Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.mein 1. Eben so steht sie Dionysos nahe, und wird 1 Vgl. Paus. 8, 10, 4. -- Kallim. Art. 107. Elaphiaia in Elis Paus. 6, 22, 5. Davon die Elaphebolia (Anecd. Bekk. 1. p. 249.) ein sehr weit verbreitet Fest (z. B. Plut. Virt. mul. p. 267.). -- Das Symbol des Hirsches ging aber ziemlich auf alle Artemisculte über; so hat Payne Knight eine alte Münze, wo die Göttin selbst ein Hirschgeweih trägt, die er Delos zuschreibt. 2 Von Menschenopfern der Artemis am Fl. Ameilichos, die der Dionysos-Aesymnetes Cult aufgehoben, zu Paträ, Paus. 7, 19, 1. Menschenopfer der Artemis unfern Megalopolis, Tatian adv. Grae- cos 1, 165 a. 3 Lombai. ai te Artemidi thusion arkhou- sai apo tes kata ten paidian skeues. oi gar phaletes outo kalountai. Hesych. 4 Agam. 144. 5 vgl. die Bildsäule Paus. 5, 19, 2. Thremmata der Art. von Lusoi Polyb. 4, 18, 10. 6 Heurippa zu Pheneos, P. 8, 14, 4. ipposoa Pind. O. 3, 27. vgl. Böckh Expl. P. 2, 8. p. 244. Daher öfter Art. (khrusenios) auf Vasengemälden zu Wagen mit Pferden; bei Kall. Art. 110. und in den Bsrliefs von Phigalia mit Hirschen. 7 an der
Tiassa bei Sparta, neben der Kleta. Athen. 4, p. 139. mein 1. Eben ſo ſteht ſie Dionyſos nahe, und wird 1 Vgl. Pauſ. 8, 10, 4. — Kallim. Art. 107. Ἐλαφιαία in Elis Pauſ. 6, 22, 5. Davon die Ἐλαφηβόλια (Anecd. Bekk. 1. p. 249.) ein ſehr weit verbreitet Feſt (z. B. Plut. Virt. mul. p. 267.). — Das Symbol des Hirſches ging aber ziemlich auf alle Artemisculte uͤber; ſo hat Payne Knight eine alte Muͤnze, wo die Goͤttin ſelbſt ein Hirſchgeweih traͤgt, die er Delos zuſchreibt. 2 Von Menſchenopfern der Artemis am Fl. Ameilichos, die der Dionyſos-Aeſymnetes Cult aufgehoben, zu Patraͤ, Pauſ. 7, 19, 1. Menſchenopfer der Artemis unfern Megalopolis, Tatian adv. Grae- cos 1, 165 a. 3 Λόμβαι. αἱ τῇ Ἀϱτέμιδι ϑυσιῶν ἄϱχου- σαι ἀπὸ τῆς κατὰ τὴν παιδιὰν σκευῆς. οἱ γὰϱ φάλητες οὕτω καλοῦνται. Heſych. 4 Agam. 144. 5 vgl. die Bildſaͤule Pauſ. 5, 19, 2. Θϱέμματα der Art. von Luſoi Polyb. 4, 18, 10. 6 Heurippa zu Pheneos, P. 8, 14, 4. ἱπποσόα Pind. O. 3, 27. vgl. Boͤckh Expl. P. 2, 8. p. 244. Daher oͤfter Art. (χϱυσήνιος) auf Vaſengemaͤlden zu Wagen mit Pferden; bei Kall. Art. 110. und in den Bsrliefs von Phigalia mit Hirſchen. 7 an der
Tiaſſa bei Sparta, neben der Kleta. Athen. 4, p. 139. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0409" n="379"/> mein <note place="foot" n="1">Vgl. Pauſ. 8, 10, 4. — Kallim. Art. 107. Ἐλαφιαία<lb/> in Elis Pauſ. 6, 22, 5. Davon die Ἐλαφηβόλια (<hi rendition="#aq">Anecd. Bekk.<lb/> 1. p.</hi> 249.) ein ſehr weit verbreitet Feſt (z. B. Plut. <hi rendition="#aq">Virt. mul.<lb/> p.</hi> 267.). — Das Symbol des Hirſches ging aber ziemlich auf alle<lb/> Artemisculte uͤber; ſo hat Payne Knight eine alte Muͤnze, wo die<lb/> Goͤttin ſelbſt ein Hirſchgeweih traͤgt, die er Delos zuſchreibt.</note>. Eben ſo ſteht ſie Dionyſos nahe, und wird<lb/> in feuchten Niederungen haͤufig mit ihm verehrt <note place="foot" n="2">Von Menſchenopfern der Artemis am Fl. Ameilichos, die der<lb/> Dionyſos-Aeſymnetes Cult aufgehoben, zu Patraͤ, Pauſ. 7, 19, 1.<lb/> Menſchenopfer der Artemis unfern Megalopolis, Tatian <hi rendition="#aq">adv. Grae-<lb/> cos 1, 165 a.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">(Liber et Libera)</hi>; ja ſie hat, wie dieſer, phalliſche Fe-<lb/> ſte <note place="foot" n="3">Λόμβαι. αἱ τῇ Ἀϱτέμιδι ϑυσιῶν ἄϱχου-<lb/> σαι ἀπὸ τῆς κατὰ τὴν παιδιὰν σκευῆς. οἱ γὰϱ φάλητες οὕτω<lb/> καλοῦνται. Heſych.</note>. Dieſe ſegensreiche Quellgoͤttin nun iſt es wohl<lb/> auch, welche zunaͤchſt die Pflege des ſonſt ungepflegten<lb/> und doch ſo wohl gedeihenden Wildes uͤbernahm, und<lb/> darnach Vorſteherin der Jagd wurde — obgleich dies<lb/> letztere im Cultus gar kein ſo wichtiger Punkt war<lb/> als in der nachhomeriſchen Poëſie. Die Folge von<lb/> Ideen zeigt die Stelle des Aeſchylos <note place="foot" n="4">Agam. 144.</note>: “Wohl will die<lb/> Schoͤne den zarten Sproſſen reißender Leun und aller<lb/> Thiere im Gefild bruſtliebenden Jungen.” Nicht alſo<lb/> urſpruͤnglich als Feindin und Verheererin, ſondern als<lb/> Saͤugamme und Naͤhrerin der Wildbrut dachte man die<lb/> Eoͤttin <note place="foot" n="5">vgl. die Bildſaͤule<lb/> Pauſ. 5, 19, 2. Θϱέμματα der Art. von Luſoi Polyb. 4, 18, 10.</note>. Auch war ihr wohl in gleichem Sinne Pfer-<lb/> dezucht anvertraut <note place="foot" n="6">Heurippa zu Pheneos, P. 8, 14, 4. ἱπποσόα Pind. O. 3, 27.<lb/> vgl. Boͤckh <hi rendition="#aq">Expl. P. 2, 8. p.</hi> 244. Daher oͤfter Art. (χϱυσήνιος)<lb/> auf Vaſengemaͤlden zu Wagen mit Pferden; bei Kall. Art. 110.<lb/> und in den Bsrliefs von Phigalia mit Hirſchen.</note>, und endlich die gedeihliche Auf-<lb/> naͤhrung des jungen Menſchenkindes ſelbſt, in welcher<lb/> Funktion ſie Korythallia <note place="foot" n="7">an der<lb/> Tiaſſa bei Sparta, neben der Kleta. Athen. 4, <hi rendition="#aq">p.</hi> 139.</note>, Kurotrophos, Philomeirax<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [379/0409]
mein 1. Eben ſo ſteht ſie Dionyſos nahe, und wird
in feuchten Niederungen haͤufig mit ihm verehrt 2
(Liber et Libera); ja ſie hat, wie dieſer, phalliſche Fe-
ſte 3. Dieſe ſegensreiche Quellgoͤttin nun iſt es wohl
auch, welche zunaͤchſt die Pflege des ſonſt ungepflegten
und doch ſo wohl gedeihenden Wildes uͤbernahm, und
darnach Vorſteherin der Jagd wurde — obgleich dies
letztere im Cultus gar kein ſo wichtiger Punkt war
als in der nachhomeriſchen Poëſie. Die Folge von
Ideen zeigt die Stelle des Aeſchylos 4: “Wohl will die
Schoͤne den zarten Sproſſen reißender Leun und aller
Thiere im Gefild bruſtliebenden Jungen.” Nicht alſo
urſpruͤnglich als Feindin und Verheererin, ſondern als
Saͤugamme und Naͤhrerin der Wildbrut dachte man die
Eoͤttin 5. Auch war ihr wohl in gleichem Sinne Pfer-
dezucht anvertraut 6, und endlich die gedeihliche Auf-
naͤhrung des jungen Menſchenkindes ſelbſt, in welcher
Funktion ſie Korythallia 7, Kurotrophos, Philomeirax
1 Vgl. Pauſ. 8, 10, 4. — Kallim. Art. 107. Ἐλαφιαία
in Elis Pauſ. 6, 22, 5. Davon die Ἐλαφηβόλια (Anecd. Bekk.
1. p. 249.) ein ſehr weit verbreitet Feſt (z. B. Plut. Virt. mul.
p. 267.). — Das Symbol des Hirſches ging aber ziemlich auf alle
Artemisculte uͤber; ſo hat Payne Knight eine alte Muͤnze, wo die
Goͤttin ſelbſt ein Hirſchgeweih traͤgt, die er Delos zuſchreibt.
2 Von Menſchenopfern der Artemis am Fl. Ameilichos, die der
Dionyſos-Aeſymnetes Cult aufgehoben, zu Patraͤ, Pauſ. 7, 19, 1.
Menſchenopfer der Artemis unfern Megalopolis, Tatian adv. Grae-
cos 1, 165 a.
3 Λόμβαι. αἱ τῇ Ἀϱτέμιδι ϑυσιῶν ἄϱχου-
σαι ἀπὸ τῆς κατὰ τὴν παιδιὰν σκευῆς. οἱ γὰϱ φάλητες οὕτω
καλοῦνται. Heſych.
4 Agam. 144.
5 vgl. die Bildſaͤule
Pauſ. 5, 19, 2. Θϱέμματα der Art. von Luſoi Polyb. 4, 18, 10.
6 Heurippa zu Pheneos, P. 8, 14, 4. ἱπποσόα Pind. O. 3, 27.
vgl. Boͤckh Expl. P. 2, 8. p. 244. Daher oͤfter Art. (χϱυσήνιος)
auf Vaſengemaͤlden zu Wagen mit Pferden; bei Kall. Art. 110.
und in den Bsrliefs von Phigalia mit Hirſchen.
7 an der
Tiaſſa bei Sparta, neben der Kleta. Athen. 4, p. 139.
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