Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Hyperboreios 1 und Halios 2 in und bei der Stadt In diesen Zeiten war es besonders die Leitung der 1 Aelian V. G. 2, 26. vgl. Heyne Opusc. Ac. Vol. 2. p. 178. mit Creuzer Symb. 2. S. 200. Der Vogel auf den Münzen ist kein Adler, sondern ein Rabe, (Mionnet Descr. pl. 60.) den comes tripodum. 2 120 St. von Kroton, Aristot. Mirab. Ausc. 1098 e. Justin. 20, 1. Etymol. M. Alaios. 3 bei Str. 6, 265 c. 4 Vgl. noch über die Statue des Aristeas auf dem Markt von Metap. neben dem Bilde Apollons Herod. 4, 15. einen ehernen Lorbeer ebend. Athen. 13, 605 c. T. Apolls, Plut. de Ei 8. 5 In Italien ist noch Kaulonia für diesen
Dienst merkwürdig, dessen alte Münzen (vgl. S. 6. N. 1.) den Ap. Daphnephoros, oder als Bogenschütz, nebst dem Hirsch zeigen. Hyperboreios 1 und Halios 2 in und bei der Stadt In dieſen Zeiten war es beſonders die Leitung der 1 Aelian V. G. 2, 26. vgl. Heyne Opusc. Ac. Vol. 2. p. 178. mit Creuzer Symb. 2. S. 200. Der Vogel auf den Muͤnzen iſt kein Adler, ſondern ein Rabe, (Mionnet Descr. pl. 60.) den comes tripodum. 2 120 St. von Kroton, Ariſtot. Mirab. Ausc. 1098 e. Juſtin. 20, 1. Etymol. M. Ἀλαῖος. 3 bei Str. 6, 265 c. 4 Vgl. noch uͤber die Statue des Ariſteas auf dem Markt von Metap. neben dem Bilde Apollons Herod. 4, 15. einen ehernen Lorbeer ebend. Athen. 13, 605 c. T. Apolls, Plut. de Ei 8. 5 In Italien iſt noch Kaulonia fuͤr dieſen
Dienſt merkwuͤrdig, deſſen alte Muͤnzen (vgl. S. 6. N. 1.) den Ap. Daphnephoros, oder als Bogenſchuͤtz, nebſt dem Hirſch zeigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0294" n="264"/> Hyperboreios <note place="foot" n="1">Aelian V. G. 2, 26. vgl. Heyne <hi rendition="#aq">Opusc. Ac. Vol. 2. p.</hi><lb/> 178. mit Creuzer Symb. 2. S. 200. Der Vogel auf den Muͤnzen<lb/> iſt kein Adler, ſondern ein Rabe, (Mionnet <hi rendition="#aq">Descr. pl.</hi> 60.) den<lb/><hi rendition="#aq">comes tripodum.</hi></note> und Halios <note place="foot" n="2">120 St. von Kroton, Ariſtot. <hi rendition="#aq">Mirab.<lb/> Ausc. 1098 e.</hi> Juſtin. 20, 1. Etymol. M. Ἀλαῖος.</note> in und bei der Stadt<lb/> verewigt wurde; uͤberhaupt war Kroton eine ganz Apol-<lb/> liniſche Stadt, und die Einfluͤſſe dieſes Cultus trugen<lb/> zur Ausbildung des Charakters und der individuellen<lb/> Sinnesart der Krotoniaten ungemein viel bei. <hi rendition="#g">Meta-<lb/> ponts</hi> Gruͤndungsgeſchichte iſt ſehr dunkel; es rechnete<lb/> ſich im Allgemeinen zur Achaͤiſchen Nation, doch hat<lb/> ſich durch Ephoros eine merkwuͤrdige, ob zwar verwor-<lb/> rene Tradition erhalten: Daulios, Tyrann von Kriſſa,<lb/> ſei der Gruͤnder des Ortes <note place="foot" n="3">bei<lb/> Str. 6, 265 <hi rendition="#aq">c.</hi></note>. Alſo Einwohner von<lb/> Daulis im Engthal des Parnaß, und Kriſſaͤer von der<lb/> Kuͤſte kamen in fruͤher Zeit heruͤber. Als ehemalige<lb/> Unterthanen des Gottes ſandten ihm die Metapontiner<lb/> das χρυσοῦν ϑέρος, goldne Aehren fuͤr den Zehnten<lb/> der wirklichen Erndte; auf ihren Muͤnzen ſieht man<lb/> noch die volle Gerſten-Aehre des Tributs, und auf<lb/> der andern Seite den Gott ſelbſt mit Helm, Pfeil und<lb/> Bogen als Sieger, und mit einem Lorbeerzweige als<lb/> Daphnephoros — nach Delphiſcher Tempelſymbolik <note place="foot" n="4">Vgl. noch uͤber die Statue des Ariſteas<lb/> auf dem Markt von Metap. neben dem Bilde Apollons Herod. 4,<lb/> 15. einen ehernen Lorbeer ebend. Athen. 13, 605 <hi rendition="#aq">c.</hi> T. Apolls,<lb/> Plut. <hi rendition="#aq">de Ei</hi> 8.</note>.<lb/> So ſtimmen Traditionen und fortdauernde Gebraͤuche<lb/> zu einem Reſultat zuſammen <note place="foot" n="5">In Italien iſt noch <hi rendition="#g">Kaulonia</hi> fuͤr dieſen<lb/> Dienſt merkwuͤrdig, deſſen alte Muͤnzen (vgl. S. 6. N. 1.) den<lb/> Ap. Daphnephoros, oder als Bogenſchuͤtz, nebſt dem Hirſch zeigen.</note>.</p><lb/> <p>In dieſen Zeiten war es beſonders die Leitung der<lb/> Colonien durch das Delphiſche Orakel, welche den Dienſt<lb/> an die Kuͤſten des Mittelmeers verbreitete. Ihm zu<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [264/0294]
Hyperboreios 1 und Halios 2 in und bei der Stadt
verewigt wurde; uͤberhaupt war Kroton eine ganz Apol-
liniſche Stadt, und die Einfluͤſſe dieſes Cultus trugen
zur Ausbildung des Charakters und der individuellen
Sinnesart der Krotoniaten ungemein viel bei. Meta-
ponts Gruͤndungsgeſchichte iſt ſehr dunkel; es rechnete
ſich im Allgemeinen zur Achaͤiſchen Nation, doch hat
ſich durch Ephoros eine merkwuͤrdige, ob zwar verwor-
rene Tradition erhalten: Daulios, Tyrann von Kriſſa,
ſei der Gruͤnder des Ortes 3. Alſo Einwohner von
Daulis im Engthal des Parnaß, und Kriſſaͤer von der
Kuͤſte kamen in fruͤher Zeit heruͤber. Als ehemalige
Unterthanen des Gottes ſandten ihm die Metapontiner
das χρυσοῦν ϑέρος, goldne Aehren fuͤr den Zehnten
der wirklichen Erndte; auf ihren Muͤnzen ſieht man
noch die volle Gerſten-Aehre des Tributs, und auf
der andern Seite den Gott ſelbſt mit Helm, Pfeil und
Bogen als Sieger, und mit einem Lorbeerzweige als
Daphnephoros — nach Delphiſcher Tempelſymbolik 4.
So ſtimmen Traditionen und fortdauernde Gebraͤuche
zu einem Reſultat zuſammen 5.
In dieſen Zeiten war es beſonders die Leitung der
Colonien durch das Delphiſche Orakel, welche den Dienſt
an die Kuͤſten des Mittelmeers verbreitete. Ihm zu
1 Aelian V. G. 2, 26. vgl. Heyne Opusc. Ac. Vol. 2. p.
178. mit Creuzer Symb. 2. S. 200. Der Vogel auf den Muͤnzen
iſt kein Adler, ſondern ein Rabe, (Mionnet Descr. pl. 60.) den
comes tripodum.
2 120 St. von Kroton, Ariſtot. Mirab.
Ausc. 1098 e. Juſtin. 20, 1. Etymol. M. Ἀλαῖος.
3 bei
Str. 6, 265 c.
4 Vgl. noch uͤber die Statue des Ariſteas
auf dem Markt von Metap. neben dem Bilde Apollons Herod. 4,
15. einen ehernen Lorbeer ebend. Athen. 13, 605 c. T. Apolls,
Plut. de Ei 8.
5 In Italien iſt noch Kaulonia fuͤr dieſen
Dienſt merkwuͤrdig, deſſen alte Muͤnzen (vgl. S. 6. N. 1.) den
Ap. Daphnephoros, oder als Bogenſchuͤtz, nebſt dem Hirſch zeigen.
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