1776) herrscht auch noch dieser antiquarische Geist. Ueber den Kunstwerken wird die Kunst übersehn.
3. Die frühern Statuensammlungen sind heutzutage nur noch für die Geschichte der Aufbewahrung und Ergänzung der Statuen wichtig. So die Römischen Statuen von Cavaleriis (1585), Boissard's Romanae urbis Topographia 1597, Franc. Perrier's Segmenta nobil. signorum et statuarum (1638). lcones et segmenta illustr. e marmore tabularum (1645). Insigniorum statuarum urbis Romae icones von Io. Iac. de Rubeis (1645.) Signorum vet. Icones von Episcopius (Jan de Bischop.) Besser, nur zu massiv, sind die Abbildungen in Sandrarts "Teutsche Academie der Bau- Bild- und Malereikunst" 4 B. fol. Nürnberg 1675. 76. Epoche machen Pietro Santi Bartoli's Zeichnungen und Stiche, meist vereint mit Erklärun- gen von G. P. Bellori, die Columnae, Lucernae, die Pitture, die Admiranda Romanorum antiquitatis (1693), u. a. Raccolta di statue antiche da Domen. de Rossi, illustr. di Paolo Aless. Maffei. Rom. 1704. Statuae insigniores von Preisler 1734. Ant. Franc. Gori (des Etruskischen Anti- quars) Museum Florentinum 6 B. fol. 1731 - 1742. Re- cueil des Marbres antiques -- a Dresde von le Plat. 1733. (schlecht). Antiche statue, che nell' antisala della libreria di S. Marco e in altri luoghi pubblici di Venezia si tro- vano, von den beiden Zanetti's, 2 B. fol. 1740. 43. Ro- manum Museum von Mich. Ang. Causeus (de la Chausse) Rom. 1746. eine bunte antiquarische Sammlung. Von Werken über Architektur-Reste besonders: Les restes de l'ancienne Rome, gez. u. gest. von Bonavent. d'Overbeke. Amsterd. 1709. 3 Thle. fol.
138. III. Die wissenschaftliche 1750 --. Dies Zeit- alter hat sich der größten äußern Hilfsquellen zu erfreuen, wozu die Aufgrabung der verschütteten Städte, die ge- nauere Kenntniß der Baudenkmäler und Localitäten Grie- chenlands, und die Entdeckung und Erwerbung der wich- tigsten Bildwerke von Griechischen Tempeln, auch die über Aegypten und den Orient ausgebreitete Kunde, welche recht benutzt den Blick für das Eigenthümliche der Grie- 2chischen Kunst schärfen kann, gehören. Auf der andern Seite wird ihm der Entwurf einer alten Kunstgeschichte verdankt, der aus Winckelmanns großem Geiste her-
Einleitung
1776) herrſcht auch noch dieſer antiquariſche Geiſt. Ueber den Kunſtwerken wird die Kunſt überſehn.
3. Die frühern Statuenſammlungen ſind heutzutage nur noch für die Geſchichte der Aufbewahrung und Ergänzung der Statuen wichtig. So die Römiſchen Statuen von Cavaleriis (1585), Boiſſard’s Romanae urbis Topographia 1597, Franc. Perrier’s Segmenta nobil. signorum et statuarum (1638). lcones et segmenta illustr. e marmore tabularum (1645). Insigniorum statuarum urbis Romae icones von Io. Iac. de Rubeis (1645.) Signorum vet. Icones von Episcopius (Jan de Bischop.) Beſſer, nur zu maſſiv, ſind die Abbildungen in Sandrarts „Teutſche Academie der Bau- Bild- und Malereikunſt“ 4 B. fol. Nürnberg 1675. 76. Epoche machen Pietro Santi Bartoli’s Zeichnungen und Stiche, meiſt vereint mit Erklärun- gen von G. P. Bellori, die Columnae, Lucernae, die Pitture, die Admiranda Romanorum antiquitatis (1693), u. a. Raccolta di statue antiche da Domen. de Rossi, illustr. di Paolo Aless. Maffei. Rom. 1704. Statuae insigniores von Preisler 1734. Ant. Franc. Gori (des Etruskiſchen Anti- quars) Museum Florentinum 6 B. fol. 1731 ‒ 1742. Re- cueil des Marbres antiques — à Dresde von le Plat. 1733. (ſchlecht). Antiche statue, che nell’ antisala della libreria di S. Marco è in altri luoghi pubblici di Venezia si tro- vano, von den beiden Zanetti’s, 2 B. fol. 1740. 43. Ro- manum Museum von Mich. Ang. Causeus (de la Chausse) Rom. 1746. eine bunte antiquariſche Sammlung. Von Werken über Architektur-Reſte beſonders: Les restes de l’ancienne Rome, gez. u. geſt. von Bonavent. d’Overbeke. Amsterd. 1709. 3 Thle. fol.
138. III. Die wiſſenſchaftliche 1750 —. Dies Zeit- alter hat ſich der groͤßten aͤußern Hilfsquellen zu erfreuen, wozu die Aufgrabung der verſchuͤtteten Staͤdte, die ge- nauere Kenntniß der Baudenkmaͤler und Localitaͤten Grie- chenlands, und die Entdeckung und Erwerbung der wich- tigſten Bildwerke von Griechiſchen Tempeln, auch die uͤber Aegypten und den Orient ausgebreitete Kunde, welche recht benutzt den Blick fuͤr das Eigenthuͤmliche der Grie- 2chiſchen Kunſt ſchaͤrfen kann, gehoͤren. Auf der andern Seite wird ihm der Entwurf einer alten Kunſtgeſchichte verdankt, der aus Winckelmanns großem Geiſte her-
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Einleitung
1776) herrſcht auch noch dieſer antiquariſche Geiſt. Ueber den
Kunſtwerken wird die Kunſt überſehn.
3. Die frühern Statuenſammlungen ſind heutzutage
nur noch für die Geſchichte der Aufbewahrung und Ergänzung der
Statuen wichtig. So die Römiſchen Statuen von Cavaleriis
(1585), Boiſſard’s Romanae urbis Topographia 1597, Franc.
Perrier’s Segmenta nobil. signorum et statuarum (1638).
lcones et segmenta illustr. e marmore tabularum (1645).
Insigniorum statuarum urbis Romae icones von Io. Iac. de
Rubeis (1645.) Signorum vet. Icones von Episcopius (Jan
de Bischop.) Beſſer, nur zu maſſiv, ſind die Abbildungen in
Sandrarts „Teutſche Academie der Bau- Bild- und Malereikunſt“
4 B. fol. Nürnberg 1675. 76. Epoche machen Pietro Santi
Bartoli’s Zeichnungen und Stiche, meiſt vereint mit Erklärun-
gen von G. P. Bellori, die Columnae, Lucernae, die Pitture,
die Admiranda Romanorum antiquitatis (1693), u. a.
Raccolta di statue antiche da Domen. de Rossi, illustr. di
Paolo Aless. Maffei. Rom. 1704. Statuae insigniores
von Preisler 1734. Ant. Franc. Gori (des Etruskiſchen Anti-
quars) Museum Florentinum 6 B. fol. 1731 ‒ 1742. Re-
cueil des Marbres antiques — à Dresde von le Plat. 1733.
(ſchlecht). Antiche statue, che nell’ antisala della libreria
di S. Marco è in altri luoghi pubblici di Venezia si tro-
vano, von den beiden Zanetti’s, 2 B. fol. 1740. 43. Ro-
manum Museum von Mich. Ang. Causeus (de la Chausse)
Rom. 1746. eine bunte antiquariſche Sammlung. Von Werken
über Architektur-Reſte beſonders: Les restes de l’ancienne
Rome, gez. u. geſt. von Bonavent. d’Overbeke. Amsterd.
1709. 3 Thle. fol.
38. III. Die wiſſenſchaftliche 1750 —. Dies Zeit-
alter hat ſich der groͤßten aͤußern Hilfsquellen zu erfreuen,
wozu die Aufgrabung der verſchuͤtteten Staͤdte, die ge-
nauere Kenntniß der Baudenkmaͤler und Localitaͤten Grie-
chenlands, und die Entdeckung und Erwerbung der wich-
tigſten Bildwerke von Griechiſchen Tempeln, auch die uͤber
Aegypten und den Orient ausgebreitete Kunde, welche
recht benutzt den Blick fuͤr das Eigenthuͤmliche der Grie-
chiſchen Kunſt ſchaͤrfen kann, gehoͤren. Auf der andern
Seite wird ihm der Entwurf einer alten Kunſtgeſchichte
verdankt, der aus Winckelmanns großem Geiſte her-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/42>, abgerufen am 21.11.2024.
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