Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.nende Menge von Sprüchwörtern 1 -- andrerseits 6. Im Ganzen hatte der Dorische Stamm of- 1 S. Demetr. de eloc. 156. vgl. 127. 162. Ulpian zu Demosth. Olynth. p. 36. vgl. Apollodor tois peri Sophronos Frgm. p. 438 sq. Heyne. Sophron hatte auch häufig sog. ob- scene Allegorieen, wie in dem Frgm. eines mimos andreios bei De- metr. de eloc. 151. wo zum Verständnisse dient, daß agkura auch bei Epicharm to aidoion hieß. Bekk. Anecd. 1. p. 209, 27. 2 Vgl. über Sophron indeß die Nachweisungen von Fabric. Bibl.
Gr. 2. p. 493 sq. Harl. und C. J. Blomfields Anfang einer Fragmentsammlung im Class. Journal T. 4. n. 8. p. 380. nende Menge von Spruͤchwoͤrtern 1 — andrerſeits 6. Im Ganzen hatte der Doriſche Stamm of- 1 S. Demetr. de eloc. 156. vgl. 127. 162. Ulpian zu Demoſth. Olynth. p. 36. vgl. Apollodor τοῖς πεϱὶ Σώφϱονος Frgm. p. 438 sq. Heyne. Sophron hatte auch haͤufig ſog. ob- ſcene Allegorieen, wie in dem Frgm. eines μῖμος ἀνδϱεῖος bei De- metr. de eloc. 151. wo zum Verſtaͤndniſſe dient, daß ἄγκυϱα auch bei Epicharm τὸ αἰδοῖον hieß. Bekk. Anecd. 1. p. 209, 27. 2 Vgl. uͤber Sophron indeß die Nachweiſungen von Fabric. Bibl.
Gr. 2. p. 493 sq. Harl. und C. J. Blomfields Anfang einer Fragmentſammlung im Class. Journal T. 4. n. 8. p. 380. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0369" n="363"/> nende Menge von Spruͤchwoͤrtern <note place="foot" n="1">S. Demetr. <hi rendition="#aq">de eloc.</hi> 156. vgl. 127. 162. Ulpian zu<lb/> Demoſth. Olynth. <hi rendition="#aq">p.</hi> 36. vgl. Apollodor τοῖς πεϱὶ Σώφϱονος<lb/> Frgm. <hi rendition="#aq">p. 438 sq.</hi> Heyne. Sophron hatte auch haͤufig ſog. ob-<lb/> ſcene Allegorieen, wie in dem Frgm. eines μῖμος ἀνδϱεῖος bei De-<lb/> metr. <hi rendition="#aq">de eloc.</hi> 151. wo zum Verſtaͤndniſſe dient, daß ἄγκυϱα auch<lb/> bei Epicharm τὸ αἰδοῖον hieß. <hi rendition="#aq">Bekk. Anecd. 1. p.</hi> 209, 27.</note> — andrerſeits<lb/> durch ungemeinen Verſtand in der Andeutung feinerer<lb/> Zuͤge und in der Durchfuͤhrung der aufgefaßten Cha-<lb/> raktere, ohne den er auch dem Platon nicht ſo lieb,<lb/> und ſein Studium fuͤr die Compoſition der Sokrati-<lb/> ſchen Dialoge ſo wichtig haͤtte werden koͤnnen, als er<lb/> es nach guten Zeugniſſen wirklich geworden iſt: ſo daß<lb/> man nun in der That die Scenerie dieſer Dialoge mit<lb/> den Theokritiſchen Gedichten, die wir als beſtimmte<lb/> Nachbildung weiblicher Mimen des Sophron kennen,<lb/> zuſammenhalten muß, um einen angemeſſnen Begriff<lb/> von jenen Meiſterwerken zu gewinnen. Zu dem Ta-<lb/> lente der Darſtellung muß aber auch, um es zu leiten<lb/> und zu richten, ein gediegnes ethiſches Streben hinzu-<lb/> gekommen ſein; es iſt wahrſcheinlich, daß es in den<lb/> μίμοις σποκδαίοις uͤberwog, und in den γελοίοις mehr<lb/> in den Hintergrund trat. Das Geſchlecht der Areta-<lb/> logen und Ethologen, die urſpruͤnglich viel von Tugend<lb/> und Sitte redeten, aber allgemach zu trivialen Luſtig-<lb/> machern herabſanken, ſcheint auch aus Sicilien zu<lb/> ſtammen, und ſchloß ſich hier vielleicht durch manche<lb/> Mittelglieder an Sophron an <note place="foot" n="2">Vgl. uͤber Sophron indeß die Nachweiſungen von Fabric. <hi rendition="#aq">Bibl.<lb/> Gr. 2. p. 493 sq.</hi> Harl. und C. J. Blomfields Anfang einer<lb/> Fragmentſammlung im <hi rendition="#aq">Class. Journal T. 4. n. 8. p.</hi> 380.</note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>6.</head><lb/> <p>Im Ganzen hatte der Doriſche Stamm of-<lb/> fenbar weniger Geſchick und Neigung als der Attiſche,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [363/0369]
nende Menge von Spruͤchwoͤrtern 1 — andrerſeits
durch ungemeinen Verſtand in der Andeutung feinerer
Zuͤge und in der Durchfuͤhrung der aufgefaßten Cha-
raktere, ohne den er auch dem Platon nicht ſo lieb,
und ſein Studium fuͤr die Compoſition der Sokrati-
ſchen Dialoge ſo wichtig haͤtte werden koͤnnen, als er
es nach guten Zeugniſſen wirklich geworden iſt: ſo daß
man nun in der That die Scenerie dieſer Dialoge mit
den Theokritiſchen Gedichten, die wir als beſtimmte
Nachbildung weiblicher Mimen des Sophron kennen,
zuſammenhalten muß, um einen angemeſſnen Begriff
von jenen Meiſterwerken zu gewinnen. Zu dem Ta-
lente der Darſtellung muß aber auch, um es zu leiten
und zu richten, ein gediegnes ethiſches Streben hinzu-
gekommen ſein; es iſt wahrſcheinlich, daß es in den
μίμοις σποκδαίοις uͤberwog, und in den γελοίοις mehr
in den Hintergrund trat. Das Geſchlecht der Areta-
logen und Ethologen, die urſpruͤnglich viel von Tugend
und Sitte redeten, aber allgemach zu trivialen Luſtig-
machern herabſanken, ſcheint auch aus Sicilien zu
ſtammen, und ſchloß ſich hier vielleicht durch manche
Mittelglieder an Sophron an 2.
6.
Im Ganzen hatte der Doriſche Stamm of-
fenbar weniger Geſchick und Neigung als der Attiſche,
1 S. Demetr. de eloc. 156. vgl. 127. 162. Ulpian zu
Demoſth. Olynth. p. 36. vgl. Apollodor τοῖς πεϱὶ Σώφϱονος
Frgm. p. 438 sq. Heyne. Sophron hatte auch haͤufig ſog. ob-
ſcene Allegorieen, wie in dem Frgm. eines μῖμος ἀνδϱεῖος bei De-
metr. de eloc. 151. wo zum Verſtaͤndniſſe dient, daß ἄγκυϱα auch
bei Epicharm τὸ αἰδοῖον hieß. Bekk. Anecd. 1. p. 209, 27.
2 Vgl. uͤber Sophron indeß die Nachweiſungen von Fabric. Bibl.
Gr. 2. p. 493 sq. Harl. und C. J. Blomfields Anfang einer
Fragmentſammlung im Class. Journal T. 4. n. 8. p. 380.
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