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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Systematischer Theil.
kletischen H. muß wohl als ein gleichbreites und reich verziertes
Band von Metall gedacht werden. Dieser ist es, den die Argivi-
sche H. auch auf M. führt, Pellerin Peuples et Vill. i, 20, 6.
Eckhel N. Anecd. ix, 2. Vgl. die Era Argeia der Alexan-
drinischen M. von Nero. Eckhel D. N. iv, p. 53. (velata, dia-
demata).
Diesen breiten Stephanos, mit Blumen geschmückt,
hat stets auch die Era Olumpia der Eleischen M. (wo bis-
weilen ERA auf dem Stephanos) bei Stanhope Olympia letzte
Tafel, u. Combe 7, 18; eben so wie der schöne Kopf der H. auf
M. von Pandosia (Combe pl. 3, 26., wo der Stephanos oben
ausgezackt ist) und der oft sehr reich geschmückte auf M. von Pla-
tää, Landon 25.

6. Hiebei liegt besonders die Kolossalbüste des Hauses Ludovisi
zum Grunde; s. Winck. W. iv. Tf. 7 b. Meyer Gesch. Tf. 20.
Hirt 2, 5. Aehnlich die Büste von Versailles Mus. Nap. T. i.
pl.
5. In strengerer Weise (für eine ferne Ansicht wahrschein-
lich) mit starkvortretenden, scharfkantigen Augenliedern ein Colossal-
kopf in Florent Museum, Winck. W. iv. S. 336. Die Ste-
phane hat hier die runden Ausschnitte und Knöpfe auf den Spitzen,
wie oft; sie ist mit Rosen geschmückt. Herakopf von Präneste
mit hoher Stephane, welche an den Polos erinnert, bei Guattani
M. I. 1787 p. xxxiii. Büste in Sarsko-Selo.

7. Von Statuen keine der allervorzüglichsten. Die Barbe-
rinische PCl. i, 2. G. M. 12, 47., stehend mit Skeptron u.
Patere. Aehnlich die von Otricoli PCl. ii, 20. Mit Ste-
phane u. Schleier PCl. i, 3. Die Capitolinische, nicht völlig
sichere, aus dem Hause Cesi, bei Maffei Racc. 129. M. Cap.
iii, 8., M. Franc. ii, 3. Bouill. i,
2. Die im Mus.
Flor. iii,
2. sehr ergänzt. Bronzefigur mit dem Granat-
apfel und der ausgezackten Stephane. Ant. Erc. vi, 3. (n. 67.
ist schwerlich Juno).

1353. Sehr selten ist die Darstellung einer Mutter-
pflichten übenden Hera; die königliche Matrone hat die
2Mutter in der Vorstellung der Göttin verdrängt. In
Italien geht die Vorstellung der Juno in die des Genius
3weiblicher Personen über, welcher auch Juno hieß. Ue-
berhaupt war die Juno eine Hauptperson der Italischen
Theologie; eine ganz eigenthümliche Darstellungsweise
derselben, die Lanuvinische der Sospita, konnte auch bei

Syſtematiſcher Theil.
kletiſchen H. muß wohl als ein gleichbreites und reich verziertes
Band von Metall gedacht werden. Dieſer iſt es, den die Argivi-
ſche H. auch auf M. führt, Pellerin Peuples et Vill. i, 20, 6.
Eckhel N. Anecd. ix, 2. Vgl. die Ἥρα Ἀργεία der Alexan-
driniſchen M. von Nero. Eckhel D. N. iv, p. 53. (velata, dia-
demata).
Dieſen breiten Stephanos, mit Blumen geſchmückt,
hat ſtets auch die Ἥρα Ὀλυμπία der Eleiſchen M. (wo bis-
weilen ΗΡΑ auf dem Stephanos) bei Stanhope Olympia letzte
Tafel, u. Combe 7, 18; eben ſo wie der ſchöne Kopf der H. auf
M. von Pandoſia (Combe pl. 3, 26., wo der Stephanos oben
ausgezackt iſt) und der oft ſehr reich geſchmückte auf M. von Pla-
tää, Landon 25.

6. Hiebei liegt beſonders die Koloſſalbüſte des Hauſes Ludoviſi
zum Grunde; ſ. Winck. W. iv. Tf. 7 b. Meyer Geſch. Tf. 20.
Hirt 2, 5. Aehnlich die Büſte von Verſailles Mus. Nap. T. i.
pl.
5. In ſtrengerer Weiſe (für eine ferne Anſicht wahrſchein-
lich) mit ſtarkvortretenden, ſcharfkantigen Augenliedern ein Coloſſal-
kopf in Florent Muſeum, Winck. W. iv. S. 336. Die Ste-
phane hat hier die runden Ausſchnitte und Knöpfe auf den Spitzen,
wie oft; ſie iſt mit Roſen geſchmückt. Herakopf von Präneſte
mit hoher Stephane, welche an den Polos erinnert, bei Guattani
M. I. 1787 p. xxxiii. Büſte in Sarsko-Selo.

7. Von Statuen keine der allervorzüglichſten. Die Barbe-
riniſche PCl. i, 2. G. M. 12, 47., ſtehend mit Skeptron u.
Patere. Aehnlich die von Otricoli PCl. ii, 20. Mit Ste-
phane u. Schleier PCl. i, 3. Die Capitoliniſche, nicht völlig
ſichere, aus dem Hauſe Ceſi, bei Maffei Racc. 129. M. Cap.
iii, 8., M. Franç. ii, 3. Bouill. i,
2. Die im Mus.
Flor. iii,
2. ſehr ergänzt. Bronzefigur mit dem Granat-
apfel und der ausgezackten Stephane. Ant. Erc. vi, 3. (n. 67.
iſt ſchwerlich Juno).

1353. Sehr ſelten iſt die Darſtellung einer Mutter-
pflichten uͤbenden Hera; die koͤnigliche Matrone hat die
2Mutter in der Vorſtellung der Goͤttin verdraͤngt. In
Italien geht die Vorſtellung der Juno in die des Genius
3weiblicher Perſonen uͤber, welcher auch Juno hieß. Ue-
berhaupt war die Juno eine Hauptperſon der Italiſchen
Theologie; eine ganz eigenthuͤmliche Darſtellungsweiſe
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[450/0472] Syſtematiſcher Theil. kletiſchen H. muß wohl als ein gleichbreites und reich verziertes Band von Metall gedacht werden. Dieſer iſt es, den die Argivi- ſche H. auch auf M. führt, Pellerin Peuples et Vill. i, 20, 6. Eckhel N. Anecd. ix, 2. Vgl. die Ἥρα Ἀργεία der Alexan- driniſchen M. von Nero. Eckhel D. N. iv, p. 53. (velata, dia- demata). Dieſen breiten Stephanos, mit Blumen geſchmückt, hat ſtets auch die Ἥρα Ὀλυμπία der Eleiſchen M. (wo bis- weilen ΗΡΑ auf dem Stephanos) bei Stanhope Olympia letzte Tafel, u. Combe 7, 18; eben ſo wie der ſchöne Kopf der H. auf M. von Pandoſia (Combe pl. 3, 26., wo der Stephanos oben ausgezackt iſt) und der oft ſehr reich geſchmückte auf M. von Pla- tää, Landon 25. 6. Hiebei liegt beſonders die Koloſſalbüſte des Hauſes Ludoviſi zum Grunde; ſ. Winck. W. iv. Tf. 7 b. Meyer Geſch. Tf. 20. Hirt 2, 5. Aehnlich die Büſte von Verſailles Mus. Nap. T. i. pl. 5. In ſtrengerer Weiſe (für eine ferne Anſicht wahrſchein- lich) mit ſtarkvortretenden, ſcharfkantigen Augenliedern ein Coloſſal- kopf in Florent Muſeum, Winck. W. iv. S. 336. Die Ste- phane hat hier die runden Ausſchnitte und Knöpfe auf den Spitzen, wie oft; ſie iſt mit Roſen geſchmückt. Herakopf von Präneſte mit hoher Stephane, welche an den Polos erinnert, bei Guattani M. I. 1787 p. xxxiii. Büſte in Sarsko-Selo. 7. Von Statuen keine der allervorzüglichſten. Die Barbe- riniſche PCl. i, 2. G. M. 12, 47., ſtehend mit Skeptron u. Patere. Aehnlich die von Otricoli PCl. ii, 20. Mit Ste- phane u. Schleier PCl. i, 3. Die Capitoliniſche, nicht völlig ſichere, aus dem Hauſe Ceſi, bei Maffei Racc. 129. M. Cap. iii, 8., M. Franç. ii, 3. Bouill. i, 2. Die im Mus. Flor. iii, 2. ſehr ergänzt. Bronzefigur mit dem Granat- apfel und der ausgezackten Stephane. Ant. Erc. vi, 3. (n. 67. iſt ſchwerlich Juno). 353. Sehr ſelten iſt die Darſtellung einer Mutter- pflichten uͤbenden Hera; die koͤnigliche Matrone hat die Mutter in der Vorſtellung der Goͤttin verdraͤngt. In Italien geht die Vorſtellung der Juno in die des Genius weiblicher Perſonen uͤber, welcher auch Juno hieß. Ue- berhaupt war die Juno eine Hauptperſon der Italiſchen Theologie; eine ganz eigenthuͤmliche Darſtellungsweiſe derſelben, die Lanuviniſche der Sospita, konnte auch bei 1 2 3

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/472>, abgerufen am 22.11.2024.