ii, 20. Cat. iii, 8. erwähnte (Winck. W. Bd. iii. S. 220. 419), von steifer Zeichnung der Haare aber kräftigem Ausdruck; Kupfer zu Winck. W. Bd. vii, Tf. 3. c. c) der Aule Me- teli, genannt Arringatore oder Haruspex, in Florenz, ein sorg- fältig, aber ohne sonderlichen Geist behandeltes Porträt, Dempster E. R. T. i. tb. 40. d) die Minerva von Arezzo in Florenz, eine anmuthige Gestalt der schon verweichlichten Kunst, Mus. Flor. T. iii. t. 17. Mus. Etr. T. i. t. 28. e) der Apollon in altgriechischer Bildung mit Etrusk. Halskette u. Beschuhung, Gori i. t. 32. f) der Knabe mit der Gans aus Tarquinii im Va- tican (Passeri's Schrift darüber). Vgl. noch bei Gori Mus. Etr. T. i. die sigilla 5. 8. 27. 47. (unförmlicher, bizarrer Art) 1. 2. 25. 116. (Altgriechisch, aber mit Etruskischen Zusätzen im Costüm u. dgl.) 108. (Altgriechischen ähnlich, aber besonders plump und schwerfällig) 3. 4. (in einem spätern Style).
1173. Besonders geschätzt war ferner in Etrurien die Arbeit des Toreuten (des Ciseleur, Graveur, Or- fevre), ja Tyrrhenische aus Gold getriebne Schalen und allerlei Bronzearbeiten, wie Candelaber, wurden selbst in Athen, und noch in der Zeit der höchsten Kunstbildung 2gesucht. Silberne Becher; Throne von Elfenbein und edlem Metall, wie die sellae curules; Bekleidungen von Wagen (currus triumphales, thensae) mit Erz, Sil- ber, Gold; verzierte Waffenstücke wurden hier in Menge 3und Vorzüglichkeit verfertigt; und Manches davon hat 4sich bis auf unsre Zeit erhalten. Auch gehören hierher die auf der Rückseite gravirten Spiegel (ehemals Pa- teren genannt), nebst den sogenannten cistae my- 5sticae.
1. S. Athen. i, 28 b. xv, 700 c.
2. S. die Aufzählung Etrusker Bd. ii. S. 253. Von den Wagen i. S. 371. ii. S. 199.
3. Bei Perusia sind 1812 in einem Grabe Bleche von Bronze und Silber, mit Reliefs Tuskanischen Styls, wahrschein- lich von einem Wagen, gefunden worden. Vermiglioli Saggio di
Hiſtoriſcher Theil.
ii, 20. Cat. iii, 8. erwähnte (Winck. W. Bd. iii. S. 220. 419), von ſteifer Zeichnung der Haare aber kräftigem Ausdruck; Kupfer zu Winck. W. Bd. vii, Tf. 3. c. c) der Aule Me- teli, genannt Arringatore oder Haruſpex, in Florenz, ein ſorg- fältig, aber ohne ſonderlichen Geiſt behandeltes Porträt, Dempſter E. R. T. i. tb. 40. d) die Minerva von Arezzo in Florenz, eine anmuthige Geſtalt der ſchon verweichlichten Kunſt, Mus. Flor. T. iii. t. 17. Mus. Etr. T. i. t. 28. e) der Apollon in altgriechiſcher Bildung mit Etrusk. Halskette u. Beſchuhung, Gori i. t. 32. f) der Knabe mit der Gans aus Tarquinii im Va- tican (Paſſeri’s Schrift darüber). Vgl. noch bei Gori Mus. Etr. T. i. die sigilla 5. 8. 27. 47. (unförmlicher, bizarrer Art) 1. 2. 25. 116. (Altgriechiſch, aber mit Etruskiſchen Zuſätzen im Coſtüm u. dgl.) 108. (Altgriechiſchen ähnlich, aber beſonders plump und ſchwerfällig) 3. 4. (in einem ſpätern Style).
1173. Beſonders geſchaͤtzt war ferner in Etrurien die Arbeit des Toreuten (des Ciseleur, Graveur, Or- fèvre), ja Tyrrheniſche aus Gold getriebne Schalen und allerlei Bronzearbeiten, wie Candelaber, wurden ſelbſt in Athen, und noch in der Zeit der hoͤchſten Kunſtbildung 2geſucht. Silberne Becher; Throne von Elfenbein und edlem Metall, wie die sellae curules; Bekleidungen von Wagen (currus triumphales, thensae) mit Erz, Sil- ber, Gold; verzierte Waffenſtuͤcke wurden hier in Menge 3und Vorzuͤglichkeit verfertigt; und Manches davon hat 4ſich bis auf unſre Zeit erhalten. Auch gehoͤren hierher die auf der Ruͤckſeite gravirten Spiegel (ehemals Pa- teren genannt), nebſt den ſogenannten cistae my- 5sticae.
1. S. Athen. i, 28 b. xv, 700 c.
2. S. die Aufzählung Etrusker Bd. ii. S. 253. Von den Wagen i. S. 371. ii. S. 199.
3. Bei Peruſia ſind 1812 in einem Grabe Bleche von Bronze und Silber, mit Reliefs Tuskaniſchen Styls, wahrſchein- lich von einem Wagen, gefunden worden. Vermiglioli Saggio di
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Hiſtoriſcher Theil.
ii, 20. Cat. iii, 8. erwähnte (Winck. W. Bd. iii. S. 220.
419), von ſteifer Zeichnung der Haare aber kräftigem Ausdruck;
Kupfer zu Winck. W. Bd. vii, Tf. 3. c. c) der Aule Me-
teli, genannt Arringatore oder Haruſpex, in Florenz, ein ſorg-
fältig, aber ohne ſonderlichen Geiſt behandeltes Porträt, Dempſter
E. R. T. i. tb. 40. d) die Minerva von Arezzo in Florenz,
eine anmuthige Geſtalt der ſchon verweichlichten Kunſt, Mus. Flor.
T. iii. t. 17. Mus. Etr. T. i. t. 28. e) der Apollon in
altgriechiſcher Bildung mit Etrusk. Halskette u. Beſchuhung, Gori
i. t. 32. f) der Knabe mit der Gans aus Tarquinii im Va-
tican (Paſſeri’s Schrift darüber). Vgl. noch bei Gori Mus.
Etr. T. i. die sigilla 5. 8. 27. 47. (unförmlicher, bizarrer Art)
1. 2. 25. 116. (Altgriechiſch, aber mit Etruskiſchen Zuſätzen im
Coſtüm u. dgl.) 108. (Altgriechiſchen ähnlich, aber beſonders plump
und ſchwerfällig) 3. 4. (in einem ſpätern Style).
173. Beſonders geſchaͤtzt war ferner in Etrurien die
Arbeit des Toreuten (des Ciseleur, Graveur, Or-
fèvre), ja Tyrrheniſche aus Gold getriebne Schalen und
allerlei Bronzearbeiten, wie Candelaber, wurden ſelbſt
in Athen, und noch in der Zeit der hoͤchſten Kunſtbildung
geſucht. Silberne Becher; Throne von Elfenbein und
edlem Metall, wie die sellae curules; Bekleidungen von
Wagen (currus triumphales, thensae) mit Erz, Sil-
ber, Gold; verzierte Waffenſtuͤcke wurden hier in Menge
und Vorzuͤglichkeit verfertigt; und Manches davon hat
ſich bis auf unſre Zeit erhalten. Auch gehoͤren hierher
die auf der Ruͤckſeite gravirten Spiegel (ehemals Pa-
teren genannt), nebſt den ſogenannten cistae my-
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1. S. Athen. i, 28 b. xv, 700 c.
2. S. die Aufzählung Etrusker Bd. ii. S. 253. Von den
Wagen i. S. 371. ii. S. 199.
3. Bei Peruſia ſind 1812 in einem Grabe Bleche von
Bronze und Silber, mit Reliefs Tuskaniſchen Styls, wahrſchein-
lich von einem Wagen, gefunden worden. Vermiglioli Saggio di
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/178>, abgerufen am 16.02.2025.
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