſtematiſcher Theil.
4mißhandelt, aber in dem Heldenlehrer Cheiron auch mit einem ehrwuͤrdigen Anſehn begabt.
1. Die Kentauren ſind gewiß alte Büffel-Jäger der Pelas- giſchen Vorzeit, die Theſſaliſchen Ταυροκαϑάψια geben die Deu- tung des Mythus. Kentauren als Dionyſiſche Thiaſoten, Böt- tiger Vaſengem. i, 3. S. 87. Ein Kent. trägt auf einer Vaſe einen Baum mit Tänien u. Tafeln mit Menſchenbildern, eine Art αἰώρα, oscilla, Tiſchb. i, 42. Oft bei Dionyſiſchen Pom- pen, beſonders als Zugthiere, PCl. v, 11.
2. Die ältre Geſtalt auf dem Kaſten des Kypſelos (Pauſ. v, 19, 2), Cluſiniſchen Vaſen (Dorow tv. 9, 3.), u. Gemmae Flor. ii, 39, 1. vgl. §. 255, 2. Die ſpätre ſeit Phidias (§. 118, 2.) herrſchend, vgl. die Beſchreibung Kalliſtr. 12. Lu- cian Zeuxis (§. 138, 1.) bemerkt die ὦτα σατυρώδη der Kent. — Säugende Kentauriden, wie bei Zeuxis und in dem ar- tigen Gemählde Philoſtr. ii, 3., auf Bacchiſchen Reliefs, Bouill. iii, 39, 1. 43, 4. Gemmen M. Flor. i, 92, 5. Zwei Kentauren und eine ſchlafende Kentauris, St. di S. Marco ii, 32. Kentauriden von Satyrn überfallen, PCl. iv, 21. Kentau- ren mit Mänaden, Kentauriden mit Bacchanten in reizenden Grup- pen, unter den Herculaniſchen Gemählden, §. 210, 6.
3. Schöne Kentauren. Borgheſiſcher, überaus ſorgfältig vol- lendet, mit einem Bacchiſchen Eros auf dem Rücken. V. Borgh. st. 9,[ – 1 Zeichen fehlt]1. M. Roy. ii. Bouill. 1, 64. Der Kopf Laokoon ähnlich. Dieſer Kent. entſpricht dem ältern der beiden Kent. des Ariſteas u. Papias, §. 203, 1.
Kent. bei der Hochzeit des Peirithoos (Gemählde von Hippys, Athen. xi, 474) oben §. 118. Hancarv. iii, 81. Tiſchb. i, 11. Millingen Cogh. 35. 40. Div. 8. (Käneus Erlegung, vgl. §. 118, 3.). Pitt. di Ercol. i, 2. Kämpfe mit Herakles, unten.
4. Cheiron als Rhizotom auf dem Berge Pelion G. M. 153, 554. Achill bei ihm, unten. — Pantherkampf §. 323, 5.
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Syſtematiſcher Theil.
mißhandelt, aber in dem Heldenlehrer Cheiron auch mit
einem ehrwuͤrdigen Anſehn begabt.
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1. Die Kentauren ſind gewiß alte Büffel-Jäger der Pelas-
giſchen Vorzeit, die Theſſaliſchen Ταυροκαϑάψια geben die Deu-
tung des Mythus. Kentauren als Dionyſiſche Thiaſoten, Böt-
tiger Vaſengem. i, 3. S. 87. Ein Kent. trägt auf einer Vaſe
einen Baum mit Tänien u. Tafeln mit Menſchenbildern, eine Art
αἰώρα, oscilla, Tiſchb. i, 42. Oft bei Dionyſiſchen Pom-
pen, beſonders als Zugthiere, PCl. v, 11.
2. Die ältre Geſtalt auf dem Kaſten des Kypſelos (Pauſ. v,
19, 2), Cluſiniſchen Vaſen (Dorow tv. 9, 3.), u. Gemmae
Flor. ii, 39, 1. vgl. §. 255, 2. Die ſpätre ſeit Phidias
(§. 118, 2.) herrſchend, vgl. die Beſchreibung Kalliſtr. 12. Lu-
cian Zeuxis (§. 138, 1.) bemerkt die ὦτα σατυρώδη der
Kent. — Säugende Kentauriden, wie bei Zeuxis und in dem ar-
tigen Gemählde Philoſtr. ii, 3., auf Bacchiſchen Reliefs, Bouill.
iii, 39, 1. 43, 4. Gemmen M. Flor. i, 92, 5. Zwei
Kentauren und eine ſchlafende Kentauris, St. di S. Marco ii, 32.
Kentauriden von Satyrn überfallen, PCl. iv, 21. Kentau-
ren mit Mänaden, Kentauriden mit Bacchanten in reizenden Grup-
pen, unter den Herculaniſchen Gemählden, §. 210, 6.
3. Schöne Kentauren. Borgheſiſcher, überaus ſorgfältig vol-
lendet, mit einem Bacchiſchen Eros auf dem Rücken. V. Borgh.
st. 9,_1. M. Roy. ii. Bouill. 1, 64. Der Kopf Laokoon
ähnlich. Dieſer Kent. entſpricht dem ältern der beiden Kent. des
Ariſteas u. Papias, §. 203, 1.
Kent. bei der Hochzeit des Peirithoos (Gemählde von Hippys,
Athen. xi, 474) oben §. 118. Hancarv. iii, 81. Tiſchb. i, 11.
Millingen Cogh. 35. 40. Div. 8. (Käneus Erlegung, vgl. §. 118,
3.). Pitt. di Ercol. i, 2. Kämpfe mit Herakles, unten.
4. Cheiron als Rhizotom auf dem Berge Pelion G. M. 153,
554. Achill bei ihm, unten. — Pantherkampf §. 323, 5.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/546>, abgerufen am 25.11.2024.
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