Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.deutend, daß sie als Leitung betrachtet werden kann: Also Bergdorier von den Höhen des Parnaß und 1 Her. 5, 72. Vgl. 6, 66. Kobona ton Aristophantou, andra en Delphoisi dunasteuonta megiston. Dunasteuein sagt der Schriftsteller auch von den Attischen Eupatriden (6, 35.) vgl. 7, 141. 2 Der Name des Monats Busios, der offenbar Puthios bedeutet, zeigt, daß die Delpher mit den Lakonen die Veränderung von th in s gemein, und für sich besonders, wie auch sonst erwähnt wird, den Gebrauch des b für p hatten. S. Maittaire p. 140. Weiter s. Beil. 2. 3 Plut. Qu. Gr. 9. S. 380. H. 4 Paus. 10, 6, 2. 5 Str. 9, 418. Schol. Apoll. 2, 711. vgl. Kallim. bei Steph. B. 6 Dodwell Trav. 1. p. 189. 7 Kallim. Apoll. 19. öster in
der Anthologie, Suidas. deutend, daß ſie als Leitung betrachtet werden kann: Alſo Bergdorier von den Hoͤhen des Parnaß und 1 Her. 5, 72. Vgl. 6, 66. Κόβωνα τὸν Ἀϱιστοφάντου, ἂνδϱα ἐν Δελφοῖσι δυναστεύοντα μέγιστον. Δυναστεύειν ſagt der Schriftſteller auch von den Attiſchen Eupatriden (6, 35.) vgl. 7, 141. 2 Der Name des Monats Βύσιος, der offenbar Πύϑιος bedeutet, zeigt, daß die Delpher mit den Lakonen die Veraͤnderung von ϑ in σ gemein, und fuͤr ſich beſonders, wie auch ſonſt erwaͤhnt wird, den Gebrauch des β fuͤr π hatten. S. Maittaire p. 140. Weiter ſ. Beil. 2. 3 Plut. Qu. Gr. 9. S. 380. H. 4 Pauſ. 10, 6, 2. 5 Str. 9, 418. Schol. Apoll. 2, 711. vgl. Kallim. bei Steph. B. 6 Dodwell Trav. 1. p. 189. 7 Kallim. Apoll. 19. oͤſter in
der Anthologie, Suidas. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0242" n="212"/> deutend, daß ſie als Leitung betrachtet werden kann:<lb/> ihren ariſtokratiſchen Sinn moͤgen wir daraus abneh-<lb/> men, daß Timaſitheos der Delpher ſich unter der Adels-<lb/> parthei des Iſagoras zu Athen durch Kuͤhnheit und<lb/> Entſchloſſenheit auszeichnete <note place="foot" n="1">Her. 5, 72. Vgl. 6, 66. Κόβωνα τὸν Ἀϱιστοφάντου,<lb/> ἂνδϱα ἐν Δελφοῖσι δυναστεύοντα μέγιστον. Δυναστεύειν ſagt der<lb/> Schriftſteller auch von den Attiſchen Eupatriden (6, 35.) vgl. 7, 141.</note>. Wir duͤrfen annehmen,<lb/> daß dies beſonders Doriſche Geſchlechter waren, wie<lb/> auch die Sprache in Delphi ein Doriſcher Dialekt war <note place="foot" n="2">Der Name des Monats Βύσιος, der offenbar Πύϑιος bedeutet,<lb/> zeigt, daß die Delpher mit den Lakonen die Veraͤnderung von ϑ in<lb/> σ gemein, und fuͤr ſich beſonders, wie auch ſonſt erwaͤhnt wird, den<lb/> Gebrauch des β fuͤr π hatten. S. Maittaire <hi rendition="#aq">p.</hi> 140. Weiter ſ.<lb/> Beil. 2.</note>.<lb/> Die Hauptprieſter des Gottes, die fuͤnf Ὅσιοι, wur-<lb/> den durch das Loos aus einer Anzahl Familien gewaͤhlt,<lb/> die ſich von Deukalion ableiteten <note place="foot" n="3">Plut. <hi rendition="#aq">Qu. Gr.</hi> 9. S. 380. H.</note>: ſie wollten dadurch<lb/> wahrſcheinlich ihre Herkunft von <hi rendition="#g">Lykoreia</hi> auf der<lb/> Hoͤhe des Parnaß beurkunden, der angeblichen Gruͤn-<lb/> dung des Hellenenvaters Deukalion <note place="foot" n="4">Pauſ. 10, 6, 2.</note>, von wo wir<lb/> wiſſen daß ein großer Theil der Bevoͤlkerung von Delphi<lb/> herabgekommen war <note place="foot" n="5">Str. 9, 418. Schol. Apoll. 2, 711. vgl. Kallim. bei Steph. B.</note>. Dieſer Ort, deſſen Spur noch<lb/> in einem Dorfe Liacura beſteht, welches indeſſen jetzt<lb/> nur noch im Sommer von Berghirten bewohnt wird <note place="foot" n="6">Dodwell <hi rendition="#aq">Trav.</hi> 1. <hi rendition="#aq">p.</hi> 189.</note>,<lb/> war aber nach aller Wahrſcheinlichkeit <hi rendition="#g">Doriſch</hi>, da<lb/> er den Uebergang von der Tetrapolis nach Delphi bil-<lb/> det; die Verehrung Apollons als Lykios (Lykoreus) <note place="foot" n="7">Kallim. Apoll. 19. oͤſter in<lb/> der Anthologie, Suidas.</note><lb/> ſcheint ihm den Namen gegeben zu haben.</p><lb/> <p>Alſo Bergdorier von den Hoͤhen des Parnaß und<lb/> Kretiſche Ankoͤmmlinge an der Kaͤſte des Meerbuſens<lb/> treffen — nach einer ganz unſichern Schaͤtzung etwa<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [212/0242]
deutend, daß ſie als Leitung betrachtet werden kann:
ihren ariſtokratiſchen Sinn moͤgen wir daraus abneh-
men, daß Timaſitheos der Delpher ſich unter der Adels-
parthei des Iſagoras zu Athen durch Kuͤhnheit und
Entſchloſſenheit auszeichnete 1. Wir duͤrfen annehmen,
daß dies beſonders Doriſche Geſchlechter waren, wie
auch die Sprache in Delphi ein Doriſcher Dialekt war 2.
Die Hauptprieſter des Gottes, die fuͤnf Ὅσιοι, wur-
den durch das Loos aus einer Anzahl Familien gewaͤhlt,
die ſich von Deukalion ableiteten 3: ſie wollten dadurch
wahrſcheinlich ihre Herkunft von Lykoreia auf der
Hoͤhe des Parnaß beurkunden, der angeblichen Gruͤn-
dung des Hellenenvaters Deukalion 4, von wo wir
wiſſen daß ein großer Theil der Bevoͤlkerung von Delphi
herabgekommen war 5. Dieſer Ort, deſſen Spur noch
in einem Dorfe Liacura beſteht, welches indeſſen jetzt
nur noch im Sommer von Berghirten bewohnt wird 6,
war aber nach aller Wahrſcheinlichkeit Doriſch, da
er den Uebergang von der Tetrapolis nach Delphi bil-
det; die Verehrung Apollons als Lykios (Lykoreus) 7
ſcheint ihm den Namen gegeben zu haben.
Alſo Bergdorier von den Hoͤhen des Parnaß und
Kretiſche Ankoͤmmlinge an der Kaͤſte des Meerbuſens
treffen — nach einer ganz unſichern Schaͤtzung etwa
1 Her. 5, 72. Vgl. 6, 66. Κόβωνα τὸν Ἀϱιστοφάντου,
ἂνδϱα ἐν Δελφοῖσι δυναστεύοντα μέγιστον. Δυναστεύειν ſagt der
Schriftſteller auch von den Attiſchen Eupatriden (6, 35.) vgl. 7, 141.
2 Der Name des Monats Βύσιος, der offenbar Πύϑιος bedeutet,
zeigt, daß die Delpher mit den Lakonen die Veraͤnderung von ϑ in
σ gemein, und fuͤr ſich beſonders, wie auch ſonſt erwaͤhnt wird, den
Gebrauch des β fuͤr π hatten. S. Maittaire p. 140. Weiter ſ.
Beil. 2.
3 Plut. Qu. Gr. 9. S. 380. H.
4 Pauſ. 10, 6, 2.
5 Str. 9, 418. Schol. Apoll. 2, 711. vgl. Kallim. bei Steph. B.
6 Dodwell Trav. 1. p. 189.
7 Kallim. Apoll. 19. oͤſter in
der Anthologie, Suidas.
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