neto, Canino, Ponte Badia), wie in Unteritalien u. Griechenland, gefunden, oft mit Jonisch-Griechischen Inschriften (Ktesileos ka- los Journ. des Sav. 1829 Mars). Bisweilen ist aber auch der Styl eigenthümlicher, und die Annahme einheimischer Fabrica- tion natürlich. Besonders interessant, und ganz Griechisch, ist die zwischen Corneto u. Viterbo gefundne Vase mit Eurystheus im Fasse (Vinc. Campanari Mem. Rom. di Antichita V. ii. p. 155 sqq. Panofka Museo Bartoldiano p. 69 sq.) und die sehr alterthümliche von Clusium mit der Geburt der Pallas, Dorow Notizie t. 10. Andre bei Micali t. 64 -- 66. Bei Bononia (Etruskisch Felsina), hört man, werden Vasen, besonders des ältern Styls, mit Etrusk. Inschr. gefunden. [Schiassi Lettere sopra alcuni vasi fittili scoperti nell' agro di Bologna. 1817].
3. Schöne Patere, mit der Darstellung einer Hochzeit, bei Ca- nino gefunden. Ein Stück einer Vase, schönen Styls, mit Etruskischer Inschr. Ingh. S. v. t. 55. 8. Im Ganzen gehört Vasenfabrication nach Griechischer Weise fast ausschließlich dem süd- lichen Etrurien, Orioli bei Ingh. T. iv. p. 172. Christie Greek Vases p. 3. u. Aa. Adria am Po ist eine Fundgrube von Vasen, verschiednen Styls, mit Griech. Inschriften (vgl. zu dem: Etrusker i. S. 229. Gesagten Welcker Zeitschr[.] i. S. 239. u. Steinbüchel bei R. Rochette Journ. des Sav. Mars 1829.).
4. Von Etruriens bemahlten Hypogeen, besonders denen der Nekropolis von Tarquinii (bei Corneto, 6 x 8 milles), hat In- ghirami die ältern Nachrichten aus Buonarotti, Maffei, Gori, Pa- ciaudi, Wilcox, Winckelmann, Tiraboschi, Lanzi, Piranesi, Micali u. Agincourt fleißig zusammengestellt, T. iv. p. 111 -- 144. (Ein Grabmal der Ceisinis, Caesennii, Cicero pro Caec. 4; ein andres mit dem Namen der Festreni, Vestricii, bei Tar- quinii). Von den neuen Entdeckungen bei Tarquinii Gerhard im Kunstblatt 1825. S. 198., R. Rochette Journal des Savans 1828. Ianv. p. 3. Fevr. p. 80. Cours d'Archeol. p. 149., Thiersch im Kunstblatt 1827. S. 413. Erwartetes Werk von Stackelberg u. Kestner. Zum Theil Darstellungen, scheint es, aus dem Leben nach dem Tode, mit ähnlichen Farben wie bei Pindar in den threnois; zum Theil Gladiatoren- und andre Kämpfe und Festlichkeiten zu Ehren des Todten. Die Farben sind rein und hell auf einen Grund von Stucco getragen.
5. Von keiner andern Art können die alten, aber von Plinius xxxv, 6. viel zu früh gesetzten Wandgemählde von Lanuvium ge- wesen sein (Atalanta et Helena nudae, utraque excellentis-
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Italien. Epiſode.
neto, Canino, Ponte Badia), wie in Unteritalien u. Griechenland, gefunden, oft mit Joniſch-Griechiſchen Inſchriften (Κτησιλεως κα- λος Journ. des Sav. 1829 Mars). Bisweilen iſt aber auch der Styl eigenthümlicher, und die Annahme einheimiſcher Fabrica- tion natürlich. Beſonders intereſſant, und ganz Griechiſch, iſt die zwiſchen Corneto u. Viterbo gefundne Vaſe mit Euryſtheus im Faſſe (Vinc. Campanari Mem. Rom. di Antichità V. ii. p. 155 sqq. Panofka Museo Bartoldiano p. 69 sq.) und die ſehr alterthümliche von Cluſium mit der Geburt der Pallas, Dorow Notizie t. 10. Andre bei Micali t. 64 — 66. Bei Bononia (Etruskiſch Felſina), hört man, werden Vaſen, beſonders des ältern Styls, mit Etrusk. Inſchr. gefunden. [Schiaſſi Lettere sopra alcuni vasi fittili scoperti nell’ agro di Bologna. 1817].
3. Schöne Patere, mit der Darſtellung einer Hochzeit, bei Ca- nino gefunden. Ein Stück einer Vaſe, ſchönen Styls, mit Etruskiſcher Inſchr. Ingh. S. v. t. 55. 8. Im Ganzen gehört Vaſenfabrication nach Griechiſcher Weiſe faſt ausſchließlich dem ſüd- lichen Etrurien, Orioli bei Ingh. T. iv. p. 172. Chriſtie Greek Vases p. 3. u. Aa. Adria am Po iſt eine Fundgrube von Vaſen, verſchiednen Styls, mit Griech. Inſchriften (vgl. zu dem: Etrusker i. S. 229. Geſagten Welcker Zeitſchr[.] i. S. 239. u. Steinbüchel bei R. Rochette Journ. des Sav. Mars 1829.).
4. Von Etruriens bemahlten Hypogeen, beſonders denen der Nekropolis von Tarquinii (bei Corneto, 6 × 8 milles), hat In- ghirami die ältern Nachrichten aus Buonarotti, Maffei, Gori, Pa- ciaudi, Wilcox, Winckelmann, Tiraboſchi, Lanzi, Piraneſi, Micali u. Agincourt fleißig zuſammengeſtellt, T. iv. p. 111 — 144. (Ein Grabmal der Ceisinis, Caesennii, Cicero pro Caec. 4; ein andres mit dem Namen der Festreni, Vestricii, bei Tar- quinii). Von den neuen Entdeckungen bei Tarquinii Gerhard im Kunſtblatt 1825. S. 198., R. Rochette Journal des Savans 1828. Ianv. p. 3. Fevr. p. 80. Cours d’Archéol. p. 149., Thierſch im Kunſtblatt 1827. S. 413. Erwartetes Werk von Stackelberg u. Keſtner. Zum Theil Darſtellungen, ſcheint es, aus dem Leben nach dem Tode, mit ähnlichen Farben wie bei Pindar in den ϑρήνοις; zum Theil Gladiatoren- und andre Kämpfe und Feſtlichkeiten zu Ehren des Todten. Die Farben ſind rein und hell auf einen Grund von Stucco getragen.
5. Von keiner andern Art können die alten, aber von Plinius xxxv, 6. viel zu früh geſetzten Wandgemählde von Lanuvium ge- weſen ſein (Atalanta et Helena nudae, utraque excellentis-
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Italien. Epiſode.
neto, Canino, Ponte Badia), wie in Unteritalien u. Griechenland,
gefunden, oft mit Joniſch-Griechiſchen Inſchriften (Κτησιλεως κα-
λος Journ. des Sav. 1829 Mars). Bisweilen iſt aber auch
der Styl eigenthümlicher, und die Annahme einheimiſcher Fabrica-
tion natürlich. Beſonders intereſſant, und ganz Griechiſch, iſt die
zwiſchen Corneto u. Viterbo gefundne Vaſe mit Euryſtheus im
Faſſe (Vinc. Campanari Mem. Rom. di Antichità V. ii. p. 155
sqq. Panofka Museo Bartoldiano p. 69 sq.) und die ſehr
alterthümliche von Cluſium mit der Geburt der Pallas, Dorow
Notizie t. 10. Andre bei Micali t. 64 — 66. Bei Bononia
(Etruskiſch Felſina), hört man, werden Vaſen, beſonders des ältern
Styls, mit Etrusk. Inſchr. gefunden. [Schiaſſi Lettere sopra
alcuni vasi fittili scoperti nell’ agro di Bologna. 1817].
3. Schöne Patere, mit der Darſtellung einer Hochzeit, bei Ca-
nino gefunden. Ein Stück einer Vaſe, ſchönen Styls, mit
Etruskiſcher Inſchr. Ingh. S. v. t. 55. 8. Im Ganzen gehört
Vaſenfabrication nach Griechiſcher Weiſe faſt ausſchließlich dem ſüd-
lichen Etrurien, Orioli bei Ingh. T. iv. p. 172. Chriſtie Greek
Vases p. 3. u. Aa. Adria am Po iſt eine Fundgrube von
Vaſen, verſchiednen Styls, mit Griech. Inſchriften (vgl. zu dem:
Etrusker i. S. 229. Geſagten Welcker Zeitſchr. i. S. 239. u.
Steinbüchel bei R. Rochette Journ. des Sav. Mars 1829.).
4. Von Etruriens bemahlten Hypogeen, beſonders denen der
Nekropolis von Tarquinii (bei Corneto, 6 × 8 milles), hat In-
ghirami die ältern Nachrichten aus Buonarotti, Maffei, Gori, Pa-
ciaudi, Wilcox, Winckelmann, Tiraboſchi, Lanzi, Piraneſi, Micali
u. Agincourt fleißig zuſammengeſtellt, T. iv. p. 111 — 144.
(Ein Grabmal der Ceisinis, Caesennii, Cicero pro Caec. 4;
ein andres mit dem Namen der Festreni, Vestricii, bei Tar-
quinii). Von den neuen Entdeckungen bei Tarquinii Gerhard
im Kunſtblatt 1825. S. 198., R. Rochette Journal des Savans
1828. Ianv. p. 3. Fevr. p. 80. Cours d’Archéol. p. 149.,
Thierſch im Kunſtblatt 1827. S. 413. Erwartetes Werk von
Stackelberg u. Keſtner. Zum Theil Darſtellungen, ſcheint es, aus
dem Leben nach dem Tode, mit ähnlichen Farben wie bei Pindar
in den ϑρήνοις; zum Theil Gladiatoren- und andre Kämpfe und
Feſtlichkeiten zu Ehren des Todten. Die Farben ſind rein und
hell auf einen Grund von Stucco getragen.
5. Von keiner andern Art können die alten, aber von Plinius
xxxv, 6. viel zu früh geſetzten Wandgemählde von Lanuvium ge-
weſen ſein (Atalanta et Helena nudae, utraque excellentis-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/183>, abgerufen am 16.02.2025.
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