Darauf folgt eine Darstellung des wahren, einfachen christlichen Glaubens und der darauf sich gründenden Gemeinde Christi, welche dem Verfasser Anlaß gibt, mit mildem Ernste einige Verirrungen, die heut zu Tage der Gemeinde besonders Gefahr drohen, ausführ- licher zu berühren; sodann ein Abschnitt über das Ver- hältniß der Lehrer zur Gemeinde und über eine wich- tige Angelegenheit dieser Zeit, die Union der beiden protestantischen Kirchen. Da der Gegenstand dieser Schrift jedes Gebildeten nahe Theilnahme in Anspruch nimmt, weil der Unglaube und Halbglaube, den sie bekämpft, in unserer Zeit wohl Niemanden ganz unbe- rührt gelassen haben, und da der Verfasser hier nur als ein Laie, als ein Mitglied der Gemeinde reden wollte, so ist alle eigentliche gelehrte Untersuchung ver- mieden und der Darstellung selbst die möglichste Klar- heit und Verständlichkeit gegeben worden.
Waagen, Dr. G. F., Ueber Hubert und Jo- hann van Eyck. 8. 1822. Druckpapier 1 Rtlr. 6 Gr. Schweizerpapier 1 Rtlr. 16 Gr. Nach so mancherlei Vorarbeiten über das Leben und die Werke dieser eigentlichen Urheber der neuern christ- lichen Kunst, welche unlängst gleichsam erst wieder ent- deckt sind, und nun mit Recht die allgemeine Aufmerk- samkeit erregen, erhalten wir hier zuerst eine umfas- sende und gründliche Geschichte und Darstellung dieser großen Erscheinung. Anziehend und wahrhaft werden uns der merkwürdige und reiche Schauplatz und die Vorgänge derselben in den Niederlanden eröffnet, dann der Brüder van Eyck Leben erzählt, Johannes große Erfindung der Oelmalerei untersucht, die Wir- kungen dieser neuen glänzenden Kunst in allen ihren Zweigen auf alle Malerschulen umher dargestellt, und die sämmtlichen van Eyckschen Werke und ihre Nach- bildungen, meist aus eigener Anschauung, genau beschrie- ben. Dieses Buch, welches eine treffliche Bewährung seiner Einleitung von der Behandlung der Kunstgeschich- te liefert, erregt den Wunsch, daß der Verfasser einst die gesammte deutsche Kunstgeschichte so bearbeiten möge; was nach Fiorillo's verdienstlicher Zusammenstellung
Darauf folgt eine Darſtellung des wahren, einfachen chriſtlichen Glaubens und der darauf ſich gruͤndenden Gemeinde Chriſti, welche dem Verfaſſer Anlaß gibt, mit mildem Ernſte einige Verirrungen, die heut zu Tage der Gemeinde beſonders Gefahr drohen, ausfuͤhr- licher zu beruͤhren; ſodann ein Abſchnitt uͤber das Ver- haͤltniß der Lehrer zur Gemeinde und uͤber eine wich- tige Angelegenheit dieſer Zeit, die Union der beiden proteſtantiſchen Kirchen. Da der Gegenſtand dieſer Schrift jedes Gebildeten nahe Theilnahme in Anſpruch nimmt, weil der Unglaube und Halbglaube, den ſie bekaͤmpft, in unſerer Zeit wohl Niemanden ganz unbe- ruͤhrt gelaſſen haben, und da der Verfaſſer hier nur als ein Laie, als ein Mitglied der Gemeinde reden wollte, ſo iſt alle eigentliche gelehrte Unterſuchung ver- mieden und der Darſtellung ſelbſt die moͤglichſte Klar- heit und Verſtaͤndlichkeit gegeben worden.
Waagen, Dr. G. F., Ueber Hubert und Jo- hann van Eyck. 8. 1822. Druckpapier 1 Rtlr. 6 Gr. Schweizerpapier 1 Rtlr. 16 Gr. Nach ſo mancherlei Vorarbeiten uͤber das Leben und die Werke dieſer eigentlichen Urheber der neuern chriſt- lichen Kunſt, welche unlaͤngſt gleichſam erſt wieder ent- deckt ſind, und nun mit Recht die allgemeine Aufmerk- ſamkeit erregen, erhalten wir hier zuerſt eine umfaſ- ſende und gruͤndliche Geſchichte und Darſtellung dieſer großen Erſcheinung. Anziehend und wahrhaft werden uns der merkwuͤrdige und reiche Schauplatz und die Vorgaͤnge derſelben in den Niederlanden eroͤffnet, dann der Bruͤder van Eyck Leben erzaͤhlt, Johannes große Erfindung der Oelmalerei unterſucht, die Wir- kungen dieſer neuen glaͤnzenden Kunſt in allen ihren Zweigen auf alle Malerſchulen umher dargeſtellt, und die ſaͤmmtlichen van Eyckſchen Werke und ihre Nach- bildungen, meiſt aus eigener Anſchauung, genau beſchrie- ben. Dieſes Buch, welches eine treffliche Bewaͤhrung ſeiner Einleitung von der Behandlung der Kunſtgeſchich- te liefert, erregt den Wunſch, daß der Verfaſſer einſt die geſammte deutſche Kunſtgeſchichte ſo bearbeiten moͤge; was nach Fiorillo’s verdienſtlicher Zuſammenſtellung
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Darauf folgt eine Darſtellung des wahren, einfachen
chriſtlichen Glaubens und der darauf ſich gruͤndenden
Gemeinde Chriſti, welche dem Verfaſſer Anlaß gibt,
mit mildem Ernſte einige Verirrungen, die heut zu
Tage der Gemeinde beſonders Gefahr drohen, ausfuͤhr-
licher zu beruͤhren; ſodann ein Abſchnitt uͤber das Ver-
haͤltniß der Lehrer zur Gemeinde und uͤber eine wich-
tige Angelegenheit dieſer Zeit, die Union der beiden
proteſtantiſchen Kirchen. Da der Gegenſtand dieſer
Schrift jedes Gebildeten nahe Theilnahme in Anſpruch
nimmt, weil der Unglaube und Halbglaube, den ſie
bekaͤmpft, in unſerer Zeit wohl Niemanden ganz unbe-
ruͤhrt gelaſſen haben, und da der Verfaſſer hier nur
als ein Laie, als ein Mitglied der Gemeinde reden
wollte, ſo iſt alle eigentliche gelehrte Unterſuchung ver-
mieden und der Darſtellung ſelbſt die moͤglichſte Klar-
heit und Verſtaͤndlichkeit gegeben worden.
Waagen, Dr. G. F., Ueber Hubert und Jo-
hann van Eyck. 8. 1822.
Druckpapier 1 Rtlr. 6 Gr.
Schweizerpapier 1 Rtlr. 16 Gr.
Nach ſo mancherlei Vorarbeiten uͤber das Leben und
die Werke dieſer eigentlichen Urheber der neuern chriſt-
lichen Kunſt, welche unlaͤngſt gleichſam erſt wieder ent-
deckt ſind, und nun mit Recht die allgemeine Aufmerk-
ſamkeit erregen, erhalten wir hier zuerſt eine umfaſ-
ſende und gruͤndliche Geſchichte und Darſtellung dieſer
großen Erſcheinung. Anziehend und wahrhaft werden
uns der merkwuͤrdige und reiche Schauplatz und die
Vorgaͤnge derſelben in den Niederlanden eroͤffnet, dann
der Bruͤder van Eyck Leben erzaͤhlt, Johannes
große Erfindung der Oelmalerei unterſucht, die Wir-
kungen dieſer neuen glaͤnzenden Kunſt in allen ihren
Zweigen auf alle Malerſchulen umher dargeſtellt, und
die ſaͤmmtlichen van Eyckſchen Werke und ihre Nach-
bildungen, meiſt aus eigener Anſchauung, genau beſchrie-
ben. Dieſes Buch, welches eine treffliche Bewaͤhrung
ſeiner Einleitung von der Behandlung der Kunſtgeſchich-
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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/580>, abgerufen am 28.11.2024.
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