Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.einen kräftigen und ebenmäßig ausgebildeten Körper 1 S. Fr. Thiersch Vorrede zum Pindar. 2 Darum heißt auch der Kretische exeligmos khoreios, oben S. 246. In Sparta nannte man die Letzten im Chor psileis, Alkman Frgm. 108. Welck. aus Suid. u. Hesych. 3 Unten B. 4 K. 5. 4 Il. 16, 617. besprochen von Athen. 5, 181. 14, 630 b. Lukian vom Tanz 7. Dio Chrysost. Or. 2, 31, 28. Heyne's Erklärung: de motu declinantis et a telo sibi caventis, ist der der Alten ge- wiß nicht vorzuziehn. 5 Lukian a. O. 6 Il. 5, 744. 11, 49. vgl. Schol. 12, 77. vgl. Eust. Daß der Ausdruck dafür auch Lakonisch, folgt aus Hesych proulesi nach Salmas. 7 bei
den Gortyniern, Schol. Il. 11, 49., auch bei den Kypriern (d. h. bei den Griechen daselbst,) Aristot. bei Schol. Pind. 2, 125. Kallim. auf Zeus 52. nennt auch den Kuretentanz so, indem dieser sehr zeitig mit dem Kretischen Waffentanze identificirt wurde. einen kraͤftigen und ebenmaͤßig ausgebildeten Koͤrper 1 S. Fr. Thierſch Vorrede zum Pindar. 2 Darum heißt auch der Kretiſche ἐξελιγμὸς χόϱειος, oben S. 246. In Sparta nannte man die Letzten im Chor ψιλεῖς, Alkman Frgm. 108. Welck. aus Suid. u. Heſych. 3 Unten B. 4 K. 5. 4 Il. 16, 617. beſprochen von Athen. 5, 181. 14, 630 b. Lukian vom Tanz 7. Dio Chryſoſt. Or. 2, 31, 28. Heyne’s Erklaͤrung: de motu declinantis et a telo sibi caventis, iſt der der Alten ge- wiß nicht vorzuziehn. 5 Lukian a. O. 6 Il. 5, 744. 11, 49. vgl. Schol. 12, 77. vgl. Euſt. Daß der Ausdruck dafuͤr auch Lakoniſch, folgt aus Heſych πϱουλέσι nach Salmaſ. 7 bei
den Gortyniern, Schol. Il. 11, 49., auch bei den Kypriern (d. h. bei den Griechen daſelbſt,) Ariſtot. bei Schol. Pind. 2, 125. Kallim. auf Zeus 52. nennt auch den Kuretentanz ſo, indem dieſer ſehr zeitig mit dem Kretiſchen Waffentanze identificirt wurde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0256" n="250"/> einen kraͤftigen und ebenmaͤßig ausgebildeten Koͤrper<lb/> im freudigen Bewußtſein ſeiner Staͤrke zeigen ſollte.<lb/> Auch iſt die Uebereinſtimmung, die Neuere <note place="foot" n="1">S. Fr. Thierſch Vorrede zum Pindar.</note> zwiſchen<lb/> den Einrichtungen des Griechiſchen Chors und Lochos<lb/> gefunden haben, nicht bloßes Spiel der Einbildung;<lb/> der große Chor iſt an Zahl eine Pentekoſtys, die in<lb/> zwei Enomotien (Hemichorien) zerfaͤllt; er zieht eben<lb/> ſo in Gliedern heran, wie der Heerhaufen, und hat<lb/> entſprechende Evolutionen <note place="foot" n="2">Darum<lb/> heißt auch der Kretiſche ἐξελιγμὸς χόϱειος, oben S. 246. In<lb/> Sparta nannte man die Letzten im Chor ψιλεῖς, Alkman Frgm.<lb/> 108. Welck. aus Suid. u. Heſych.</note>. Beide, Tanz und Kampf,<lb/> vermittelt die Pyrrhiche, die beſonders in Sparta und<lb/> Kreta geuͤbt wurde <note place="foot" n="3">Unten B. 4 K. 5.</note>: ſie war in fruͤherer Zeit weit<lb/> mehr Voruͤbung zum Kampfe, als ſpaͤter; man ſah im<lb/> Hopliten der Schlacht zugleich den gewandten Taͤnzer<lb/> der Pyrrhiche. Darauf deutet Homer, wo Aeneias<lb/> den Meriones von Kreta, ein ſo raſcher Taͤnzer er im-<lb/> mer ſei, zu erlegen hofft <note place="foot" n="4">Il.<lb/> 16, 617. beſprochen von Athen. 5, 181. 14, 630 <hi rendition="#aq">b</hi>. Lukian vom<lb/> Tanz 7. Dio Chryſoſt. <hi rendition="#aq">Or</hi>. 2, 31, 28. Heyne’s Erklaͤrung: <hi rendition="#aq">de<lb/> motu declinantis et a telo sibi caventis,</hi> iſt der der Alten ge-<lb/> wiß nicht vorzuziehn.</note>; wie die Theſſaler die Kaͤm-<lb/> pfer der erſten Reihe Vortaͤnzer nannten, und von ei-<lb/> nem guten Streiter ſagten: er hat ſchoͤn getanzt <note place="foot" n="5">Lukian a. O.</note>;<lb/> darum heißen bei demſelben Dichter πρυλέες Hopli-<lb/> ten <note place="foot" n="6">Il. 5, 744.<lb/> 11, 49. vgl. Schol. 12, 77. vgl. Euſt. Daß der Ausdruck dafuͤr<lb/> auch Lakoniſch, folgt aus Heſych πϱουλέσι nach Salmaſ.</note> wie bei den Kretern πρύλις der Waffentanz <note place="foot" n="7">bei<lb/> den Gortyniern, Schol. Il. 11, 49., auch bei den Kypriern (d. h.<lb/> bei den Griechen daſelbſt,) Ariſtot. bei Schol. Pind. 2, 125. Kallim.<lb/> auf Zeus 52. nennt auch den Kuretentanz ſo, indem dieſer ſehr<lb/> zeitig mit dem Kretiſchen Waffentanze identificirt wurde.</note>,<lb/> es ſteht aber bei Homer dieſer Ausdruck an zwei Stel-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [250/0256]
einen kraͤftigen und ebenmaͤßig ausgebildeten Koͤrper
im freudigen Bewußtſein ſeiner Staͤrke zeigen ſollte.
Auch iſt die Uebereinſtimmung, die Neuere 1 zwiſchen
den Einrichtungen des Griechiſchen Chors und Lochos
gefunden haben, nicht bloßes Spiel der Einbildung;
der große Chor iſt an Zahl eine Pentekoſtys, die in
zwei Enomotien (Hemichorien) zerfaͤllt; er zieht eben
ſo in Gliedern heran, wie der Heerhaufen, und hat
entſprechende Evolutionen 2. Beide, Tanz und Kampf,
vermittelt die Pyrrhiche, die beſonders in Sparta und
Kreta geuͤbt wurde 3: ſie war in fruͤherer Zeit weit
mehr Voruͤbung zum Kampfe, als ſpaͤter; man ſah im
Hopliten der Schlacht zugleich den gewandten Taͤnzer
der Pyrrhiche. Darauf deutet Homer, wo Aeneias
den Meriones von Kreta, ein ſo raſcher Taͤnzer er im-
mer ſei, zu erlegen hofft 4; wie die Theſſaler die Kaͤm-
pfer der erſten Reihe Vortaͤnzer nannten, und von ei-
nem guten Streiter ſagten: er hat ſchoͤn getanzt 5;
darum heißen bei demſelben Dichter πρυλέες Hopli-
ten 6 wie bei den Kretern πρύλις der Waffentanz 7,
es ſteht aber bei Homer dieſer Ausdruck an zwei Stel-
1 S. Fr. Thierſch Vorrede zum Pindar.
2 Darum
heißt auch der Kretiſche ἐξελιγμὸς χόϱειος, oben S. 246. In
Sparta nannte man die Letzten im Chor ψιλεῖς, Alkman Frgm.
108. Welck. aus Suid. u. Heſych.
3 Unten B. 4 K. 5.
4 Il.
16, 617. beſprochen von Athen. 5, 181. 14, 630 b. Lukian vom
Tanz 7. Dio Chryſoſt. Or. 2, 31, 28. Heyne’s Erklaͤrung: de
motu declinantis et a telo sibi caventis, iſt der der Alten ge-
wiß nicht vorzuziehn.
5 Lukian a. O.
6 Il. 5, 744.
11, 49. vgl. Schol. 12, 77. vgl. Euſt. Daß der Ausdruck dafuͤr
auch Lakoniſch, folgt aus Heſych πϱουλέσι nach Salmaſ.
7 bei
den Gortyniern, Schol. Il. 11, 49., auch bei den Kypriern (d. h.
bei den Griechen daſelbſt,) Ariſtot. bei Schol. Pind. 2, 125. Kallim.
auf Zeus 52. nennt auch den Kuretentanz ſo, indem dieſer ſehr
zeitig mit dem Kretiſchen Waffentanze identificirt wurde.
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