ßer Baue, Platon Kritias p. 111. Zum Odeion gehört stets eine megale orophe. S. das Epigr. bei Welcker Sylloge p. 44. Ein theatroeides odeion später selbst in Arabia Peträa, Inschr. bei Letronne Analyse du recueil d'Inscr. de Vidua p. 24.
4. Ueber Kleötas Aristokles Sohn Böckh Corp. Inscr. p. 39. 237. Der Verf. De Phidia i, 13.; über seine aphesis Hirt Gesch. iii, S. 148. Sie erfüllt den Zweck alle Wagen in gleiche Distanz von dem normalen Anfangspunkt der Umläufe um die Spina zu bringen.
1107. Wahrscheinlich diente bei diesen Theater-Bauen auch die bei Tempeln in diesem Zeitraume noch nirgends, als etwa beim Eleusinischen Megaron (§. 109 Anm. 5.), 2angewandte Kunst zu wölben, welche Demokritos nach Ueberlieferung der Alten erfand, vielleicht aber nur aus Italien (s. unten §. 167.) nach Griechenland übertrug. 3Derselbe Demokritos stellte mit Anaxagoras über die perspektivische Anlage und Ausführung der Scene des Theaters Forschungen an; er war es besonders, durch den ein philosophischer Untersuchungsgeist den Künsten Vorschub zu leisten anfing.
2. Poseidon. bei Seneca Epist. 90. Democr. dicitur inve- nisse fornicem ut lapidum curvatura paulatim inclinato- rum medio saxo (Schlußstein, key-stone) alligaretur. De- mokr. stirbt Ol. 94, 1. 90 Jahr alt.
3. Vitruv Praef. vii. Namque primum Agatharchus (§. 134.) Athenis, Aeschylo docente tragoediam, scenam fecit et de ea commentarium reliquit. Ex eo moniti Democr. et Anax. de eadem re scripserunt, quemadmo- dum oporteat ad aciem oculorum radiorumque extensio- nem, certo loco centro constituto, ad lineas ratione na- turali respondere etc. Die Sache gehört in die letzten Zeiten des Aeschylos (gegen Ol. 80), daher Aristot. Poet. 4, 16. die skenographia dem Sophokles zuschreibt. Die Skenographie er- scheint von nun als eine besondre Kunst; gegen Ol. 90. treffen wir in Eretria einen Architekten und Skenographen Kleisthenes (Diog. Laert. ii, 125), später gab es deren mehrere, wie Eudoros, Sera- pion bei Plin. Arist. Poet. 4, 16. Ueber die dadurch begründete Perspektive Sallier sur la perspective de l'anc. peinture ou
Hiſtoriſcher Theil.
ßer Baue, Platon Kritias p. 111. Zum Odeion gehört ſtets eine μεγάλη ὀροφὴ. S. das Epigr. bei Welcker Sylloge p. 44. Ein ϑεατροειδὲς ᾠδεῖον ſpäter ſelbſt in Arabia Peträa, Inſchr. bei Letronne Analyse du recueil d’Inscr. de Vidua p. 24.
4. Ueber Kleötas Ariſtokles Sohn Böckh Corp. Inscr. p. 39. 237. Der Verf. De Phidia i, 13.; über ſeine ἄφεσις Hirt Geſch. iii, S. 148. Sie erfüllt den Zweck alle Wagen in gleiche Diſtanz von dem normalen Anfangspunkt der Umläufe um die Spina zu bringen.
1107. Wahrſcheinlich diente bei dieſen Theater-Bauen auch die bei Tempeln in dieſem Zeitraume noch nirgends, als etwa beim Eleuſiniſchen Megaron (§. 109 Anm. 5.), 2angewandte Kunſt zu woͤlben, welche Demokritos nach Ueberlieferung der Alten erfand, vielleicht aber nur aus Italien (ſ. unten §. 167.) nach Griechenland uͤbertrug. 3Derſelbe Demokritos ſtellte mit Anaxagoras uͤber die perſpektiviſche Anlage und Ausfuͤhrung der Scene des Theaters Forſchungen an; er war es beſonders, durch den ein philoſophiſcher Unterſuchungsgeiſt den Kuͤnſten Vorſchub zu leiſten anfing.
2. Poſeidon. bei Seneca Epist. 90. Democr. dicitur inve- nisse fornicem ut lapidum curvatura paulatim inclinato- rum medio saxo (Schlußſtein, key-stone) alligaretur. De- mokr. ſtirbt Ol. 94, 1. 90 Jahr alt.
3. Vitruv Praef. vii. Namque primum Agatharchus (§. 134.) Athenis, Aeschylo docente tragoediam, scenam fecit et de ea commentarium reliquit. Ex eo moniti Democr. et Anax. de eadem re scripserunt, quemadmo- dum oporteat ad aciem oculorum radiorumque extensio- nem, certo loco centro constituto, ad lineas ratione na- turali respondere etc. Die Sache gehört in die letzten Zeiten des Aeſchylos (gegen Ol. 80), daher Ariſtot. Poet. 4, 16. die σκηνογραφία dem Sophokles zuſchreibt. Die Skenographie er- ſcheint von nun als eine beſondre Kunſt; gegen Ol. 90. treffen wir in Eretria einen Architekten und Skenographen Kleiſthenes (Diog. Laert. ii, 125), ſpäter gab es deren mehrere, wie Eudoros, Sera- pion bei Plin. Ariſt. Poet. 4, 16. Ueber die dadurch begründete Perſpektive Sallier sur la perspective de l’anc. peinture ou
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Ein ϑεατροειδὲς ᾠδεῖον ſpäter ſelbſt in Arabia Peträa, Inſchr.
bei Letronne Analyse du recueil d’Inscr. de Vidua p. 24.
4. Ueber Kleötas Ariſtokles Sohn Böckh Corp. Inscr. p. 39.
237. Der Verf. De Phidia i, 13.; über ſeine ἄφεσις Hirt
Geſch. iii, S. 148. Sie erfüllt den Zweck alle Wagen in gleiche
Diſtanz von dem normalen Anfangspunkt der Umläufe um die
Spina zu bringen.
107. Wahrſcheinlich diente bei dieſen Theater-Bauen
auch die bei Tempeln in dieſem Zeitraume noch nirgends,
als etwa beim Eleuſiniſchen Megaron (§. 109 Anm. 5.),
angewandte Kunſt zu woͤlben, welche Demokritos nach
Ueberlieferung der Alten erfand, vielleicht aber nur aus
Italien (ſ. unten §. 167.) nach Griechenland uͤbertrug.
Derſelbe Demokritos ſtellte mit Anaxagoras uͤber die
perſpektiviſche Anlage und Ausfuͤhrung der Scene des
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den ein philoſophiſcher Unterſuchungsgeiſt den Kuͤnſten
Vorſchub zu leiſten anfing.
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2. Poſeidon. bei Seneca Epist. 90. Democr. dicitur inve-
nisse fornicem ut lapidum curvatura paulatim inclinato-
rum medio saxo (Schlußſtein, key-stone) alligaretur. De-
mokr. ſtirbt Ol. 94, 1. 90 Jahr alt.
3. Vitruv Praef. vii. Namque primum Agatharchus
(§. 134.) Athenis, Aeschylo docente tragoediam, scenam
fecit et de ea commentarium reliquit. Ex eo moniti
Democr. et Anax. de eadem re scripserunt, quemadmo-
dum oporteat ad aciem oculorum radiorumque extensio-
nem, certo loco centro constituto, ad lineas ratione na-
turali respondere etc. Die Sache gehört in die letzten Zeiten
des Aeſchylos (gegen Ol. 80), daher Ariſtot. Poet. 4, 16. die
σκηνογραφία dem Sophokles zuſchreibt. Die Skenographie er-
ſcheint von nun als eine beſondre Kunſt; gegen Ol. 90. treffen wir
in Eretria einen Architekten und Skenographen Kleiſthenes (Diog.
Laert. ii, 125), ſpäter gab es deren mehrere, wie Eudoros, Sera-
pion bei Plin. Ariſt. Poet. 4, 16. Ueber die dadurch begründete
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/104>, abgerufen am 24.11.2024.
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