Amalth. iii. 294. Kolotes, Pasiteles Sch., Toreut, g. 670 (?). Stephanos, Pasiteles Sch., Bildh. (Thiersch Epochen S. 295.) g. 670. Tlepolemos, Wachsbildner, u. Hieron, Mahler, Brüder von Kibyra, Verres canes venatici, um 680. Arkesilaos, Plastes, Erzg. u. Bildh., 680--708. (Venus genitrix für Cäsar; proplasmata). Posis, Plastes, 690. Coponius Erzg. 690. Menelaos, Stephanos Schüler, Bildhauer, g. 690. (Gruppe von Elektra u. Orest, nach Winckelm. Maffei Racc. 62. 63). Decius Erzg. g. 695. Praxiteles, Poseidonios, Leostratides, Zopyros, Toreuten, Arbeiter von Gefäßen, g. 695. (Durch Praxiteles kommen silberne Spiegel in die Mode). Au- lanios Euandros, von Athen, Toreut u. Plastes, 710--724. Lysias Bildhauer g. 724. Diogenes von Athen, Bildh., 727. (Caryatides in columnis Panthei, vgl. Guattani Mem. encicl. 1817. p. 45). Kephisodoros in Athen g. 730 (?) Corp. Inscr. n. 364. Pytheas, Teucer, Toreuten um diese Zeit.
3. Zopyros Areopagitae et iudicium Orestis glaubt man auf einem im Hafen von Antium gefundnen Becher, Winckelm. Mon. ined. n. 151, Werke Bd. vii. Tf. 7., zu erkennen. Su- bito ars haec ita exolevit, ut sola jam vetustate cen- seatur, Plin. xxxiii, 55.
4. So ist z. B. an dem Denar des L. Manlius mit Sulla auf dem Triumphwagen besonders der Revers noch sehr dürftig behandelt. Viel besser der Denar des A. Plautius mit dem Bacchius Iudaeus aus der Zeit der Asiatischen Kriege des Pompejus. Sehr vorzüglich der des Nerius mit dem Jupiterkopf von 703. Eben so schön der des Cornufi- cius Aug. Imp. mit dem Ammon (den Revers erkläre ich so: Juno Sospita hat dem auspicirenden Cornuficius ein glückliches Zeichen gesandt, daher die Krähe auf ihrem Schilde, u. kränzt ihn nun als Sieger). Auch der des Sext. Pompejus, mit dem Kopfe seines Vaters, u. auf dem Revers den fratres Cati- nenses (vgl. §. 157. Anm. 3.) u. dem Neptun cum aplustri, obgleich dieser eine gewisse Trockenheit des Styls zeigt. Außeror- dentlich schön der des Lentulus Cossus (nach 729) mit dem feinen Augustus- und wackern Agrippa-Gesicht. Nach Mion- net's Abdrücken.
197. In der Kaiserzeit erscheinen die Künste dem1 allgemeinen Urtheil nach zu Dienerinnen des Luxus und der Launen der Herrscher entwürdigt. Die Schlaffheit der Zeit, sagt Plinius, hat die Künste vernichtet, und
Griechen. Fuͤnſte Periode.
Amalth. iii. 294. Kolotes, Paſiteles Sch., Toreut, g. 670 (?). Stephanos, Paſiteles Sch., Bildh. (Thierſch Epochen S. 295.) g. 670. Tlepolemos, Wachsbildner, u. Hieron, Mahler, Brüder von Kibyra, Verres canes venatici, um 680. Arkeſilaos, Plaſtes, Erzg. u. Bildh., 680—708. (Venus genitrix für Cäſar; proplasmata). Poſis, Plaſtes, 690. Coponius Erzg. 690. Menelaos, Stephanos Schüler, Bildhauer, g. 690. (Gruppe von Elektra u. Oreſt, nach Winckelm. Maffei Racc. 62. 63). Decius Erzg. g. 695. Praxiteles, Poſeidonios, Leoſtratides, Zopyros, Toreuten, Arbeiter von Gefäßen, g. 695. (Durch Praxiteles kommen ſilberne Spiegel in die Mode). Au- lanios Euandros, von Athen, Toreut u. Plaſtes, 710—724. Lyſias Bildhauer g. 724. Diogenes von Athen, Bildh., 727. (Caryatides in columnis Panthei, vgl. Guattani Mem. encicl. 1817. p. 45). Kephiſodoros in Athen g. 730 (?) Corp. Inscr. n. 364. Pytheas, Teucer, Toreuten um dieſe Zeit.
3. Zopyros Areopagitae et iudicium Orestis glaubt man auf einem im Hafen von Antium gefundnen Becher, Winckelm. Mon. ined. n. 151, Werke Bd. vii. Tf. 7., zu erkennen. Su- bito ars haec ita exolevit, ut sola jam vetustate cen- seatur, Plin. xxxiii, 55.
4. So iſt z. B. an dem Denar des L. Manlius mit Sulla auf dem Triumphwagen beſonders der Revers noch ſehr dürftig behandelt. Viel beſſer der Denar des A. Plautius mit dem Bacchius Iudaeus aus der Zeit der Aſiatiſchen Kriege des Pompejus. Sehr vorzüglich der des Nerius mit dem Jupiterkopf von 703. Eben ſo ſchön der des Cornufi- cius Aug. Imp. mit dem Ammon (den Revers erkläre ich ſo: Juno Soſpita hat dem auſpicirenden Cornuficius ein glückliches Zeichen geſandt, daher die Krähe auf ihrem Schilde, u. kränzt ihn nun als Sieger). Auch der des Sext. Pompejus, mit dem Kopfe ſeines Vaters, u. auf dem Revers den fratres Cati- nenses (vgl. §. 157. Anm. 3.) u. dem Neptun cum aplustri, obgleich dieſer eine gewiſſe Trockenheit des Styls zeigt. Außeror- dentlich ſchön der des Lentulus Coſſus (nach 729) mit dem feinen Auguſtus- und wackern Agrippa-Geſicht. Nach Mion- net’s Abdrücken.
197. In der Kaiſerzeit erſcheinen die Kuͤnſte dem1 allgemeinen Urtheil nach zu Dienerinnen des Luxus und der Launen der Herrſcher entwuͤrdigt. Die Schlaffheit der Zeit, ſagt Plinius, hat die Kuͤnſte vernichtet, und
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Griechen. Fuͤnſte Periode.
Amalth. iii. 294. Kolotes, Paſiteles Sch., Toreut, g. 670 (?).
Stephanos, Paſiteles Sch., Bildh. (Thierſch Epochen S. 295.) g.
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von Kibyra, Verres canes venatici, um 680. Arkeſilaos,
Plaſtes, Erzg. u. Bildh., 680—708. (Venus genitrix für
Cäſar; proplasmata). Poſis, Plaſtes, 690. Coponius Erzg.
690. Menelaos, Stephanos Schüler, Bildhauer, g. 690.
(Gruppe von Elektra u. Oreſt, nach Winckelm. Maffei Racc. 62.
63). Decius Erzg. g. 695. Praxiteles, Poſeidonios,
Leoſtratides, Zopyros, Toreuten, Arbeiter von Gefäßen, g. 695.
(Durch Praxiteles kommen ſilberne Spiegel in die Mode). Au-
lanios Euandros, von Athen, Toreut u. Plaſtes, 710—724.
Lyſias Bildhauer g. 724. Diogenes von Athen, Bildh., 727.
(Caryatides in columnis Panthei, vgl. Guattani Mem.
encicl. 1817. p. 45). Kephiſodoros in Athen g. 730 (?) Corp.
Inscr. n. 364. Pytheas, Teucer, Toreuten um dieſe Zeit.
3. Zopyros Areopagitae et iudicium Orestis glaubt man
auf einem im Hafen von Antium gefundnen Becher, Winckelm.
Mon. ined. n. 151, Werke Bd. vii. Tf. 7., zu erkennen. Su-
bito ars haec ita exolevit, ut sola jam vetustate cen-
seatur, Plin. xxxiii, 55.
4. So iſt z. B. an dem Denar des L. Manlius mit
Sulla auf dem Triumphwagen beſonders der Revers noch ſehr
dürftig behandelt. Viel beſſer der Denar des A. Plautius
mit dem Bacchius Iudaeus aus der Zeit der Aſiatiſchen Kriege
des Pompejus. Sehr vorzüglich der des Nerius mit dem
Jupiterkopf von 703. Eben ſo ſchön der des Cornufi-
cius Aug. Imp. mit dem Ammon (den Revers erkläre ich
ſo: Juno Soſpita hat dem auſpicirenden Cornuficius ein glückliches
Zeichen geſandt, daher die Krähe auf ihrem Schilde, u. kränzt
ihn nun als Sieger). Auch der des Sext. Pompejus, mit
dem Kopfe ſeines Vaters, u. auf dem Revers den fratres Cati-
nenses (vgl. §. 157. Anm. 3.) u. dem Neptun cum aplustri,
obgleich dieſer eine gewiſſe Trockenheit des Styls zeigt. Außeror-
dentlich ſchön der des Lentulus Coſſus (nach 729) mit dem
feinen Auguſtus- und wackern Agrippa-Geſicht. Nach Mion-
net’s Abdrücken.
197. In der Kaiſerzeit erſcheinen die Kuͤnſte dem
allgemeinen Urtheil nach zu Dienerinnen des Luxus und
der Launen der Herrſcher entwuͤrdigt. Die Schlaffheit
der Zeit, ſagt Plinius, hat die Kuͤnſte vernichtet, und
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/211>, abgerufen am 20.07.2024.
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