Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.2. Sehr alt und beinah gleicher Ehre theilhaft war Viel im Geiste alter Religion Gedachtes und Ausgeführtes enthält, und besonders Welcker zu Schwenck von S. 268. 1 In Sparta hatte man auch den Arkadischen Cult der Athena Alea. Xenoph. Hell. 6, 5, 27. 2 Paus. 3, 18, 1. Plut. Lyk. 11. 3 Paus. 2, 24. 4 Klem. Al. Protr. p. 29. Sylb. 5 Akria Athena en Argei. Auch Hera, Artemis, Aphro- dite, Hesych, cf. s. v. Akrea. -- Ob Creuzer dagegen seinen "Dunkeln" und Hermann den "Inseparantius" und Schwenck den "Goldlosen" aufgeben wird, weiß ich nicht. 6 Doch mit besonderer
Beziehung auf den Bellerophon. Vom Pegasos dort Hippia, Pind. O. 13, 97. deren Altar besonders durch die Incubation merkwürdig. 2. Sehr alt und beinah gleicher Ehre theilhaft war Viel im Geiſte alter Religion Gedachtes und Ausgefuͤhrtes enthaͤlt, und beſonders Welcker zu Schwenck von S. 268. 1 In Sparta hatte man auch den Arkadiſchen Cult der Athena Alea. Xenoph. Hell. 6, 5, 27. 2 Pauſ. 3, 18, 1. Plut. Lyk. 11. 3 Pauſ. 2, 24. 4 Klem. Al. Protr. p. 29. Sylb. 5 Ακϱία Αϑηνᾶ ἐν Ἄϱγει. Auch Hera, Artemis, Aphro- dite, Heſych, cf. s. v. Ακϱέα. — Ob Creuzer dagegen ſeinen “Dunkeln” und Hermann den “Inseparantius” und Schwenck den “Goldloſen” aufgeben wird, weiß ich nicht. 6 Doch mit beſonderer
Beziehung auf den Bellerophon. Vom Pegaſos dort Hippia, Pind. O. 13, 97. deren Altar beſonders durch die Incubation merkwuͤrdig. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0427" n="397"/> <div n="4"> <head>2.</head><lb/> <p>Sehr alt und beinah gleicher Ehre theilhaft war<lb/> in Argolis der Cultus der <hi rendition="#g">Athena</hi>, die auf der Hoͤhe<lb/> der Lariſſa einen Tempel hatte; die Goͤttin, die zu<lb/> Sparta im ehernen Hauſe angebetet wurde, hatte ſicher<lb/> denſelben Charakter und Urſprung <note place="foot" n="1">In Sparta hatte man auch den Arkadiſchen Cult der<lb/> Athena Alea. Xenoph. Hell. 6, 5, 27.</note>. An beiden Orten<lb/> nannte man ſie faſt auf dieſelbe Weiſe, dort Ὀπτιλέ-<lb/> τις <note place="foot" n="2">Pauſ. 3, 18, 1.<lb/> Plut. Lyk. 11.</note>, Augengoͤttin, hier Oxyderkes, Scharfſehende <note place="foot" n="3">Pauſ. 2, 24.</note>;<lb/> und wenn man auch an beiden Orten den Namen von<lb/> hiſtoriſchen Begebenheiten erklaͤrte: ſo wird er doch<lb/> richtiger mit dem Cultusnamen zu Athen und Sigeion:<lb/> Γλαυκῶπις, und aͤhnlichen verglichen. In Argos ſchließt<lb/> ſich ein großer Theil der heroiſchen Mythologie an<lb/> die Ideen der Pallas-Verehrung. Denn in ihrem<lb/> Tempel auf der Burg lag Akriſios nach der Sage be-<lb/> graben <note place="foot" n="4">Klem. Al. Protr. <hi rendition="#aq">p.</hi> 29.<lb/> Sylb.</note>; und da die Goͤttin ſelbſt Ἀκρία heißt <note place="foot" n="5">Ακϱία Αϑηνᾶ ἐν Ἄϱγει. Auch Hera, Artemis, Aphro-<lb/> dite, Heſych, <hi rendition="#aq">cf. s. v.</hi> Ακϱέα. — Ob Creuzer dagegen ſeinen<lb/> “Dunkeln” und Hermann den “<hi rendition="#aq">Inseparantius</hi>” und Schwenck den<lb/> “Goldloſen” aufgeben wird, weiß ich nicht.</note>, ſo<lb/> glaube ich auf dieſe Weiſe den Namen Ἀκϱίσιος ſelbſt<lb/> befriedigend erklaͤren zu koͤnnen: beſonders da eine Ana-<lb/> lyſe des Mythus von Akriſios, Perſeus, den Gorgo-<lb/> nen lehrt: daß in ihm alles von Symbolen der Pal-<lb/> las abhaͤngt. Auch Korinth nahm an dieſem Mythen-<lb/> kreiſe Antheil, wie die Typen des Pegaſus, des Meduſen-<lb/> kopfes und der Goͤttin ſelbſt auf den Muͤnzen dieſer<lb/> Stadt und ihrer Kolonien — Leukas, Anaktorion, Argos<lb/> Amphilochikon — deutlich zeigen <note xml:id="seg2pn_41_1" next="#seg2pn_41_2" place="foot" n="6">Doch mit beſonderer<lb/> Beziehung auf den Bellerophon. Vom Pegaſos dort Hippia, Pind. O.<lb/> 13, 97. deren Altar beſonders durch die Incubation merkwuͤrdig.</note>.</p><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_40_2" prev="#seg2pn_40_1" place="foot" n="6">Viel im Geiſte alter Religion Gedachtes und Ausgefuͤhrtes enthaͤlt,<lb/> und beſonders Welcker zu Schwenck von S. 268.</note> </p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [397/0427]
2.
Sehr alt und beinah gleicher Ehre theilhaft war
in Argolis der Cultus der Athena, die auf der Hoͤhe
der Lariſſa einen Tempel hatte; die Goͤttin, die zu
Sparta im ehernen Hauſe angebetet wurde, hatte ſicher
denſelben Charakter und Urſprung 1. An beiden Orten
nannte man ſie faſt auf dieſelbe Weiſe, dort Ὀπτιλέ-
τις 2, Augengoͤttin, hier Oxyderkes, Scharfſehende 3;
und wenn man auch an beiden Orten den Namen von
hiſtoriſchen Begebenheiten erklaͤrte: ſo wird er doch
richtiger mit dem Cultusnamen zu Athen und Sigeion:
Γλαυκῶπις, und aͤhnlichen verglichen. In Argos ſchließt
ſich ein großer Theil der heroiſchen Mythologie an
die Ideen der Pallas-Verehrung. Denn in ihrem
Tempel auf der Burg lag Akriſios nach der Sage be-
graben 4; und da die Goͤttin ſelbſt Ἀκρία heißt 5, ſo
glaube ich auf dieſe Weiſe den Namen Ἀκϱίσιος ſelbſt
befriedigend erklaͤren zu koͤnnen: beſonders da eine Ana-
lyſe des Mythus von Akriſios, Perſeus, den Gorgo-
nen lehrt: daß in ihm alles von Symbolen der Pal-
las abhaͤngt. Auch Korinth nahm an dieſem Mythen-
kreiſe Antheil, wie die Typen des Pegaſus, des Meduſen-
kopfes und der Goͤttin ſelbſt auf den Muͤnzen dieſer
Stadt und ihrer Kolonien — Leukas, Anaktorion, Argos
Amphilochikon — deutlich zeigen 6.
6
1 In Sparta hatte man auch den Arkadiſchen Cult der
Athena Alea. Xenoph. Hell. 6, 5, 27.
2 Pauſ. 3, 18, 1.
Plut. Lyk. 11.
3 Pauſ. 2, 24.
4 Klem. Al. Protr. p. 29.
Sylb.
5 Ακϱία Αϑηνᾶ ἐν Ἄϱγει. Auch Hera, Artemis, Aphro-
dite, Heſych, cf. s. v. Ακϱέα. — Ob Creuzer dagegen ſeinen
“Dunkeln” und Hermann den “Inseparantius” und Schwenck den
“Goldloſen” aufgeben wird, weiß ich nicht.
6 Doch mit beſonderer
Beziehung auf den Bellerophon. Vom Pegaſos dort Hippia, Pind. O.
13, 97. deren Altar beſonders durch die Incubation merkwuͤrdig.
6 Viel im Geiſte alter Religion Gedachtes und Ausgefuͤhrtes enthaͤlt,
und beſonders Welcker zu Schwenck von S. 268.
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