Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.Systematischer Theil. sche Anaktenhaus (§. 47), dem die Häuseranlagen beidenjenigen Stämmen Griechenlands, welche die alten Sitten treuer bewahrten, im Allgemeinen auch später 3entsprochen haben mögen. II. Die, wahrscheinlich von den Joniern ausgegangne und in den Alexan- drinischen Zeiten ausgebildete Häuseranlage, welche Vi- truvius beschreibt. A. Thuroreion. B. Andronitis. Ein peristulon (mit der stoa `Rodiake gegen Mit- tag), von allerlei Zimmern, Speisesäälen (triclinium Aegyptium, Cyzicenum), Säälen für Männer-Mahl- zeiten (andrones), Exedren, Bibliothekszimmern, Cellen 4für Sklaven, Pferdeställen umgeben. C. Gunaikonitis, auch in Zusammenhang mit dem Thuroreion, mit einem eignen kleinen Prostyl und einem daranstoßenden Flur (pro- stas oder parastas), allerlei Zimmern, Schlafgemä- chern (dem thalamos und amphithalamos), Zellen u. s. w. D. Ksenones (hospitalia) als abgesonderte Woh- nungen; mesauloi zwischen ihnen und dem Hauptge- 5bäude. III. Das Römische Haus, eine Vereinigung des spätern Griechischen mit dem altitalischen (§. 168, 5), welches in den Wohnungen schlichter Bürger immer noch ziemlich festgehalten wurde. 1. vestibulum. 2. atrium s. cavaedium, a. Tuscanicum. b. tetrastylum. c. Corinthium. d. testudinatum. 3. alae, tablina, fauces. 4. peristylium. 5. triclinia, coenationes (aestivae, hibernae). 6. oeci, tetrastyli, Corinthii, Aegyptii, Cyziceni. 7. exedrae (offne Conversations- Sääle mit Sitzen umher). 8. pinacothecae, et biblio- thecae. 9. balneum, palaestra. 10. conclavia, cu- bicula, dormitoria. 11. cellae familiae. 12. coe- nacula (uperoa), der ganze Oberstock. 13. hypogea con- 6camerata (Keller). 14. viridaria, ambulationes. Von den Landhäusern genügt es anzumerken, daß sie in villae rusticae, wirklich zum Leben eines Landmanns eingerichtete, und in urbanae, welche die luxuriöse Ein- richtung der Stadt in ländliche Umgebungen übertragen (von solchen mangelt es nicht an genauen Beschreibungen) zerfallen. Syſtematiſcher Theil. ſche Anaktenhaus (§. 47), dem die Haͤuſeranlagen beidenjenigen Staͤmmen Griechenlands, welche die alten Sitten treuer bewahrten, im Allgemeinen auch ſpaͤter 3entſprochen haben moͤgen. II. Die, wahrſcheinlich von den Joniern ausgegangne und in den Alexan- driniſchen Zeiten ausgebildete Haͤuſeranlage, welche Vi- truvius beſchreibt. A. Θυρωρεῖον. B. Ἀνδρωνῖτις. Ein περίστυλον (mit der στοὰ ῾Ροδιακὴ gegen Mit- tag), von allerlei Zimmern, Speiſeſaͤaͤlen (triclinium Aegyptium, Cyzicenum), Saͤaͤlen fuͤr Maͤnner-Mahl- zeiten (ἀνδρῶνες), Exedren, Bibliothekszimmern, Cellen 4fuͤr Sklaven, Pferdeſtaͤllen umgeben. C. Γυναικωνῖτις, auch in Zuſammenhang mit dem Θυρωρεῖον, mit einem eignen kleinen Proſtyl und einem daranſtoßenden Flur (προ- στὰς oder παραστὰς), allerlei Zimmern, Schlafgemaͤ- chern (dem ϑάλαμος und ἀμφιϑάλαμος), Zellen u. ſ. w. D. Ξενῶνες (hospitalia) als abgeſonderte Woh- nungen; μεσαῦλοι zwiſchen ihnen und dem Hauptge- 5baͤude. III. Das Roͤmiſche Haus, eine Vereinigung des ſpaͤtern Griechiſchen mit dem altitaliſchen (§. 168, 5), welches in den Wohnungen ſchlichter Buͤrger immer noch ziemlich feſtgehalten wurde. 1. vestibulum. 2. atrium s. cavaedium, a. Tuscanicum. b. tetrastylum. c. Corinthium. d. testudinatum. 3. alae, tablina, fauces. 4. peristylium. 5. triclinia, coenationes (aestivae, hibernae). 6. oeci, tetrastyli, Corinthii, Aegyptii, Cyziceni. 7. exedrae (offne Converſations- Saͤaͤle mit Sitzen umher). 8. pinacothecae, et biblio- thecae. 9. balneum, palaestra. 10. conclavia, cu- bicula, dormitoria. 11. cellae familiae. 12. coe- nacula (ὑπερῷα), der ganze Oberſtock. 13. hypogea con- 6camerata (Keller). 14. viridaria, ambulationes. Von den Landhaͤuſern genuͤgt es anzumerken, daß ſie in villae rusticae, wirklich zum Leben eines Landmanns eingerichtete, und in urbanae, welche die luxurioͤſe Ein- richtung der Stadt in laͤndliche Umgebungen uͤbertragen (von ſolchen mangelt es nicht an genauen Beſchreibungen) zerfallen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0368" n="346"/><fw place="top" type="header">Syſtematiſcher Theil.</fw><lb/> ſche Anaktenhaus (§. 47), dem die Haͤuſeranlagen bei<lb/> denjenigen Staͤmmen Griechenlands, welche die alten<lb/> Sitten treuer bewahrten, im Allgemeinen auch ſpaͤter<lb/><note place="left">3</note>entſprochen haben moͤgen. <hi rendition="#aq">II.</hi> Die, wahrſcheinlich<lb/> von den Joniern ausgegangne und in den Alexan-<lb/> driniſchen Zeiten ausgebildete Haͤuſeranlage, welche Vi-<lb/> truvius beſchreibt. <hi rendition="#aq">A.</hi> Θυρωρεῖον. <hi rendition="#aq">B.</hi> Ἀνδρωνῖτις.<lb/> Ein περίστυλον (mit der στοὰ ῾Ροδιακὴ gegen Mit-<lb/> tag), von allerlei Zimmern, Speiſeſaͤaͤlen (<hi rendition="#aq">triclinium<lb/> Aegyptium, Cyzicenum</hi>), Saͤaͤlen fuͤr Maͤnner-Mahl-<lb/> zeiten (ἀνδρῶνες), Exedren, Bibliothekszimmern, Cellen<lb/><note place="left">4</note>fuͤr Sklaven, Pferdeſtaͤllen umgeben. <hi rendition="#aq">C.</hi> Γυναικωνῖτις,<lb/> auch in Zuſammenhang mit dem Θυρωρεῖον, mit einem<lb/> eignen kleinen Proſtyl und einem daranſtoßenden Flur (προ-<lb/> στὰς oder παραστὰς), allerlei Zimmern, Schlafgemaͤ-<lb/> chern (dem ϑάλαμος und ἀμφιϑάλαμος), Zellen u.<lb/> ſ. w. <hi rendition="#aq">D.</hi> Ξενῶνες (<hi rendition="#aq">hospitalia</hi>) als abgeſonderte Woh-<lb/> nungen; μεσαῦλοι zwiſchen ihnen und dem Hauptge-<lb/><note place="left">5</note>baͤude. <hi rendition="#aq">III.</hi> Das Roͤmiſche Haus, eine Vereinigung<lb/> des ſpaͤtern Griechiſchen mit dem altitaliſchen (§. 168, 5),<lb/> welches in den Wohnungen ſchlichter Buͤrger immer noch<lb/> ziemlich feſtgehalten wurde. 1. <hi rendition="#aq">vestibulum. 2. atrium<lb/> s. cavaedium, a. 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Syſtematiſcher Theil.
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denjenigen Staͤmmen Griechenlands, welche die alten
Sitten treuer bewahrten, im Allgemeinen auch ſpaͤter
entſprochen haben moͤgen. II. Die, wahrſcheinlich
von den Joniern ausgegangne und in den Alexan-
driniſchen Zeiten ausgebildete Haͤuſeranlage, welche Vi-
truvius beſchreibt. A. Θυρωρεῖον. B. Ἀνδρωνῖτις.
Ein περίστυλον (mit der στοὰ ῾Ροδιακὴ gegen Mit-
tag), von allerlei Zimmern, Speiſeſaͤaͤlen (triclinium
Aegyptium, Cyzicenum), Saͤaͤlen fuͤr Maͤnner-Mahl-
zeiten (ἀνδρῶνες), Exedren, Bibliothekszimmern, Cellen
fuͤr Sklaven, Pferdeſtaͤllen umgeben. C. Γυναικωνῖτις,
auch in Zuſammenhang mit dem Θυρωρεῖον, mit einem
eignen kleinen Proſtyl und einem daranſtoßenden Flur (προ-
στὰς oder παραστὰς), allerlei Zimmern, Schlafgemaͤ-
chern (dem ϑάλαμος und ἀμφιϑάλαμος), Zellen u.
ſ. w. D. Ξενῶνες (hospitalia) als abgeſonderte Woh-
nungen; μεσαῦλοι zwiſchen ihnen und dem Hauptge-
baͤude. III. Das Roͤmiſche Haus, eine Vereinigung
des ſpaͤtern Griechiſchen mit dem altitaliſchen (§. 168, 5),
welches in den Wohnungen ſchlichter Buͤrger immer noch
ziemlich feſtgehalten wurde. 1. vestibulum. 2. atrium
s. cavaedium, a. Tuscanicum. b. tetrastylum. c.
Corinthium. d. testudinatum. 3. alae, tablina,
fauces. 4. peristylium. 5. triclinia, coenationes
(aestivae, hibernae). 6. oeci, tetrastyli, Corinthii,
Aegyptii, Cyziceni. 7. exedrae (offne Converſations-
Saͤaͤle mit Sitzen umher). 8. pinacothecae, et biblio-
thecae. 9. balneum, palaestra. 10. conclavia, cu-
bicula, dormitoria. 11. cellae familiae. 12. coe-
nacula (ὑπερῷα), der ganze Oberſtock. 13. hypogea con-
camerata (Keller). 14. viridaria, ambulationes. Von
den Landhaͤuſern genuͤgt es anzumerken, daß ſie in
villae rusticae, wirklich zum Leben eines Landmanns
eingerichtete, und in urbanae, welche die luxurioͤſe Ein-
richtung der Stadt in laͤndliche Umgebungen uͤbertragen (von
ſolchen mangelt es nicht an genauen Beſchreibungen) zerfallen.
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