Ceres in hortis Servilii. D. mit Persephone u. Jakchos zu Athen von Prar. Paus. i, 2, 4. -- In jenen archaisirenden Reliefs trägt D. über Chiton u. Peplos ein weites Himation und einen Schleier; einen Aehrenkranz; Aehren u. Mohn in der R., Scepter in der L. Starke pedila bezeichnen die wandernde Göttin.
5. Auf ein solches Bild deuten die Beschreibungen der mysti- schen photagogia und epopteia, besonders Themistios in obit. patr. p. 235 Petav.: o prophetes anapetasas ta propu- laia tou neo kai tous khitonas (parapetasmata) peri- steilas tou agalmatos, kallunas te auto kai uposmexas pantakhothen epedeiknu to muoumeno marmarusson te ede kai auge katalampomenon thespesia. Ein Fragment, Kopf u. Brust, aber sehr zerstört, einer marmornen Statue ist von den innern Propyläen in Eleusis (Un. Ant. of Att. ch. 3.), wo sie ursprünglich an einen Pfeiler gelehnt stand, nach Cam- bridge gekommen. Mit Kalathos u. Gorgoneion (Od. xi, 632.; nach Gerhard Prodr. S. 87. eine Demeter-Kora.), die Haare hinten durch einen Ring geschlungen. Manche halten es für eine Karyatide. Früher bei Spon (Voy. ii. p. 216 sq.) u. in Fourmonts Papieren abgebildet. Jetzt bei Clarke Greek Marbles 4. 5. (mit einem Brief von L. Aberdeen, der eine Dem. mit Pferdekopf bei einem lectisternium erwähnt) und im Mus. Worsley. i. p. 95.
6. Sichre Statuen sind selten. Eine colossale PCl. ii, 27. (auch im M. Franc. iv. pl. 11. Bouill. i. pl. 3. M. Nap. i, 69. Hirt 3, 6.) mit ergänzten Attributen. Sehr ergänzt die M. Cap. iii, 9., so wie G. Giust. i, 29. 30. Sicher, aber wohl Porträt Villa Borgh. St. 9. n. 10. Perrier 70. Bouill. i, 6. Zwei andre Borghes. Bouill. 4. 5. vgl. iii, pl. 5, 5. Statue in Berlin, Cavac. Racc. i, 53. Amalth. ii. S. 357. In Neapel, Gerhard N. Ant. S. 28. Livia u. Julia als Ceres §. 199, 7.
Köpfe auf M., entweder mit auf den Nacken herabfließen- dem oder hinten aufgebundenem Haar (wenn nicht das letztre die Kora ist) besonders von Metapont, Mionn. Desce. pl. 64, 6. Hirt 3, 5., von Syrakus, Mionn. Empr. 300 -- 302, Segeste, Nöhden 8., Pheneos, Landon 44., den Amphiktyonen (als D. Pulaia) Mionn. pl. 72, 5. Meyer Tf. 30, 6., fast am schön- sten auf M. von Opus (Empr. 572 u. a.) u. s. w. Eine stehende D. von edler Form, auf M. von Sardis, Combe ii, 10.
II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
Ceres in hortis Servilii. D. mit Perſephone u. Jakchos zu Athen von Prar. Pauſ. i, 2, 4. — In jenen archaiſirenden Reliefs trägt D. über Chiton u. Peplos ein weites Himation und einen Schleier; einen Aehrenkranz; Aehren u. Mohn in der R., Scepter in der L. Starke πέδιλα bezeichnen die wandernde Göttin.
5. Auf ein ſolches Bild deuten die Beſchreibungen der myſti- ſchen φωταγωγία und ἐποπτεία, beſonders Themiſtios in obit. patr. p. 235 Petav.: ὁ προφήτης ἀναπετάσας τὰ προπύ- λαια τοῦ νεὼ καὶ τοὺς χιτῶνας (παραπετάσματα) περι- στείλας τοῦ ἀγάλματος, καλλύνας τε αὐτὸ καὶ ὑποσμήξας πανταχόϑεν ἐπεδείκνυ τῷ μυουμένῳ μαρμάρυσσόν τε ἤδη καὶ αὐγῇ καταλαμπόμενον ϑεσπεσία. Ein Fragment, Kopf u. Bruſt, aber ſehr zerſtört, einer marmornen Statue iſt von den innern Propyläen in Eleuſis (Un. Ant. of Att. ch. 3.), wo ſie urſprünglich an einen Pfeiler gelehnt ſtand, nach Cam- bridge gekommen. Mit Kalathos u. Gorgoneion (Od. xi, 632.; nach Gerhard Prodr. S. 87. eine Demeter-Kora.), die Haare hinten durch einen Ring geſchlungen. Manche halten es für eine Karyatide. Früher bei Spon (Voy. ii. p. 216 sq.) u. in Fourmonts Papieren abgebildet. Jetzt bei Clarke Greek Marbles 4. 5. (mit einem Brief von L. Aberdeen, der eine Dem. mit Pferdekopf bei einem lectisternium erwähnt) und im Mus. Worsley. i. p. 95.
6. Sichre Statuen ſind ſelten. Eine coloſſale PCl. ii, 27. (auch im M. Franç. iv. pl. 11. Bouill. i. pl. 3. M. Nap. i, 69. Hirt 3, 6.) mit ergänzten Attributen. Sehr ergänzt die M. Cap. iii, 9., ſo wie G. Giust. i, 29. 30. Sicher, aber wohl Porträt Villa Borgh. St. 9. n. 10. Perrier 70. Bouill. i, 6. Zwei andre Borgheſ. Bouill. 4. 5. vgl. iii, pl. 5, 5. Statue in Berlin, Cavac. Racc. i, 53. Amalth. ii. S. 357. In Neapel, Gerhard N. Ant. S. 28. Livia u. Julia als Ceres §. 199, 7.
Köpfe auf M., entweder mit auf den Nacken herabfließen- dem oder hinten aufgebundenem Haar (wenn nicht das letztre die Kora iſt) beſonders von Metapont, Mionn. Desce. pl. 64, 6. Hirt 3, 5., von Syrakus, Mionn. Empr. 300 — 302, Segeſte, Nöhden 8., Pheneos, Landon 44., den Amphiktyonen (als Δ. Πυλαία) Mionn. pl. 72, 5. Meyer Tf. 30, 6., faſt am ſchön- ſten auf M. von Opus (Empr. 572 u. a.) u. ſ. w. Eine ſtehende D. von edler Form, auf M. von Sardis, Combe ii, 10.
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II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
Ceres in hortis Servilii. D. mit Perſephone u. Jakchos zu
Athen von Prar. Pauſ. i, 2, 4. — In jenen archaiſirenden
Reliefs trägt D. über Chiton u. Peplos ein weites Himation und
einen Schleier; einen Aehrenkranz; Aehren u. Mohn in der R.,
Scepter in der L. Starke πέδιλα bezeichnen die wandernde Göttin.
5. Auf ein ſolches Bild deuten die Beſchreibungen der myſti-
ſchen φωταγωγία und ἐποπτεία, beſonders Themiſtios in obit.
patr. p. 235 Petav.: ὁ προφήτης ἀναπετάσας τὰ προπύ-
λαια τοῦ νεὼ καὶ τοὺς χιτῶνας (παραπετάσματα) περι-
στείλας τοῦ ἀγάλματος, καλλύνας τε αὐτὸ καὶ ὑποσμήξας
πανταχόϑεν ἐπεδείκνυ τῷ μυουμένῳ μαρμάρυσσόν τε ἤδη
καὶ αὐγῇ καταλαμπόμενον ϑεσπεσία. Ein Fragment,
Kopf u. Bruſt, aber ſehr zerſtört, einer marmornen Statue iſt
von den innern Propyläen in Eleuſis (Un. Ant. of Att. ch.
3.), wo ſie urſprünglich an einen Pfeiler gelehnt ſtand, nach Cam-
bridge gekommen. Mit Kalathos u. Gorgoneion (Od. xi,
632.; nach Gerhard Prodr. S. 87. eine Demeter-Kora.), die
Haare hinten durch einen Ring geſchlungen. Manche halten es für
eine Karyatide. Früher bei Spon (Voy. ii. p. 216 sq.) u. in
Fourmonts Papieren abgebildet. Jetzt bei Clarke Greek Marbles
4. 5. (mit einem Brief von L. Aberdeen, der eine Dem. mit
Pferdekopf bei einem lectisternium erwähnt) und im Mus.
Worsley. i. p. 95.
6. Sichre Statuen ſind ſelten. Eine coloſſale PCl. ii,
27. (auch im M. Franç. iv. pl. 11. Bouill. i. pl. 3. M.
Nap. i, 69. Hirt 3, 6.) mit ergänzten Attributen. Sehr
ergänzt die M. Cap. iii, 9., ſo wie G. Giust. i, 29. 30.
Sicher, aber wohl Porträt Villa Borgh. St. 9. n. 10. Perrier
70. Bouill. i, 6. Zwei andre Borgheſ. Bouill. 4. 5. vgl.
iii, pl. 5, 5. Statue in Berlin, Cavac. Racc. i, 53.
Amalth. ii. S. 357. In Neapel, Gerhard N. Ant. S. 28.
Livia u. Julia als Ceres §. 199, 7.
Köpfe auf M., entweder mit auf den Nacken herabfließen-
dem oder hinten aufgebundenem Haar (wenn nicht das letztre die
Kora iſt) beſonders von Metapont, Mionn. Desce. pl. 64, 6.
Hirt 3, 5., von Syrakus, Mionn. Empr. 300 — 302, Segeſte,
Nöhden 8., Pheneos, Landon 44., den Amphiktyonen (als Δ.
Πυλαία) Mionn. pl. 72, 5. Meyer Tf. 30, 6., faſt am ſchön-
ſten auf M. von Opus (Empr. 572 u. a.) u. ſ. w. Eine
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/479>, abgerufen am 16.02.2025.
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