als Jup. Hercules u. Bacchus bel Luna (Fanti scritti di Carrara), Gius. A. Guattani in den Dissert. dell' Acc. Rom. di Arch. T. i. p. 321. Noch Gallienus wollte als Sol dargestellt werden nnd erschien bei Aufzügen radiatus. Trebell. 16. 18.
Die Kaiserinen mit geringer Bekleidung als Venus dar- zustellen, war in dieser Zeit sehr gewöhnlich. Der nüchtere Porträt- Charakter, auch oft der Haarputz der Zeit, bildet mit der Vorstel- lung dann gewöhnlich einen schneidenden Contrast. So Marciana, Trajans Schwester, (St. di S. Marco ii. t. 20. Winck. W. vi, 284. vgl. v, 275), Julia Soämias (mit beweglichem Haar- putz), PioCl. ii, 51. Sallustia, Sever Alexanders Frau, Ve- neri felici sacrum, PioCl. ii, 52.
5. Caracalla's Nachäffung Alexanders. Ueberall Statuen des Makedoniers (auch wohl die §. 129. Anm. 4. erwähnten), auch Janusbilder des Caracalla u. Alex., Herodian iv, 8. Tu- mulus des Festus bei Ilion, signum Pantheum darin, Choiseul Gouff. Voy. pitt. T. ii. pl. 30. Ueber Sev. Alex., der artifici- bus undique conquisitis viele Statuen errichtete, Lamprid. 25.
6. Arcus Sept. Sev. anaglypha cum explic. Suaresii. Romae 1676 f.
1206. Unter den Götterdiensten sind es besonders die ausländischen, welche die Kunst jetzt beschäftigen. 2Eine Menge von Isis- und Serapis-Bildern aus schwar- zen Steinen, meist plump gearbeiteten, verdankt der Zeit 3nach Hadrian ihren Ursprung. Unter den Mithras-Bil- dern, meist Darstellungen des geopferten und gequälten Stiers, findet sich, etwa zwei Statuen Mithrischer Fackel- träger ausgenommen, kaum etwas Vorzügliches; aber 4viel Schlechtes und Rohes. Dazu kommen viele Bilder der Hekate triformis, und signa Panthea, durch welche die feste und ausgebildete Form der Hellenischen Götter aus Ungenüge zur Unform orientalicher Kunstversuche zu- 5rückgeworfen wird. Die Gemmen werden jetzt größten- tentheils zu Amuleten; die Magier verbreiten den Glau- 6ben an wunderbare Wirkungen der Steine; man trägt dem Chaldäischen Aberglauben huldigend sein Horoscop
Hiſtoriſcher Theil.
als Jup. Hercules u. Bacchus bel Luna (Fanti scritti di Carrara), Giuſ. A. Guattani in den Dissert. dell’ Acc. Rom. di Arch. T. i. p. 321. Noch Gallienus wollte als Sol dargeſtellt werden nnd erſchien bei Aufzügen radiatus. Trebell. 16. 18.
Die Kaiſerinen mit geringer Bekleidung als Venus dar- zuſtellen, war in dieſer Zeit ſehr gewöhnlich. Der nüchtere Porträt- Charakter, auch oft der Haarputz der Zeit, bildet mit der Vorſtel- lung dann gewöhnlich einen ſchneidenden Contraſt. So Marciana, Trajans Schweſter, (St. di S. Marco ii. t. 20. Winck. W. vi, 284. vgl. v, 275), Julia Soämias (mit beweglichem Haar- putz), PioCl. ii, 51. Salluſtia, Sever Alexanders Frau, Ve- neri felici sacrum, PioCl. ii, 52.
5. Caracalla’s Nachäffung Alexanders. Ueberall Statuen des Makedoniers (auch wohl die §. 129. Anm. 4. erwähnten), auch Janusbilder des Caracalla u. Alex., Herodian iv, 8. Tu- mulus des Feſtus bei Ilion, signum Pantheum darin, Choiſeul Gouff. Voy. pitt. T. ii. pl. 30. Ueber Sev. Alex., der artifici- bus undique conquisitis viele Statuen errichtete, Lamprid. 25.
6. Arcus Sept. Sev. anaglypha cum explic. Suaresii. Romae 1676 f.
1206. Unter den Goͤtterdienſten ſind es beſonders die auslaͤndiſchen, welche die Kunſt jetzt beſchaͤftigen. 2Eine Menge von Iſis- und Serapis-Bildern aus ſchwar- zen Steinen, meiſt plump gearbeiteten, verdankt der Zeit 3nach Hadrian ihren Urſprung. Unter den Mithras-Bil- dern, meiſt Darſtellungen des geopferten und gequaͤlten Stiers, findet ſich, etwa zwei Statuen Mithriſcher Fackel- traͤger ausgenommen, kaum etwas Vorzuͤgliches; aber 4viel Schlechtes und Rohes. Dazu kommen viele Bilder der Hekate triformis, und signa Panthea, durch welche die feſte und ausgebildete Form der Helleniſchen Goͤtter aus Ungenuͤge zur Unform orientalicher Kunſtverſuche zu- 5ruͤckgeworfen wird. Die Gemmen werden jetzt groͤßten- tentheils zu Amuleten; die Magier verbreiten den Glau- 6ben an wunderbare Wirkungen der Steine; man traͤgt dem Chaldaͤiſchen Aberglauben huldigend ſein Horoſcop
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Hiſtoriſcher Theil.
als Jup. Hercules u. Bacchus bel Luna (Fanti scritti di
Carrara), Giuſ. A. Guattani in den Dissert. dell’ Acc. Rom.
di Arch. T. i. p. 321. Noch Gallienus wollte als Sol
dargeſtellt werden nnd erſchien bei Aufzügen radiatus. Trebell.
16. 18.
Die Kaiſerinen mit geringer Bekleidung als Venus dar-
zuſtellen, war in dieſer Zeit ſehr gewöhnlich. Der nüchtere Porträt-
Charakter, auch oft der Haarputz der Zeit, bildet mit der Vorſtel-
lung dann gewöhnlich einen ſchneidenden Contraſt. So Marciana,
Trajans Schweſter, (St. di S. Marco ii. t. 20. Winck. W. vi,
284. vgl. v, 275), Julia Soämias (mit beweglichem Haar-
putz), PioCl. ii, 51. Salluſtia, Sever Alexanders Frau, Ve-
neri felici sacrum, PioCl. ii, 52.
5. Caracalla’s Nachäffung Alexanders. Ueberall Statuen
des Makedoniers (auch wohl die §. 129. Anm. 4. erwähnten),
auch Janusbilder des Caracalla u. Alex., Herodian iv, 8. Tu-
mulus des Feſtus bei Ilion, signum Pantheum darin, Choiſeul
Gouff. Voy. pitt. T. ii. pl. 30. Ueber Sev. Alex., der artifici-
bus undique conquisitis viele Statuen errichtete, Lamprid. 25.
6. Arcus Sept. Sev. anaglypha cum explic. Suaresii.
Romae 1676 f.
206. Unter den Goͤtterdienſten ſind es beſonders
die auslaͤndiſchen, welche die Kunſt jetzt beſchaͤftigen.
Eine Menge von Iſis- und Serapis-Bildern aus ſchwar-
zen Steinen, meiſt plump gearbeiteten, verdankt der Zeit
nach Hadrian ihren Urſprung. Unter den Mithras-Bil-
dern, meiſt Darſtellungen des geopferten und gequaͤlten
Stiers, findet ſich, etwa zwei Statuen Mithriſcher Fackel-
traͤger ausgenommen, kaum etwas Vorzuͤgliches; aber
viel Schlechtes und Rohes. Dazu kommen viele Bilder
der Hekate triformis, und signa Panthea, durch welche
die feſte und ausgebildete Form der Helleniſchen Goͤtter
aus Ungenuͤge zur Unform orientalicher Kunſtverſuche zu-
ruͤckgeworfen wird. Die Gemmen werden jetzt groͤßten-
tentheils zu Amuleten; die Magier verbreiten den Glau-
ben an wunderbare Wirkungen der Steine; man traͤgt
dem Chaldaͤiſchen Aberglauben huldigend ſein Horoſcop
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/224>, abgerufen am 27.11.2024.
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