maton philotekhnia ten aletheian apomimoumena. Die ge- mahlten Chaldäer mit bunten Röcken und Hüten bei Hesekiel 13, 14. sind wohl auch solche Arbeiten. Noch findet man Backsteine mit Keilschrift an der untern, und eingedrückten Thierfiguren an der vordern Seite in Babylon.
2. S. Herodot i, 183 über das Bild des Belos, sammt Tisch, Thron und Fußschemel aus Gold (800 Talente), und einen andern goldnen andrias von 12 Ellen Höhe, den aber der Schriftsteller selbst nicht sah. Fabelhafteres Diod. ii, 9 über die agalmata khrusa sphurelata Dios, Eras, Reas. Skeptron li- thokolleton. Ueber die Fabrication vor Allen der Brief Jere- mias i, 7: glossa gar auton esti katexusmene upo tek- tonos (vgl. die Statue des Berosos zu Athen inaurata lingua Plin. vii, 37.), auta de perikhrusa kai periargura -- kai osper partheno philokosmo lambanontes khrusion kataskeuazousi stephanous epi tas kephalas ton theon auton -- kosmousi te autous os anthropous tois endu- masi theous argurous kai theous khrusous kai xulinous, u. s. w., besonders V. 54. 56. 57. Vgl. Daniel 3. Sara- khero nach Berosos bei Hesych die kosmetria der Babyloni- schen Hera. Von eheruen Statuen alter Könige in Baby- lon Diodor ii, 8. Steinerne Bilder kommen nur bei Da- niel 5, 4. 23. vor. Vgl. Münter Rel. der Babylonier S. 59 ff.
3. Von Babylonischen Zeugen und Teppichen, mit Wun- derthieren (zoa teratode Philostr. Imagg. ii, 32. cf. ii, 5.) geschmückt, Böttiger Vasengemählde I, iii. S. 105 sqq. Hee- ren i, 2. S. 205. Münter S. 64. Die Persisch-Medischen waren gewiß nur Nachahmungen, an jenen rühmt Athen. V. p. 197 b. schöne und genaue Zeichnung der Figuren. Solche barbaron uphasmata brachten tragelaphous und ippalek- truonas (Aristoph.) und mixotheras photas (Eurip. Jon 1176) nach Griechenland. Diese Wunderthiere waren gewiß zum Theil Nachbildungen der im T. des Baal dargestellten, von Berosos p. 49 beschriebnen.
1238. Jetzt können uns nur noch einige Reste von Steinbildern einen Begriff von dem Kunststyl der Babylonier geben; in viel reicherer Masse aber ihre ge- schnittnen Steine (jeder Babylonier hatte nach Hero- 2dot ein Petschaft), besonders die Cylinder aus harten und edlen Steinen (Hämatit, Chalcedon, Agat, u. dgl.), welche
Hiſtoriſcher Theil.
μάτων φιλοτεχνἰᾳ τὴν ἀλήϑειαν ἀπομιμούμενα. Die ge- mahlten Chaldäer mit bunten Röcken und Hüten bei Heſekiel 13, 14. ſind wohl auch ſolche Arbeiten. Noch findet man Backſteine mit Keilſchrift an der untern, und eingedrückten Thierfiguren an der vordern Seite in Babylon.
2. S. Herodot i, 183 über das Bild des Belos, ſammt Tiſch, Thron und Fußſchemel aus Gold (800 Talente), und einen andern goldnen ἀνδριὰς von 12 Ellen Höhe, den aber der Schriftſteller ſelbſt nicht ſah. Fabelhafteres Diod. ii, 9 über die ἀγάλματα χρυσᾶ σφυρήλατα Διός, Ἥρας, ̔Ρὲας. Σκῆπτρον λι- ϑοκόλλητον. Ueber die Fabrication vor Allen der Brief Jere- mias i, 7: γλῶσσα γὰρ αὐτών ἐστι κατεξυσμένη ὑπὸ τέκ- τονος (vgl. die Statue des Beroſos zu Athen inaurata lingua Plin. vii, 37.), αὐτὰ δὲ περίχρυσα καὶ περιάργυρα — καὶ ὥσπερ παρϑένῳ φιλοκόσμῳ λαμβάνοντες χρυσίον κατασκευάζουσι στεφάνους ἐπὶ τὰς κεφαλὰς τῶν ϑεῶν αὐτῶν — κοσμοῦσί τε αὐτοὺς ὡς ἀνϑρώπους τοῖς ἐνδύ- μασι ϑεοὺς αργυροῦς καὶ ϑεοὺς χρυσοῦς καὶ ξυλίνους, u. ſ. w., beſonders V. 54. 56. 57. Vgl. Daniel 3. Σαρα- χήρω nach Beroſos bei Heſych die κοσμήτρια der Babyloni- ſchen Hera. Von eheruen Statuen alter Könige in Baby- lon Diodor ii, 8. Steinerne Bilder kommen nur bei Da- niel 5, 4. 23. vor. Vgl. Münter Rel. der Babylonier S. 59 ff.
3. Von Babyloniſchen Zeugen und Teppichen, mit Wun- derthieren (ζῶα τερατώδη Philoſtr. Imagg. ii, 32. cf. ii, 5.) geſchmückt, Böttiger Vaſengemählde I, iii. S. 105 sqq. Hee- ren i, 2. S. 205. Münter S. 64. Die Perſiſch-Mediſchen waren gewiß nur Nachahmungen, an jenen rühmt Athen. V. p. 197 b. ſchöne und genaue Zeichnung der Figuren. Solche βαρβάρων ὑφάσματα brachten τραγελάφους und ἱππαλεκ- τρύονας (Ariſtoph.) und μιξόϑηρας φῶτας (Eurip. Jon 1176) nach Griechenland. Dieſe Wunderthiere waren gewiß zum Theil Nachbildungen der im T. des Baal dargeſtellten, von Beroſos p. 49 beſchriebnen.
1238. Jetzt koͤnnen uns nur noch einige Reſte von Steinbildern einen Begriff von dem Kunſtſtyl der Babylonier geben; in viel reicherer Maſſe aber ihre ge- ſchnittnen Steine (jeder Babylonier hatte nach Hero- 2dot ein Petſchaft), beſonders die Cylinder aus harten und edlen Steinen (Haͤmatit, Chalcedon, Agat, u. dgl.), welche
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Hiſtoriſcher Theil.
μάτων φιλοτεχνἰᾳ τὴν ἀλήϑειαν ἀπομιμούμενα. Die ge-
mahlten Chaldäer mit bunten Röcken und Hüten bei Heſekiel 13,
14. ſind wohl auch ſolche Arbeiten. Noch findet man Backſteine
mit Keilſchrift an der untern, und eingedrückten Thierfiguren an
der vordern Seite in Babylon.
2. S. Herodot i, 183 über das Bild des Belos, ſammt Tiſch,
Thron und Fußſchemel aus Gold (800 Talente), und einen andern
goldnen ἀνδριὰς von 12 Ellen Höhe, den aber der Schriftſteller
ſelbſt nicht ſah. Fabelhafteres Diod. ii, 9 über die ἀγάλματα
χρυσᾶ σφυρήλατα Διός, Ἥρας, ̔Ρὲας. Σκῆπτρον λι-
ϑοκόλλητον. Ueber die Fabrication vor Allen der Brief Jere-
mias i, 7: γλῶσσα γὰρ αὐτών ἐστι κατεξυσμένη ὑπὸ τέκ-
τονος (vgl. die Statue des Beroſos zu Athen inaurata lingua
Plin. vii, 37.), αὐτὰ δὲ περίχρυσα καὶ περιάργυρα
— καὶ ὥσπερ παρϑένῳ φιλοκόσμῳ λαμβάνοντες χρυσίον
κατασκευάζουσι στεφάνους ἐπὶ τὰς κεφαλὰς τῶν ϑεῶν
αὐτῶν — κοσμοῦσί τε αὐτοὺς ὡς ἀνϑρώπους τοῖς ἐνδύ-
μασι ϑεοὺς αργυροῦς καὶ ϑεοὺς χρυσοῦς καὶ ξυλίνους,
u. ſ. w., beſonders V. 54. 56. 57. Vgl. Daniel 3. Σαρα-
χήρω nach Beroſos bei Heſych die κοσμήτρια der Babyloni-
ſchen Hera. Von eheruen Statuen alter Könige in Baby-
lon Diodor ii, 8. Steinerne Bilder kommen nur bei Da-
niel 5, 4. 23. vor. Vgl. Münter Rel. der Babylonier S. 59 ff.
3. Von Babyloniſchen Zeugen und Teppichen, mit Wun-
derthieren (ζῶα τερατώδη Philoſtr. Imagg. ii, 32. cf. ii, 5.)
geſchmückt, Böttiger Vaſengemählde I, iii. S. 105 sqq. Hee-
ren i, 2. S. 205. Münter S. 64. Die Perſiſch-Mediſchen
waren gewiß nur Nachahmungen, an jenen rühmt Athen. V.
p. 197 b. ſchöne und genaue Zeichnung der Figuren. Solche
βαρβάρων ὑφάσματα brachten τραγελάφους und ἱππαλεκ-
τρύονας (Ariſtoph.) und μιξόϑηρας φῶτας (Eurip. Jon 1176)
nach Griechenland. Dieſe Wunderthiere waren gewiß zum Theil
Nachbildungen der im T. des Baal dargeſtellten, von Beroſos p. 49
beſchriebnen.
238. Jetzt koͤnnen uns nur noch einige Reſte von
Steinbildern einen Begriff von dem Kunſtſtyl der
Babylonier geben; in viel reicherer Maſſe aber ihre ge-
ſchnittnen Steine (jeder Babylonier hatte nach Hero-
dot ein Petſchaft), beſonders die Cylinder aus harten und
edlen Steinen (Haͤmatit, Chalcedon, Agat, u. dgl.), welche
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/280>, abgerufen am 17.02.2025.
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