Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.Demos ist ursprünglich Bezeichnung des Gebiets 1 Od. 24, 414. kata ptolin. 2 Od. 11, 187. 3 Paus. 7, 18, 3. 4 Str. a. O. vgl. 8, 386. oi men oun Iones komedon okoun, (ohne Mauern der Städte Th. 3, 33.) oi d ' A- khaioi poleis ektisan. Ueber den sunoikismos von Paträ, Dyme, Aegion 8. p. 337. 5 Eupatridai oi auto to astu oikoun- tes, Bekk. Anecd. p. 257. 6 Kudathenaion demos en astei Hesych. Schol. Platon Symp. p. 43. R. 7 Kuda-
thenaios endoxos Athenaios Hesych. Demos iſt urſpruͤnglich Bezeichnung des Gebiets 1 Od. 24, 414. κατἀ πτὸλιν. 2 Od. 11, 187. 3 Pauſ. 7, 18, 3. 4 Str. a. O. vgl. 8, 386. οἱ μὲν οὐν Ἴωνες κωμηδὸν ὤκουν, (ohne Mauern der Staͤdte Th. 3, 33.) οἱ δ̛ ᾽ Α- χαιοὶ πόλεις ἔκτισαν. Ueber den συνοικισμὸς von Patraͤ, Dyme, Aegion 8. p. 337. 5 Εὐπατϱίδαι οἱ αὐτὸ τὸ ἄστυ οἰκοῦν- τες, Bekk. Anecd. p. 257. 6 Κυδαθήναιον δῆμος ἐν ἄστει Heſych. Schol. Platon Symp. p. 43. R. 7 Κυδα-
θηναἵος ἔνδοξος Αϑηναῖος Heſych. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0077" n="71"/> <p>Demos iſt urſpruͤnglich Bezeichnung des Gebiets<lb/> einer Gemeinde, und dann auch der daſſelbe bewohnen-<lb/> den Geſammtheit; Πόλις dagegen die <hi rendition="#g">Stadt</hi>, die man<lb/> ſich in Homeriſcher Zeit wohl nie unbefeſtigt denken<lb/> darf. An dieſe aber knuͤpft ſich alles Staatsleben des<lb/> Ganzen an, und es wohnen hier beſonders die von<lb/> eigenem Betrieb des Landbaues Befreiten, die Krieger-<lb/> geſchlechter, die Edlen <note place="foot" n="1">Od. 24, 414. κατἀ πτὸλιν.</note>; darum wird es auch bei<lb/> Homer fuͤr eine Schmach oder ein Ungluͤck angeſehen,<lb/> wenn ein Edler unter den Leibeigenen auf dem Lande<lb/> lebt <note place="foot" n="2">Od. 11, 187.</note>. So iſt es bei dem aͤlteſten Dichter, und das-<lb/> ſelbe Verhaͤltniß geben auch einzelne Nachrichten ge-<lb/> ſchichtlicher Art an. Als ſich die Achaͤer auf die Kuͤſte<lb/> Aegialeia warfen, ſetzten ſie ſich hier in den Staͤdten<lb/> und Burgen feſt; und trennten ſich gaͤnzlich von den<lb/> Landbewohnern; wenigſtens wiſſen wir dies von Pa-<lb/> traͤ <note place="foot" n="3">Pauſ. 7, 18, 3.</note>; ſo daß hier derſelbe Volkſtamm als Eroberer<lb/> die Hauptſtadt bewohnte, der als Unterworfener in<lb/> Lakonika in die Landorte zerſtreut war; erſt ſpaͤter zo-<lb/> gen die Achaͤiſchen Staͤdte, Patraͤ, Dyme, Aegion ihre<lb/> Demen in ſich hinein <note place="foot" n="4">Str. a. O. vgl. 8, 386. οἱ μὲν οὐν Ἴωνες<lb/> κωμηδὸν ὤκουν, (ohne Mauern der Staͤdte Th. 3, 33.) οἱ δ̛ ᾽ Α-<lb/> χαιοὶ πόλεις ἔκτισαν. Ueber den συνοικισμὸς von Patraͤ, Dyme,<lb/> Aegion 8. <hi rendition="#aq">p. 337.</hi></note>. In Athen hatten einſt die<lb/> Eupatriden die Stadt ſelbſt inne <note place="foot" n="5">Εὐπατϱίδαι οἱ αὐτὸ τὸ ἄστυ οἰκοῦν-<lb/> τες, <hi rendition="#aq">Bekk. Anecd. p. 257.</hi></note>, welche Nachricht<lb/> auffallend dadurch beſtaͤtigt wird, daß einer der De-<lb/> men Kydathenaͤon in der Stadt lag <note place="foot" n="6">Κυδαθήναιον δῆμος ἐν<lb/> ἄστει Heſych. Schol. Platon Symp. <hi rendition="#aq">p. 43.</hi> R.</note>: und was iſt<lb/> Kydathenaͤos anders als ein edler nnd ruhmvoller Athe-<lb/> ner <note place="foot" n="7">Κυδα-<lb/> θηναἵος ἔνδοξος Αϑηναῖος Heſych.</note>? Daraus erklaͤrt ſich der Unterſchied zwiſchen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0077]
Demos iſt urſpruͤnglich Bezeichnung des Gebiets
einer Gemeinde, und dann auch der daſſelbe bewohnen-
den Geſammtheit; Πόλις dagegen die Stadt, die man
ſich in Homeriſcher Zeit wohl nie unbefeſtigt denken
darf. An dieſe aber knuͤpft ſich alles Staatsleben des
Ganzen an, und es wohnen hier beſonders die von
eigenem Betrieb des Landbaues Befreiten, die Krieger-
geſchlechter, die Edlen 1; darum wird es auch bei
Homer fuͤr eine Schmach oder ein Ungluͤck angeſehen,
wenn ein Edler unter den Leibeigenen auf dem Lande
lebt 2. So iſt es bei dem aͤlteſten Dichter, und das-
ſelbe Verhaͤltniß geben auch einzelne Nachrichten ge-
ſchichtlicher Art an. Als ſich die Achaͤer auf die Kuͤſte
Aegialeia warfen, ſetzten ſie ſich hier in den Staͤdten
und Burgen feſt; und trennten ſich gaͤnzlich von den
Landbewohnern; wenigſtens wiſſen wir dies von Pa-
traͤ 3; ſo daß hier derſelbe Volkſtamm als Eroberer
die Hauptſtadt bewohnte, der als Unterworfener in
Lakonika in die Landorte zerſtreut war; erſt ſpaͤter zo-
gen die Achaͤiſchen Staͤdte, Patraͤ, Dyme, Aegion ihre
Demen in ſich hinein 4. In Athen hatten einſt die
Eupatriden die Stadt ſelbſt inne 5, welche Nachricht
auffallend dadurch beſtaͤtigt wird, daß einer der De-
men Kydathenaͤon in der Stadt lag 6: und was iſt
Kydathenaͤos anders als ein edler nnd ruhmvoller Athe-
ner 7? Daraus erklaͤrt ſich der Unterſchied zwiſchen
1 Od. 24, 414. κατἀ πτὸλιν.
2 Od. 11, 187.
3 Pauſ. 7, 18, 3.
4 Str. a. O. vgl. 8, 386. οἱ μὲν οὐν Ἴωνες
κωμηδὸν ὤκουν, (ohne Mauern der Staͤdte Th. 3, 33.) οἱ δ̛ ᾽ Α-
χαιοὶ πόλεις ἔκτισαν. Ueber den συνοικισμὸς von Patraͤ, Dyme,
Aegion 8. p. 337.
5 Εὐπατϱίδαι οἱ αὐτὸ τὸ ἄστυ οἰκοῦν-
τες, Bekk. Anecd. p. 257.
6 Κυδαθήναιον δῆμος ἐν
ἄστει Heſych. Schol. Platon Symp. p. 43. R.
7 Κυδα-
θηναἵος ἔνδοξος Αϑηναῖος Heſych.
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