Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.etwas Barbarisches und Sklavisches. Am meisten ge- Ardalos als Flötenerfinder und ersten Priester desselben (Paus. 2, 31, 4. Plut. de mus. 5. VII. Sap. 4. Steph. Byz. Ardal. He- sych s. v.): dies ist wahrscheinlich der Gott der Solymer Arsalos (Plut. def. or. 21.) der aus der Trözen. Colonie Halikarnaß (S. 104.) mit andern Diensten (Paus. 2, 32, 6.) herüber kam. 1 S. besonders Marm. Par. ep. 10. und die Erkl. 2 Böckh zu Pind. Fr. p. 292. 3 Alkm. Frgm. 38. Wlck. Plut. de mus. 14. 4 Aristoxenos bei Plut. 15. Derselbe Musiker com- ponirte auch den nomos polukephalos zu Ehren des Ap. Plut. 7. Böckh Expl. ad. Pind. P. 12. p. 345. 5 Plut. de mus.
14. -- Paus. 5, 7, 4. 17, 4. to Puthion, Athen. 12, 538 f. etwas Barbariſches und Sklaviſches. Am meiſten ge- Ardalos als Floͤtenerfinder und erſten Prieſter deſſelben (Pauſ. 2, 31, 4. Plut. de mus. 5. VII. Sap. 4. Steph. Byz. Ἁϱδαλ. He- ſych s. v.): dies iſt wahrſcheinlich der Gott der Solymer Ἄϱσαλος (Plut. def. or. 21.) der aus der Troͤzen. Colonie Halikarnaß (S. 104.) mit andern Dienſten (Pauſ. 2, 32, 6.) heruͤber kam. 1 S. beſonders Marm. Par. ep. 10. und die Erkl. 2 Boͤckh zu Pind. Fr. p. 292. 3 Alkm. Frgm. 38. Wlck. Plut. de mus. 14. 4 Ariſtoxenos bei Plut. 15. Derſelbe Muſiker com- ponirte auch den νόμος πολυκέφαλος zu Ehren des Ap. Plut. 7. Boͤckh Expl. ad. Pind. P. 12. p. 345. 5 Plut. de mus.
14. — Pauſ. 5, 7, 4. 17, 4. τὸ Πύθιον, Athen. 12, 538 f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0375" n="345"/> etwas Barbariſches und Sklaviſches. Am meiſten ge-<lb/> fiel dieſe Muſik in den Orten der Dionyſos-Verehrung,<lb/> daher beſonders in Boͤotien; noch weſentlicher gehoͤrt<lb/> ſie zum Cultus der großen Goͤttin und des Phrygiſchen<lb/> Pan <note place="foot" n="1">S. beſonders <hi rendition="#aq">Marm. Par. ep</hi>. 10. und die Erkl.</note>, daher Pindar, der das Floͤtenſpiel erblich uͤbte,<lb/> ein Sacellum der Goͤttermutter und des Pan weihte <note place="foot" n="2">Boͤckh<lb/> zu Pind. Fr. <hi rendition="#aq">p.</hi> 292.</note>.<lb/> — Als ſie nun aber in Griechenland allgemein gewor-<lb/> den war, konnte ſie doch auch von einem ſo beruͤhmten<lb/> Sitze der Muſik, als Delphi war, nicht ausgeſchloſſen<lb/> bleiben, und Apollons Ohren wurden minder faſtidios<lb/> gegen ſie. Zwar Alkman und Korinna ſind fuͤr die<lb/> Kunſt zu eingenommen, jener als Lyder, dieſe als<lb/> Boͤoterin, wenn ſie den Gott ſelbſt Floͤte blaſen laſſen <note place="foot" n="3">Alkm. Frgm. 38. Wlck. Plut. <hi rendition="#aq">de<lb/> mus.</hi> 14.</note>.<lb/> Indeß war doch damals wirklich das Floͤtenſpiel ſelbſt<lb/> in heilige Darſtellungen des Delphiſchen Dienſtes auf-<lb/> genommen; man hatte unter dem Namen des Olympos,<lb/> eines Phrygiſchen Tonkuͤnſtlers (zur Zeit Terpanders),<lb/> eine Trauermuſik auf Pythons Tod zur Floͤte in Lydi-<lb/> ſcher Tonart <note place="foot" n="4">Ariſtoxenos bei Plut. 15. Derſelbe Muſiker com-<lb/> ponirte auch den νόμος πολυκέφαλος zu Ehren des Ap. Plut. 7.<lb/> Boͤckh <hi rendition="#aq">Expl. ad. Pind. P. 12. p.</hi> 345.</note>, die wahrſcheinlich einen Theil jener<lb/> dramatiſchen Auffuͤhrung bildete; auch bei dem Zuge<lb/> nach Tempe, zu Proſodien, und zum Pentathlon bei<lb/> den gymniſchen Spielen ertoͤnte dies Inſtrument <note place="foot" n="5">Plut. <hi rendition="#aq">de mus.</hi><lb/> 14. — Pauſ. 5, 7, 4. 17, 4. τὸ Πύθιον, Athen. 12, 538 <hi rendition="#aq">f.</hi></note>;<lb/> eine eigne Gattung der Floͤte erhielt von dem Gebrauch<lb/><note xml:id="seg2pn_34_2" prev="#seg2pn_34_1" place="foot" n="7">Ardalos als Floͤtenerfinder und erſten Prieſter deſſelben (Pauſ. 2,<lb/> 31, 4. Plut. <hi rendition="#aq">de mus. 5. VII. Sap.</hi> 4. Steph. Byz. Ἁϱδαλ. He-<lb/> ſych <hi rendition="#aq">s. v.</hi>): dies iſt wahrſcheinlich der Gott der Solymer Ἄϱσαλος<lb/> (Plut. <hi rendition="#aq">def. or.</hi> 21.) der aus der Troͤzen. Colonie Halikarnaß (S.<lb/> 104.) mit andern Dienſten (Pauſ. 2, 32, 6.) heruͤber kam.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0375]
etwas Barbariſches und Sklaviſches. Am meiſten ge-
fiel dieſe Muſik in den Orten der Dionyſos-Verehrung,
daher beſonders in Boͤotien; noch weſentlicher gehoͤrt
ſie zum Cultus der großen Goͤttin und des Phrygiſchen
Pan 1, daher Pindar, der das Floͤtenſpiel erblich uͤbte,
ein Sacellum der Goͤttermutter und des Pan weihte 2.
— Als ſie nun aber in Griechenland allgemein gewor-
den war, konnte ſie doch auch von einem ſo beruͤhmten
Sitze der Muſik, als Delphi war, nicht ausgeſchloſſen
bleiben, und Apollons Ohren wurden minder faſtidios
gegen ſie. Zwar Alkman und Korinna ſind fuͤr die
Kunſt zu eingenommen, jener als Lyder, dieſe als
Boͤoterin, wenn ſie den Gott ſelbſt Floͤte blaſen laſſen 3.
Indeß war doch damals wirklich das Floͤtenſpiel ſelbſt
in heilige Darſtellungen des Delphiſchen Dienſtes auf-
genommen; man hatte unter dem Namen des Olympos,
eines Phrygiſchen Tonkuͤnſtlers (zur Zeit Terpanders),
eine Trauermuſik auf Pythons Tod zur Floͤte in Lydi-
ſcher Tonart 4, die wahrſcheinlich einen Theil jener
dramatiſchen Auffuͤhrung bildete; auch bei dem Zuge
nach Tempe, zu Proſodien, und zum Pentathlon bei
den gymniſchen Spielen ertoͤnte dies Inſtrument 5;
eine eigne Gattung der Floͤte erhielt von dem Gebrauch
7
1 S. beſonders Marm. Par. ep. 10. und die Erkl.
2 Boͤckh
zu Pind. Fr. p. 292.
3 Alkm. Frgm. 38. Wlck. Plut. de
mus. 14.
4 Ariſtoxenos bei Plut. 15. Derſelbe Muſiker com-
ponirte auch den νόμος πολυκέφαλος zu Ehren des Ap. Plut. 7.
Boͤckh Expl. ad. Pind. P. 12. p. 345.
5 Plut. de mus.
14. — Pauſ. 5, 7, 4. 17, 4. τὸ Πύθιον, Athen. 12, 538 f.
7 Ardalos als Floͤtenerfinder und erſten Prieſter deſſelben (Pauſ. 2,
31, 4. Plut. de mus. 5. VII. Sap. 4. Steph. Byz. Ἁϱδαλ. He-
ſych s. v.): dies iſt wahrſcheinlich der Gott der Solymer Ἄϱσαλος
(Plut. def. or. 21.) der aus der Troͤzen. Colonie Halikarnaß (S.
104.) mit andern Dienſten (Pauſ. 2, 32, 6.) heruͤber kam.
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