Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.II. Bildende Kunst. Formen. ohne latus clavus, bestimmt Quintil. xi, 3. so, daß sie vornetwas über die Kniee, hinten ad medios poplites reiche; nam infra mulierum est, supra centurionum. Grade eben so dachten die Griechen. 4. Das imation, imation 'Ellenikon (Lucian de merc. 5. Die Hellenen ampiskhnountai epi dexia, d. h. auf 6. Ueber die Herkunft der Chlamys, allex, allicula, Dorier 338. Hüte gehörten im Alterthum nicht zu der1 II. Bildende Kunſt. Formen. ohne latus clavus, beſtimmt Quintil. xi, 3. ſo, daß ſie vornetwas über die Kniee, hinten ad medios poplites reiche; nam infra mulierum est, supra centurionum. Grade eben ſo dachten die Griechen. 4. Das ἱμάτιον, ἱμάτιον ‘Ελληνικὸν (Lucian de merc. 5. Die Hellenen ἀμπισχνοῦνται ἐπὶ δεξιὰ, d. h. auf 6. Ueber die Herkunft der Chlamys, ἄλληξ, allicula, Dorier 338. Huͤte gehoͤrten im Alterthum nicht zu der1 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0445" n="423"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II.</hi> Bildende Kunſt. Formen.</fw><lb/> ohne <hi rendition="#aq">latus clavus,</hi> beſtimmt Quintil. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">xi,</hi></hi> 3. ſo, daß ſie vorn<lb/> etwas über die Kniee, hinten <hi rendition="#aq">ad medios poplites</hi> reiche; <hi rendition="#aq">nam<lb/><hi rendition="#g">infra mulierum est, supra centurionum</hi>.</hi> Grade<lb/> eben ſo dachten die Griechen.</p><lb/> <p>4. Das ἱμάτιον, ἱμάτιον ‘Ελληνικὸν (Lucian <hi rendition="#aq">de merc.<lb/> cond. 25.), pallium Graecanicum</hi> (Sueton Dom. 4.), heißt<lb/> im Gegenſatz der Toga τετράγωνον, <hi rendition="#aq">quadratum.</hi> S. beſ.<lb/> Athen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">v.</hi> p. 213 b.</hi> vgl. die Herausg. Winckelm. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">v.</hi></hi> S. 342.<lb/> Entgegenſtehen einander die kurzen rauhen τρίβωνες, τριβώνια,<lb/> βραχεῖαι ἀναβολαὶ der Spartiaten (Amalth. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">iii.</hi></hi> S. 37.), der<lb/> ärmern Athener, Lakonizonten, Philoſophen (Jacobs zu Philoſtr.<lb/><hi rendition="#aq">Imagg. <hi rendition="#k">i</hi>, 16. p. 304</hi>); und die Chläna, welche eine Art des<lb/> Himation, auch viereckig (ſ. Dorier <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii.</hi></hi> S. 266. <hi rendition="#aq">adde</hi> Schol. Il.<lb/><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii,</hi></hi> 183), aber beſonders weich, wollig und wärmend war. Noch<lb/> delicater iſt die χλανίς. Eine Art der Chläna war nach Ari-<lb/> ſtoph. die καυνάκη.</p><lb/> <p>5. Die Hellenen ἀμπισχνοῦνται <hi rendition="#g">ἐπὶ δεξιὰ,</hi> d. h. auf<lb/> die im Text beſchriebene Weiſe, die Thraker ἐπ̕ ἀριστερὰ, Ariſt.<lb/> Weſp. 1568. mit den Schol. Ἀναβάλλεσϑαι ἐπιδέξια<lb/> ἐλευϑερίως Plato Theätet <hi rendition="#aq">p. 165 e.</hi> Athen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">i.</hi> p.</hi> 21. Das<lb/> Gewand muß dabei wenigſtens von der Bruſt bis zum Knie rei-<lb/> chen; dies gehört zur εὐσχημοσύνη der ἀναβολή, worüber be-<lb/> ſonders Böttiger Arch. der Malerei S. 211. Vaſengemählde <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">i,</hi></hi><lb/> 2. S. 52 ff. Von der Doriſchen, auch altrömiſchen Sitte, des<lb/><hi rendition="#aq">cohibere brachia</hi> bei den jungen Männern (die Mantelfiguren<lb/> der Vaſengemählde) auch Dorier <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii.</hi></hi> S. 268. vgl. Suidas <hi rendition="#aq">s. v.</hi><lb/> ἔφηβος. Ueber die Redner §. 103, 4.</p><lb/> <p>6. Ueber die Herkunft der Chlamys, ἄλληξ, <hi rendition="#aq">allicula,</hi> Dorier<lb/><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii.</hi></hi> S. 266. Eine Zubehör derſelben iſt die περόνη, <hi rendition="#aq">fibula,</hi><lb/> die in der <hi rendition="#aq">Anth. Pal. <hi rendition="#k">vi</hi>,</hi> 282 δίβολος iſt, mit zwei Spitzen<lb/> oder Nadeln. Eigentlich iſt περόνη die Nadel ſelbſt, πόρπη<lb/> der Ring, mit dem jene zuſammen die Schnalle bildet. Wird<lb/> die περόνη gelöſt, ſo legt ſich die Chlamys natürlich ganz um<lb/> den linken Arm, wie ſo oft bei Hermes. Auch kann ſie die-<lb/> ſem als eine Art Schild dienen, wie Poſeidon auf <hi rendition="#aq">numis incu-<lb/> sis</hi> (§. 98.) von Poſeidonia <hi rendition="#aq">chlamyde clupeat brachium</hi> (Pa-<lb/> cuvius. vgl. Cäſar <hi rendition="#aq">B. G. <hi rendition="#k">i</hi>,</hi> 75). Auf dieſe Art trugen Jä-<lb/> ger auf der Bühne die ἐφαπτίς, nach Pollux.</p><lb/> <p>338. <hi rendition="#g">Huͤte</hi> gehoͤrten im Alterthum nicht zu der<note place="right">1</note><lb/> gewoͤhnlichen Tracht des Lebens in den Staͤdten; ſie be-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [423/0445]
II. Bildende Kunſt. Formen.
ohne latus clavus, beſtimmt Quintil. xi, 3. ſo, daß ſie vorn
etwas über die Kniee, hinten ad medios poplites reiche; nam
infra mulierum est, supra centurionum. Grade
eben ſo dachten die Griechen.
4. Das ἱμάτιον, ἱμάτιον ‘Ελληνικὸν (Lucian de merc.
cond. 25.), pallium Graecanicum (Sueton Dom. 4.), heißt
im Gegenſatz der Toga τετράγωνον, quadratum. S. beſ.
Athen. v. p. 213 b. vgl. die Herausg. Winckelm. v. S. 342.
Entgegenſtehen einander die kurzen rauhen τρίβωνες, τριβώνια,
βραχεῖαι ἀναβολαὶ der Spartiaten (Amalth. iii. S. 37.), der
ärmern Athener, Lakonizonten, Philoſophen (Jacobs zu Philoſtr.
Imagg. i, 16. p. 304); und die Chläna, welche eine Art des
Himation, auch viereckig (ſ. Dorier ii. S. 266. adde Schol. Il.
ii, 183), aber beſonders weich, wollig und wärmend war. Noch
delicater iſt die χλανίς. Eine Art der Chläna war nach Ari-
ſtoph. die καυνάκη.
5. Die Hellenen ἀμπισχνοῦνται ἐπὶ δεξιὰ, d. h. auf
die im Text beſchriebene Weiſe, die Thraker ἐπ̕ ἀριστερὰ, Ariſt.
Weſp. 1568. mit den Schol. Ἀναβάλλεσϑαι ἐπιδέξια
ἐλευϑερίως Plato Theätet p. 165 e. Athen. i. p. 21. Das
Gewand muß dabei wenigſtens von der Bruſt bis zum Knie rei-
chen; dies gehört zur εὐσχημοσύνη der ἀναβολή, worüber be-
ſonders Böttiger Arch. der Malerei S. 211. Vaſengemählde i,
2. S. 52 ff. Von der Doriſchen, auch altrömiſchen Sitte, des
cohibere brachia bei den jungen Männern (die Mantelfiguren
der Vaſengemählde) auch Dorier ii. S. 268. vgl. Suidas s. v.
ἔφηβος. Ueber die Redner §. 103, 4.
6. Ueber die Herkunft der Chlamys, ἄλληξ, allicula, Dorier
ii. S. 266. Eine Zubehör derſelben iſt die περόνη, fibula,
die in der Anth. Pal. vi, 282 δίβολος iſt, mit zwei Spitzen
oder Nadeln. Eigentlich iſt περόνη die Nadel ſelbſt, πόρπη
der Ring, mit dem jene zuſammen die Schnalle bildet. Wird
die περόνη gelöſt, ſo legt ſich die Chlamys natürlich ganz um
den linken Arm, wie ſo oft bei Hermes. Auch kann ſie die-
ſem als eine Art Schild dienen, wie Poſeidon auf numis incu-
sis (§. 98.) von Poſeidonia chlamyde clupeat brachium (Pa-
cuvius. vgl. Cäſar B. G. i, 75). Auf dieſe Art trugen Jä-
ger auf der Bühne die ἐφαπτίς, nach Pollux.
338. Huͤte gehoͤrten im Alterthum nicht zu der
gewoͤhnlichen Tracht des Lebens in den Staͤdten; ſie be-
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