Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.noch Epimenides als Kretischer Apollodiener Athen (nach Bei allen diesen Gebräuchen kommt häufige An- 1 Plut. VII. Sap. 14. 2 Vgl. noch das Faktum in den unächten Briefen d. Aeschines 1. S. 658 R. 3 Hesych s. v. 4 S. besonders Casaub. zu Theophr. Char. 16. 5 Da- her die Manto auch Daphne heißt, und einer der Priamiden, ein Weissager, aisakos, Lorbeerstab. Apolld. 3, 12, 5. vgl. Hesych s. v. 6 Tischbein 1, 33. Millin Vas. 1. pl. 6. 7 Plut. Symp. 3, 9, 2. p. 148 H. Schol. Od. 19, 86. dia to kourotrophon tou Ap. vgl. Eust. p. 683, 40, Bas. Hesych s. v. koruthalia, wo auch die Eiresione so heißt. Vgl. Creuzer Symb. 2. S. 161. 8 Aletheia heißt bei Orakeln oft die Bestätigung durch den Aus-
gang; wie Antiphon peri tes Aletheias schrieb, d. i. über die Erfüllung von Orakeln. Ap. alethes, Tryphiodor V. 641. mit der Note von Wernicke. Die Weissager spartanisch katalathistai, Hem- sterhuis zu Timäos p. 113. noch Epimenides als Kretiſcher Apollodiener Athen (nach Bei allen dieſen Gebraͤuchen kommt haͤufige An- 1 Plut. VII. Sap. 14. 2 Vgl. noch das Faktum in den unaͤchten Briefen d. Aeſchines 1. S. 658 R. 3 Heſych s. v. 4 S. beſonders Caſaub. zu Theophr. Char. 16. 5 Da- her die Manto auch Daphne heißt, und einer der Priamiden, ein Weiſſager, αἴσακος, Lorbeerſtab. Apolld. 3, 12, 5. vgl. Heſych s. v. 6 Tiſchbein 1, 33. Millin Vas. 1. pl. 6. 7 Plut. Symp. 3, 9, 2. p. 148 H. Schol. Od. 19, 86. διὰ τὸ κουϱοτϱόφον τοῦ Απ. vgl. Euſt. p. 683, 40, Baſ. Heſych s. v. κοϱυϑαλία, wo auch die Eireſione ſo heißt. Vgl. Creuzer Symb. 2. S. 161. 8 Ἀλήϑεια heißt bei Orakeln oft die Beſtaͤtigung durch den Aus-
gang; wie Antiphon πεϱὶ τῆς Ἀληϑείας ſchrieb, d. i. uͤber die Erfuͤllung von Orakeln. Ap. ἀληϑής, Tryphiodor V. 641. mit der Note von Wernicke. Die Weiſſager ſpartaniſch καταλαϑισταί, Hem- ſterhuis zu Timaͤos p. 113. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0366" n="336"/> noch Epimenides als Kretiſcher Apollodiener Athen (nach<lb/> Ol. 46, 1.) und Delos (noch fruͤher) <note place="foot" n="1">Plut. <hi rendition="#aq">VII. Sap.</hi> 14.</note> reinigen mußte.<lb/> Von Delos iſt dies die erſte bekannte Reinigung, die<lb/> zweite iſt die von Peiſiſtratos veranſtaltete (gegen Ol.<lb/> 60.), die dritte die von Athen fuͤr die ganze Inſel<lb/> vorgenommene (Ol. 88, 3.), bei dieſer wurde die In-<lb/> ſel ganz von den dem Gotte verhaßten Leichen be-<lb/> freit <note place="foot" n="2">Vgl. noch das Faktum in<lb/> den unaͤchten Briefen d. Aeſchines 1. S. 658 R.</note>.</p><lb/> <p>Bei allen dieſen Gebraͤuchen kommt haͤufige An-<lb/> wendung des <hi rendition="#g">Lorbeers</hi> (der δάφνη Ἀπολλωνιάς) <note place="foot" n="3">Heſych<lb/><hi rendition="#aq">s. v.</hi></note><lb/> vor, dem bei Beſprengungen ſowohl als Umtragungen<lb/> eine averruncirende Kraft beigemeſſen wurde <note place="foot" n="4">S. beſonders Caſaub. zu Theophr. Char. 16.</note>. Zu-<lb/> gleich aber diente dieſer Baum <choice><sic>anch</sic><corr>nach</corr></choice> mannigfach bei der<lb/> Weiſſagung; ein Zweig davon bezeichnete in alter Zeit<lb/> den Propheten <note place="foot" n="5">Da-<lb/> her die Manto auch Daphne heißt, und einer der Priamiden, ein<lb/> Weiſſager, αἴσακος, Lorbeerſtab. Apolld. 3, 12, 5. vgl. Heſych <hi rendition="#aq">s. v.</hi></note> und den Gott ſelbſt als ſolchen <note place="foot" n="6">Tiſchbein 1, 33. Millin <hi rendition="#aq">Vas. 1. pl.</hi> 6.</note>, dem<lb/> daher auch von Einigen die Κορυϑάλεια <note place="foot" n="7">Plut. Symp.<lb/> 3, 9, 2. <hi rendition="#aq">p.</hi> 148 H. Schol. Od. 19, 86. διὰ τὸ κουϱοτϱόφον τοῦ<lb/> Απ. vgl. Euſt. <hi rendition="#aq">p.</hi> 683, 40, Baſ. Heſych <hi rendition="#aq">s. v.</hi> κοϱυϑαλία, wo<lb/> auch die Eireſione ſo heißt. Vgl. Creuzer Symb. 2. S. 161.</note>, der Lor-<lb/> beer ſelbſt, nebſt der Ἀλήϑεια, der Erfuͤllung <note place="foot" n="8">Ἀλήϑεια heißt bei Orakeln oft die Beſtaͤtigung durch den Aus-<lb/> gang; wie Antiphon πεϱὶ τῆς Ἀληϑείας ſchrieb, d. i. uͤber die<lb/> Erfuͤllung von Orakeln. Ap. ἀληϑής, Tryphiodor V. 641. mit der<lb/> Note von Wernicke. Die Weiſſager ſpartaniſch καταλαϑισταί, Hem-<lb/> ſterhuis zu Timaͤos <hi rendition="#aq">p.</hi> 113.</note>, zu<lb/> Ammen gegeben werden. Warum dem Lorbeer dieſe<lb/> Kraft und Wirkung zugetheilt wurde, iſt ſo dunkel als<lb/> die Urſpruͤnge der alten Symbolik uͤberhaupt. Ob es<lb/> der Anblick des immergruͤnen Baums in ſeiner ſchlan-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [336/0366]
noch Epimenides als Kretiſcher Apollodiener Athen (nach
Ol. 46, 1.) und Delos (noch fruͤher) 1 reinigen mußte.
Von Delos iſt dies die erſte bekannte Reinigung, die
zweite iſt die von Peiſiſtratos veranſtaltete (gegen Ol.
60.), die dritte die von Athen fuͤr die ganze Inſel
vorgenommene (Ol. 88, 3.), bei dieſer wurde die In-
ſel ganz von den dem Gotte verhaßten Leichen be-
freit 2.
Bei allen dieſen Gebraͤuchen kommt haͤufige An-
wendung des Lorbeers (der δάφνη Ἀπολλωνιάς) 3
vor, dem bei Beſprengungen ſowohl als Umtragungen
eine averruncirende Kraft beigemeſſen wurde 4. Zu-
gleich aber diente dieſer Baum nach mannigfach bei der
Weiſſagung; ein Zweig davon bezeichnete in alter Zeit
den Propheten 5 und den Gott ſelbſt als ſolchen 6, dem
daher auch von Einigen die Κορυϑάλεια 7, der Lor-
beer ſelbſt, nebſt der Ἀλήϑεια, der Erfuͤllung 8, zu
Ammen gegeben werden. Warum dem Lorbeer dieſe
Kraft und Wirkung zugetheilt wurde, iſt ſo dunkel als
die Urſpruͤnge der alten Symbolik uͤberhaupt. Ob es
der Anblick des immergruͤnen Baums in ſeiner ſchlan-
1 Plut. VII. Sap. 14.
2 Vgl. noch das Faktum in
den unaͤchten Briefen d. Aeſchines 1. S. 658 R.
3 Heſych
s. v.
4 S. beſonders Caſaub. zu Theophr. Char. 16.
5 Da-
her die Manto auch Daphne heißt, und einer der Priamiden, ein
Weiſſager, αἴσακος, Lorbeerſtab. Apolld. 3, 12, 5. vgl. Heſych s. v.
6 Tiſchbein 1, 33. Millin Vas. 1. pl. 6.
7 Plut. Symp.
3, 9, 2. p. 148 H. Schol. Od. 19, 86. διὰ τὸ κουϱοτϱόφον τοῦ
Απ. vgl. Euſt. p. 683, 40, Baſ. Heſych s. v. κοϱυϑαλία, wo
auch die Eireſione ſo heißt. Vgl. Creuzer Symb. 2. S. 161.
8 Ἀλήϑεια heißt bei Orakeln oft die Beſtaͤtigung durch den Aus-
gang; wie Antiphon πεϱὶ τῆς Ἀληϑείας ſchrieb, d. i. uͤber die
Erfuͤllung von Orakeln. Ap. ἀληϑής, Tryphiodor V. 641. mit der
Note von Wernicke. Die Weiſſager ſpartaniſch καταλαϑισταί, Hem-
ſterhuis zu Timaͤos p. 113.
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