s. v. euplouton olbakeia, wo olba für oule steht, und -- keia wohl von kheo formirt ist, wenn nicht -- kheia hier und s. v. olbakhion zu corr. ist, wo Dei- nolochos (der Sikuler) dafür citirt wird. Der Spiri- tus an sich fehlt in ageomai (agetai bei Ar. Lys. 1314. nach der richtigern Lesart), in agesikhoros, u. den Namen Agis, Agesandros, Agesipolis, Agesilaos (ionisch Egesileos); ursprünglich hatten vielleicht alle diese Namen das Digamma, wie noch bagos, Heerfüh- rer, lak. nach Hes. Von dem Spiritus des Prono- mens ames, amon hat kürzlich Reisig gehandelt Synt. crit. p. 14., so brauchten das Wort außer den Lakonen auch die Kreter wie aus PORTAME (porti ame) Chishull p. 115, 10. erhellt, und andre Dorier. Auch in iallo ist der lenis dorisch, wie apiallein Thuk. 5, 77. und das Syrakusische Epiales zeigt. Demetr. p. ermen. §. 157. Eust. Il. 5. p. 571. R. Dagegen wurde das Digamma bei den Lakonen und andern Do- riern wohl ziemlich eben so festgehalten wie von den meisten Aeolern, vgl. Etym M. 308, 26. Gud. p. 104, 12. Ich hebe nur wenige Beispiele hervor. Der Glanz hieß lak. bela, Wela Hes., woraus durch das Vereinigung ausdrückende a -- abelios wurde, der Kretisch - Pamphylische Name der Sonne, Hes. vgl. Hemsterh. ad Hes. thabakon. Das Ohr hieß altgrie- chisch oder äolisch auas, auris, dorisch oWas (wie kap- potas für katapautes), wovon das Lak. exobadia, enotia, Hes. stammt. In oatotheso, akousomai, dorisch nach Phot. ist das Digamma verloren, wie in der Tarentischen Contraktion ata, Hes. Von dem Stamme DAIWO, brennen, kommen die Lak. Formen dabei, kauetai, (vg. kathetai, anders Hemsterh.) Hes., ekdabe ekauthe ebd., dabelos dalos ebd., auch pur daWion bei Alkman Frgm. 76. Wlck. In Kreta sagte man auch abedona, balikiotes, baika d. i. Wai ka für ean, Hesych und Koen p. 251., auch daß man die Schilde nach dems. laibas nannte, erklärt sich hiedurch -- laevas, die linken, wie man umgekehrt griechisch für zur Linken par aspida sagt. Die Morgenröthe hieß lak. AWOS (enthalten auch in mirgabor, luko- phos, für misg - aWos), wie bei andern Griechen
s. v. εὔπλουτον ὀλβακήια, wo ὀλβα fuͤr οὐλὴ ſteht, und — κήια wohl von χἐω formirt iſt, wenn nicht — χήια hier und s. v. ὀλβάχιον zu corr. iſt, wo Dei- nolochos (der Sikuler) dafuͤr citirt wird. Der Spiri- tus an ſich fehlt in ἀγέομαι (ἀγῆται bei Ar. Lyſ. 1314. nach der richtigern Lesart), in ἀγησίχορος, u. den Namen Ἀγις, Ἀγήσανδϱος, Ἀγησίπολις, Ἀγησίλαος (ioniſch Ἡγησίλεως); urſpruͤnglich hatten vielleicht alle dieſe Namen das Digamma, wie noch βαγὸς, Heerfuͤh- rer, lak. nach Heſ. Von dem Spiritus des Prono- mens ἀμὲς, ἀμῶν hat kuͤrzlich Reiſig gehandelt Synt. crit. p. 14., ſo brauchten das Wort außer den Lakonen auch die Kreter wie aus ΠΟΡΤΑΜΕ (πορτὶ ἀμὲ) Chiſhull p. 115, 10. erhellt, und andre Dorier. Auch in ἱάλλω iſt der lenis doriſch, wie ἀπιάλλειν Thuk. 5, 77. und das Syrakuſiſche Ἐπιάλης zeigt. Demetr. π. ἑϱμην. §. 157. Euſt. Il. 5. p. 571. R. Dagegen wurde das Digamma bei den Lakonen und andern Do- riern wohl ziemlich eben ſo feſtgehalten wie von den meiſten Aeolern, vgl. Etym M. 308, 26. Gud. p. 104, 12. Ich hebe nur wenige Beiſpiele hervor. Der Glanz hieß lak. βέλα, Ϝέλα Heſ., woraus durch das Vereinigung ausdruͤckende α — ἀβέλιος wurde, der Kretiſch - Pamphyliſche Name der Sonne, Heſ. vgl. Hemſterh. ad Hes. θάβακον. Das Ohr hieß altgrie- chiſch oder aͤoliſch αὖας, auris, doriſch ὦϜας (wie καπ- πώτας fuͤr καταπαύτης), wovon das Lak. ἐξωβάδια, ἐνώτια, Heſ. ſtammt. In ὠατωϑήσω, ἀκούσομαι, doriſch nach Phot. iſt das Digamma verloren, wie in der Tarentiſchen Contraktion ἆτα, Heſ. Von dem Stamme ΔΑΙϜΩ, brennen, kommen die Lak. Formen δάβει, καύεται, (vg. κάθηται, anders Hemſterh.) Heſ., ἐκδάβη ἐκαύθη ebd., δάβελος δαλός ebd., auch πῦρ δάϜιον bei Alkman Frgm. 76. Wlck. In Kreta ſagte man auch ἀβήδονα, βαλικιώτης, βαίκα d. i. Ϝαἴ κα fuͤr ἐὰν, Heſych und Koen p. 251., auch daß man die Schilde nach demſ. λαίβας nannte, erklaͤrt ſich hiedurch — laevas, die linken, wie man umgekehrt griechiſch fuͤr zur Linken παρ̛ ἀσπίδα ſagt. Die Morgenroͤthe hieß lak. ΑϜΩΣ (enthalten auch in μιργάβωρ, λυκό- φως, fuͤr μισγ - αϜως), wie bei andern Griechen
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— χήια hier und s. v. ὀλβάχιον zu corr. iſt, wo Dei-
nolochos (der Sikuler) dafuͤr citirt wird. Der Spiri-
tus an ſich fehlt in ἀγέομαι (ἀγῆται bei Ar. Lyſ.
1314. nach der richtigern Lesart), in ἀγησίχορος, u. den
Namen Ἀγις, Ἀγήσανδϱος, Ἀγησίπολις, Ἀγησίλαος
(ioniſch Ἡγησίλεως); urſpruͤnglich hatten vielleicht alle
dieſe Namen das Digamma, wie noch βαγὸς, Heerfuͤh-
rer, lak. nach Heſ. Von dem Spiritus des Prono-
mens ἀμὲς, ἀμῶν hat kuͤrzlich Reiſig gehandelt Synt.
crit. p. 14., ſo brauchten das Wort außer den Lakonen
auch die Kreter wie aus ΠΟΡΤΑΜΕ (πορτὶ ἀμὲ)
Chiſhull p. 115, 10. erhellt, und andre Dorier. Auch
in ἱάλλω iſt der lenis doriſch, wie ἀπιάλλειν Thuk.
5, 77. und das Syrakuſiſche Ἐπιάλης zeigt. Demetr.
π. ἑϱμην. §. 157. Euſt. Il. 5. p. 571. R. Dagegen
wurde das Digamma bei den Lakonen und andern Do-
riern wohl ziemlich eben ſo feſtgehalten wie von den
meiſten Aeolern, vgl. Etym M. 308, 26. Gud. p. 104,
12. Ich hebe nur wenige Beiſpiele hervor. Der
Glanz hieß lak. βέλα, Ϝέλα Heſ., woraus durch das
Vereinigung ausdruͤckende α — ἀβέλιος wurde, der
Kretiſch - Pamphyliſche Name der Sonne, Heſ. vgl.
Hemſterh. ad Hes. θάβακον. Das Ohr hieß altgrie-
chiſch oder aͤoliſch αὖας, auris, doriſch ὦϜας (wie καπ-
πώτας fuͤr καταπαύτης), wovon das Lak. ἐξωβάδια,
ἐνώτια, Heſ. ſtammt. In ὠατωϑήσω, ἀκούσομαι,
doriſch nach Phot. iſt das Digamma verloren, wie in
der Tarentiſchen Contraktion ἆτα, Heſ. Von dem
Stamme ΔΑΙϜΩ, brennen, kommen die Lak. Formen
δάβει, καύεται, (vg. κάθηται, anders Hemſterh.) Heſ.,
ἐκδάβη ἐκαύθη ebd., δάβελος δαλός ebd., auch πῦρ
δάϜιον bei Alkman Frgm. 76. Wlck. In Kreta ſagte
man auch ἀβήδονα, βαλικιώτης, βαίκα d. i. Ϝαἴ κα
fuͤr ἐὰν, Heſych und Koen p. 251., auch daß man die
Schilde nach demſ. λαίβας nannte, erklaͤrt ſich hiedurch
— laevas, die linken, wie man umgekehrt griechiſch
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φως, fuͤr μισγ - αϜως), wie bei andern Griechen
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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/531>, abgerufen am 25.11.2024.
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