Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.zu erwarten steht, so ist ihm doch zu glauben, daß der 1 Metam. 15, 15. 2 S. Paus. a. O. 3 Ju- stin. 20, 2. 4 Thuk. 6, 44. Raoul-Roch. S. 194. leitet sie von Doriern her, die am Cap Zephyrion schon früher saßen: allein wenn deren noch da waren, so waren es Megarer. 5 Die Sage von den angeblichen Lakedämoniern bei den Sabinern und Samniten zu erklären, würde uns zu sehr abführen. Merkwürdig, daß auch diese nach Silius Ital. von Amyklä und Therapne, den alten Achäersitzen, kommen. -- Auch die Kretischen Kolonien über- gehe ich hier, aus mancherlei Gründen. 6 Paus. 3, 2, 7. 7 Ein Krieg mit Knossos ist durchaus unwahrscheinlich, fast un-
möglich. (Paus. 2, 21. 3, 11.) -- Vellej. Paterc. 1, 4., Lace- zu erwarten ſteht, ſo iſt ihm doch zu glauben, daß der 1 Metam. 15, 15. 2 S. Pauſ. a. O. 3 Ju- ſtin. 20, 2. 4 Thuk. 6, 44. Raoul-Roch. S. 194. leitet ſie von Doriern her, die am Cap Zephyrion ſchon fruͤher ſaßen: allein wenn deren noch da waren, ſo waren es Megarer. 5 Die Sage von den angeblichen Lakedaͤmoniern bei den Sabinern und Samniten zu erklaͤren, wuͤrde uns zu ſehr abfuͤhren. Merkwuͤrdig, daß auch dieſe nach Silius Ital. von Amyklaͤ und Therapne, den alten Achaͤerſitzen, kommen. — Auch die Kretiſchen Kolonien uͤber- gehe ich hier, aus mancherlei Gruͤnden. 6 Pauſ. 3, 2, 7. 7 Ein Krieg mit Knoſſos iſt durchaus unwahrſcheinlich, faſt un-
moͤglich. (Pauſ. 2, 21. 3, 11.) — Vellej. Paterc. 1, 4., Lace- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0157" n="127"/> zu erwarten ſteht, ſo iſt ihm doch zu glauben, daß der<lb/> Gruͤnder, Myskellos, ein Heraklide war <note place="foot" n="1">Metam. 15, 15.</note>. Eben ſo<lb/> muͤſſen die Lokrer, welche (Ol. 24, 2.) <hi rendition="#g">Lokri</hi> gruͤn-<lb/> deten, Spartiaten zu Fuͤhrern genommen haben <note place="foot" n="2">S. Pauſ. a. O.</note>, da<lb/> ſie, wie ihre Muͤnzen zeigen, vorzuͤglich die Dioskuren<lb/> verehrten, deren Bilder ihnen auch Sparte, als Ver-<lb/> wandten, in Kriegsnoth ſandte <note place="foot" n="3">Ju-<lb/> ſtin. 20, 2.</note>; auch noch im Pelo-<lb/> ponneſiſchen Kriege zeigten ſie Anhaͤnglichkeit an dieſe<lb/> Stadt <note place="foot" n="4">Thuk. 6, 44. Raoul-Roch. S. 194. leitet<lb/> ſie von Doriern her, die am Cap Zephyrion ſchon fruͤher ſaßen:<lb/> allein wenn deren noch da waren, ſo waren es Megarer.</note>. Von anderer Art waren die fluͤchtigen und<lb/> voruͤbergehenden Niederlaſſungen des Dorieus, Sohnes<lb/> des Koͤnigs Anaxandrides von Sparta, die dieſer rit-<lb/> terliche Abentheurer in Sicilien und Libyen gruͤndete,<lb/> als er, einem unwuͤrdigen Bruder zu gehorchen ver-<lb/> ſchmaͤhend, auf die Kraft und das Angedenken alter<lb/> Heldenzeit vertrauend, ſich in fernem Lande ein Reich<lb/> erkaͤmpfen wollte <note place="foot" n="5">Die<lb/> Sage von den angeblichen Lakedaͤmoniern bei den Sabinern und<lb/> Samniten zu erklaͤren, wuͤrde uns zu ſehr abfuͤhren. Merkwuͤrdig,<lb/> daß auch dieſe nach Silius Ital. von Amyklaͤ und Therapne, den<lb/> alten Achaͤerſitzen, kommen. — Auch die Kretiſchen Kolonien uͤber-<lb/> gehe ich hier, aus mancherlei Gruͤnden.</note>. — Endlich nannten ſich die Kreti-<lb/> ſchen <hi rendition="#g">Lyktier</hi> und andere Orte der Inſel Coloniſten<lb/> Sparta’s; wahrſcheinlich wurden mehrere der altdori-<lb/> ſchen Staͤdte des Landes von Sparta erneuert, welches<lb/> auf Kreta’s innere Angelegenheiten unter Alkamenes,<lb/> um Anfang der Olympiaden <note place="foot" n="6">Pauſ. 3, 2, 7.</note> und ſchon zu Lykurgos<lb/> Zeit, den groͤßten Einfluß uͤbte <note xml:id="seg2pn_14_1" next="#seg2pn_14_2" place="foot" n="7">Ein Krieg mit Knoſſos iſt durchaus unwahrſcheinlich, faſt un-<lb/> moͤglich. (Pauſ. 2, 21. 3, 11.) — Vellej. Paterc. 1, 4., <hi rendition="#aq">Lace-</hi></note>.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0157]
zu erwarten ſteht, ſo iſt ihm doch zu glauben, daß der
Gruͤnder, Myskellos, ein Heraklide war 1. Eben ſo
muͤſſen die Lokrer, welche (Ol. 24, 2.) Lokri gruͤn-
deten, Spartiaten zu Fuͤhrern genommen haben 2, da
ſie, wie ihre Muͤnzen zeigen, vorzuͤglich die Dioskuren
verehrten, deren Bilder ihnen auch Sparte, als Ver-
wandten, in Kriegsnoth ſandte 3; auch noch im Pelo-
ponneſiſchen Kriege zeigten ſie Anhaͤnglichkeit an dieſe
Stadt 4. Von anderer Art waren die fluͤchtigen und
voruͤbergehenden Niederlaſſungen des Dorieus, Sohnes
des Koͤnigs Anaxandrides von Sparta, die dieſer rit-
terliche Abentheurer in Sicilien und Libyen gruͤndete,
als er, einem unwuͤrdigen Bruder zu gehorchen ver-
ſchmaͤhend, auf die Kraft und das Angedenken alter
Heldenzeit vertrauend, ſich in fernem Lande ein Reich
erkaͤmpfen wollte 5. — Endlich nannten ſich die Kreti-
ſchen Lyktier und andere Orte der Inſel Coloniſten
Sparta’s; wahrſcheinlich wurden mehrere der altdori-
ſchen Staͤdte des Landes von Sparta erneuert, welches
auf Kreta’s innere Angelegenheiten unter Alkamenes,
um Anfang der Olympiaden 6 und ſchon zu Lykurgos
Zeit, den groͤßten Einfluß uͤbte 7.
1 Metam. 15, 15.
2 S. Pauſ. a. O.
3 Ju-
ſtin. 20, 2.
4 Thuk. 6, 44. Raoul-Roch. S. 194. leitet
ſie von Doriern her, die am Cap Zephyrion ſchon fruͤher ſaßen:
allein wenn deren noch da waren, ſo waren es Megarer.
5 Die
Sage von den angeblichen Lakedaͤmoniern bei den Sabinern und
Samniten zu erklaͤren, wuͤrde uns zu ſehr abfuͤhren. Merkwuͤrdig,
daß auch dieſe nach Silius Ital. von Amyklaͤ und Therapne, den
alten Achaͤerſitzen, kommen. — Auch die Kretiſchen Kolonien uͤber-
gehe ich hier, aus mancherlei Gruͤnden.
6 Pauſ. 3, 2, 7.
7 Ein Krieg mit Knoſſos iſt durchaus unwahrſcheinlich, faſt un-
moͤglich. (Pauſ. 2, 21. 3, 11.) — Vellej. Paterc. 1, 4., Lace-
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