Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.nahmen sie zur selben Zeit und mit denselben verbun- 1 Petrizzopulo Saggio storico sulle prime eta dell' isola di Leucadia theilt eine angeblich fehr alte Inschrift mit, die Boeckh so liest: pair o tou Menesikratous tou Koreitiou (Ko- rinthiou) kai ouk Akarein (Akarnan) ieron t Apollonos kai polein omonomatein materos keitisa tan en to Leukato, aber auch zugleich den größten Zweifel an der Aechtheit des seltsamen Monuments äußert. 2 Plut. Them. 24. aber die ganze Ge- schichte ist schief dargestellt. 3 So Schol. Apoll. 4, 1212. und aus Timäos zu V. 1216. 4 Doch setzte Timäos a. O. den
Chersikrates 600 Jahr nach dem Troerkriege, diesen aber nach Cen- sorin de d. nat. 21. 417 Jahre vor Ol. 1. folglich jenen Ol. 46, 3. in die Kypselidenzeit. -- vgl. Mustoxidi Illustrazioni Corciresi 1, 5. S. 65. nahmen ſie zur ſelben Zeit und mit denſelben verbun- 1 Petrizzopulo Saggio storico sulle prime eta dell’ isola di Leucadia theilt eine angeblich fehr alte Inſchrift mit, die Boeckh ſo liest: παιϱ ὁ του Μενεσικϱατους του Κοϱειτιου (Κο- ϱινϑίου) και ουκ Ακαϱειν (Ἀκαϱνάν) ἱεϱον τ̕ Απολλωνος και πολειν ομωνοματειν ματηϱος κειτισα ταν εν τῳ Λευκατῳ, aber auch zugleich den groͤßten Zweifel an der Aechtheit des ſeltſamen Monuments aͤußert. 2 Plut. Them. 24. aber die ganze Ge- ſchichte iſt ſchief dargeſtellt. 3 So Schol. Apoll. 4, 1212. und aus Timaͤos zu V. 1216. 4 Doch ſetzte Timaͤos a. O. den
Cherſikrates 600 Jahr nach dem Troerkriege, dieſen aber nach Cen- ſorin de d. nat. 21. 417 Jahre vor Ol. 1. folglich jenen Ol. 46, 3. in die Kypſelidenzeit. — vgl. Muſtoxidi Illustrazioni Corciresi 1, 5. S. 65. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0148" n="118"/> nahmen ſie zur ſelben Zeit und mit denſelben verbun-<lb/> den ein <note place="foot" n="1">Petrizzopulo <hi rendition="#aq">Saggio storico sulle prime eta dell’ isola<lb/> di Leucadia</hi> theilt eine angeblich fehr alte Inſchrift mit, die<lb/> Boeckh ſo liest: παιϱ ὁ του Μενεσικϱατους του Κοϱειτιου (Κο-<lb/> ϱινϑίου) και ουκ Ακαϱειν (Ἀκαϱνάν) ἱεϱον τ̕ Απολλωνος και<lb/> πολειν ομωνοματειν ματηϱος κειτισα ταν εν τῳ Λευκατῳ, aber<lb/> auch zugleich den groͤßten Zweifel an der Aechtheit des ſeltſamen<lb/> Monuments aͤußert.</note>; worauf aber, da Korkyra damals Korinth<lb/> unterworfen war, kein Anrecht der letztern Stadt auf<lb/> die Kolonie begruͤndet werden konnte; Themiſtokles hatte<lb/> Unrecht, ihr ein ſolches beizulegen <note place="foot" n="2">Plut. Them. 24. aber die ganze Ge-<lb/> ſchichte iſt ſchief dargeſtellt.</note>, und die Leuka-<lb/> dier hielten ſich mit Recht fortwaͤhrend an die eigent-<lb/> liche Metropolis. Weiter folgt <hi rendition="#g">Korkyra ſelbſt</hi>, deſ-<lb/> ſen Pflanzung durch den Bakchiaden <note place="foot" n="3">So Schol. Apoll. 4, 1212. und<lb/> aus Timaͤos zu V. 1216.</note> Cherſikrates als<lb/> ein Nebenzweig der Kolonie nach Syrakus vorgeſtellt<lb/> wird <note place="foot" n="4">Doch ſetzte Timaͤos a. O. den<lb/> Cherſikrates 600 Jahr nach dem Troerkriege, dieſen aber nach Cen-<lb/> ſorin <hi rendition="#aq">de d. nat.</hi> 21. 417 Jahre vor Ol. 1. folglich jenen Ol. 46, 3.<lb/> in die Kypſelidenzeit. — vgl. Muſtoxidi <hi rendition="#aq">Illustrazioni Corciresi</hi><lb/> 1, 5. S. 65.</note>: aber ſehr fruͤhzeitig hatte es ſich ſchon der<lb/> Mutterſtadt als Nebenbuhlerin im Joniſchen Meere ent-<lb/> gegengeſtellt; ja wahrſcheinlich ſchon vor den Perſerkrie-<lb/> gen deren alte Macht gebrochen. Noch jenſeits liegt<lb/><hi rendition="#g">Epidamnos</hi>, das zwar meiſt von Korkyraͤern, aber<lb/> unter Anfuͤhrung eines Korinthiſchen Herakliden, Pha-<lb/> lios, Eratokleides Sohn, den jene mit einigen ſeiner<lb/> Landsleute nach altem Kolonialrechte zugezogen hatten,<lb/> (Ol. 38, 2. nach Euſeb.) gegruͤndet, und nachmals<lb/> noch durch Einwohner von Dyspontion in Piſatis ver-<lb/> ſtaͤrkt worden war. <hi rendition="#g">Apollonia</hi> endlich legte ein Ko-<lb/> rinther, Gylax, noch unter Periander mit 200 ſeiner<lb/> Landsleute und einer groͤßeren Anzahl Korkyraͤer an.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0148]
nahmen ſie zur ſelben Zeit und mit denſelben verbun-
den ein 1; worauf aber, da Korkyra damals Korinth
unterworfen war, kein Anrecht der letztern Stadt auf
die Kolonie begruͤndet werden konnte; Themiſtokles hatte
Unrecht, ihr ein ſolches beizulegen 2, und die Leuka-
dier hielten ſich mit Recht fortwaͤhrend an die eigent-
liche Metropolis. Weiter folgt Korkyra ſelbſt, deſ-
ſen Pflanzung durch den Bakchiaden 3 Cherſikrates als
ein Nebenzweig der Kolonie nach Syrakus vorgeſtellt
wird 4: aber ſehr fruͤhzeitig hatte es ſich ſchon der
Mutterſtadt als Nebenbuhlerin im Joniſchen Meere ent-
gegengeſtellt; ja wahrſcheinlich ſchon vor den Perſerkrie-
gen deren alte Macht gebrochen. Noch jenſeits liegt
Epidamnos, das zwar meiſt von Korkyraͤern, aber
unter Anfuͤhrung eines Korinthiſchen Herakliden, Pha-
lios, Eratokleides Sohn, den jene mit einigen ſeiner
Landsleute nach altem Kolonialrechte zugezogen hatten,
(Ol. 38, 2. nach Euſeb.) gegruͤndet, und nachmals
noch durch Einwohner von Dyspontion in Piſatis ver-
ſtaͤrkt worden war. Apollonia endlich legte ein Ko-
rinther, Gylax, noch unter Periander mit 200 ſeiner
Landsleute und einer groͤßeren Anzahl Korkyraͤer an.
1 Petrizzopulo Saggio storico sulle prime eta dell’ isola
di Leucadia theilt eine angeblich fehr alte Inſchrift mit, die
Boeckh ſo liest: παιϱ ὁ του Μενεσικϱατους του Κοϱειτιου (Κο-
ϱινϑίου) και ουκ Ακαϱειν (Ἀκαϱνάν) ἱεϱον τ̕ Απολλωνος και
πολειν ομωνοματειν ματηϱος κειτισα ταν εν τῳ Λευκατῳ, aber
auch zugleich den groͤßten Zweifel an der Aechtheit des ſeltſamen
Monuments aͤußert.
2 Plut. Them. 24. aber die ganze Ge-
ſchichte iſt ſchief dargeſtellt.
3 So Schol. Apoll. 4, 1212. und
aus Timaͤos zu V. 1216.
4 Doch ſetzte Timaͤos a. O. den
Cherſikrates 600 Jahr nach dem Troerkriege, dieſen aber nach Cen-
ſorin de d. nat. 21. 417 Jahre vor Ol. 1. folglich jenen Ol. 46, 3.
in die Kypſelidenzeit. — vgl. Muſtoxidi Illustrazioni Corciresi
1, 5. S. 65.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |