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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.

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Innern erstarkt war, wagte er sich loszureißen, und Zeus
Korinthos zum Trotz, die Korinther aus dem Felde zu schla-
gen 1. Wahrscheinlich ist es dies Ereigniß, von
dem Pausanias gelesen hatte, daß es vor Anfang der
Olympiaden, da in Athen Phorbas lebenslänglicher
Archont war, vorgefallen; aber ich glaube, daß er
es unrecht auf einen Thesauros zu Olympia anwand-
te, der mit Bildern des Lakedämonier Dontas (Ol.
60) ausgeschmückt war, und dessen Inschrift ganz un-
bestimmt von einem Siege der Megarer und Argeier
über die Korinthier sprach 2. Gränzkriege der Megarer
und Korinthier dauerten immerfort 3. Erst nach der
Befreiung scheint sich Megara als herrschende Stadt er-
hoben zu haben, da es früher zu einer von den fünf
Orten (komai) gezählt wird, in die das Land getheilt
war: Heräer, Piräer, Megarer, Kynosurer, Tripo-
diskier 4. Diese führten untereinander auch Krieg, aber
mit ungemeiner Milde, wovon uns fast mährchenhafte
Erzählungen erhalten sind; der Sieger führte seinen

Anders Zenob. 5, 8., daß die Megarer eine Tochter ihres eigenen
Königs Klytios und des Korinther Bakchios dort betrauern mußten.
1 Die Geschichte wird immer bei Gelegenheit des Sprüch-
worts erzählt. S. Schol. Pind. a. O. Schol. Plat. Euthyd. S.
97. R. S. 24. Siebenk. und zu Aristoph. Fröschen 440. (aus De-
mon.) vgl. Ekklesiaz. 823. Zenob. 3, 21. Vatic. Prov. 3, 13.
Apostol. 7, 17. 14, 97. Suid. Hesych. Dissen zu Pind. a. O.
2 Paus. 6, 19, 9. Phorbas war Archont 173--148. vor Olymp.
1. nach Euseb.
3 Thuk. 1, 103. Diod. 11, 79. Plut. Kimon
17. Vermuthlich war es in einem solchen, wo Orsippos von
Megara, Sieger von Olymp. 32. nach Etym. S. 242. (die
Schol. Ven. Il. 23, 683. sind darnach zu corrig.), das Gebiet
seiner Vaterstadt vergrößerte. Paus. 1, 44, 1. und das Epigramm
Anthol. Pal. 2. App. 272. Vgl. Siebelis zu Pauf.
4 S. die
Nachricht bei Plutarch Qu. Gr. 17. S. 387.

Innern erſtarkt war, wagte er ſich loszureißen, und Zeus
Korinthos zum Trotz, die Korinther aus dem Felde zu ſchla-
gen 1. Wahrſcheinlich iſt es dies Ereigniß, von
dem Pauſanias geleſen hatte, daß es vor Anfang der
Olympiaden, da in Athen Phorbas lebenslaͤnglicher
Archont war, vorgefallen; aber ich glaube, daß er
es unrecht auf einen Theſauros zu Olympia anwand-
te, der mit Bildern des Lakedaͤmonier Dontas (Ol.
60) ausgeſchmuͤckt war, und deſſen Inſchrift ganz un-
beſtimmt von einem Siege der Megarer und Argeier
uͤber die Korinthier ſprach 2. Graͤnzkriege der Megarer
und Korinthier dauerten immerfort 3. Erſt nach der
Befreiung ſcheint ſich Megara als herrſchende Stadt er-
hoben zu haben, da es fruͤher zu einer von den fuͤnf
Orten (κῶμαι) gezaͤhlt wird, in die das Land getheilt
war: Heraͤer, Piraͤer, Megarer, Kynoſurer, Tripo-
diskier 4. Dieſe fuͤhrten untereinander auch Krieg, aber
mit ungemeiner Milde, wovon uns faſt maͤhrchenhafte
Erzaͤhlungen erhalten ſind; der Sieger fuͤhrte ſeinen

Anders Zenob. 5, 8., daß die Megarer eine Tochter ihres eigenen
Koͤnigs Klytios und des Korinther Bakchios dort betrauern mußten.
1 Die Geſchichte wird immer bei Gelegenheit des Spruͤch-
worts erzaͤhlt. S. Schol. Pind. a. O. Schol. Plat. Euthyd. S.
97. R. S. 24. Siebenk. und zu Ariſtoph. Froͤſchen 440. (aus De-
mon.) vgl. Ekkleſiaz. 823. Zenob. 3, 21. Vatic. Prov. 3, 13.
Apoſtol. 7, 17. 14, 97. Suid. Heſych. Diſſen zu Pind. a. O.
2 Pauſ. 6, 19, 9. Phorbas war Archont 173—148. vor Olymp.
1. nach Euſeb.
3 Thuk. 1, 103. Diod. 11, 79. Plut. Kimon
17. Vermuthlich war es in einem ſolchen, wo Orſippos von
Megara, Sieger von Olymp. 32. nach Etym. S. 242. (die
Schol. Ven. Il. 23, 683. ſind darnach zu corrig.), das Gebiet
ſeiner Vaterſtadt vergroͤßerte. Pauſ. 1, 44, 1. und das Epigramm
Anthol. Pal. 2. App. 272. Vgl. Siebelis zu Pauf.
4 S. die
Nachricht bei Plutarch Qu. Gr. 17. S. 387.
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[89/0119] Innern erſtarkt war, wagte er ſich loszureißen, und Zeus Korinthos zum Trotz, die Korinther aus dem Felde zu ſchla- gen 1. Wahrſcheinlich iſt es dies Ereigniß, von dem Pauſanias geleſen hatte, daß es vor Anfang der Olympiaden, da in Athen Phorbas lebenslaͤnglicher Archont war, vorgefallen; aber ich glaube, daß er es unrecht auf einen Theſauros zu Olympia anwand- te, der mit Bildern des Lakedaͤmonier Dontas (Ol. 60) ausgeſchmuͤckt war, und deſſen Inſchrift ganz un- beſtimmt von einem Siege der Megarer und Argeier uͤber die Korinthier ſprach 2. Graͤnzkriege der Megarer und Korinthier dauerten immerfort 3. Erſt nach der Befreiung ſcheint ſich Megara als herrſchende Stadt er- hoben zu haben, da es fruͤher zu einer von den fuͤnf Orten (κῶμαι) gezaͤhlt wird, in die das Land getheilt war: Heraͤer, Piraͤer, Megarer, Kynoſurer, Tripo- diskier 4. Dieſe fuͤhrten untereinander auch Krieg, aber mit ungemeiner Milde, wovon uns faſt maͤhrchenhafte Erzaͤhlungen erhalten ſind; der Sieger fuͤhrte ſeinen 6 1 Die Geſchichte wird immer bei Gelegenheit des Spruͤch- worts erzaͤhlt. S. Schol. Pind. a. O. Schol. Plat. Euthyd. S. 97. R. S. 24. Siebenk. und zu Ariſtoph. Froͤſchen 440. (aus De- mon.) vgl. Ekkleſiaz. 823. Zenob. 3, 21. Vatic. Prov. 3, 13. Apoſtol. 7, 17. 14, 97. Suid. Heſych. Diſſen zu Pind. a. O. 2 Pauſ. 6, 19, 9. Phorbas war Archont 173—148. vor Olymp. 1. nach Euſeb. 3 Thuk. 1, 103. Diod. 11, 79. Plut. Kimon 17. Vermuthlich war es in einem ſolchen, wo Orſippos von Megara, Sieger von Olymp. 32. nach Etym. S. 242. (die Schol. Ven. Il. 23, 683. ſind darnach zu corrig.), das Gebiet ſeiner Vaterſtadt vergroͤßerte. Pauſ. 1, 44, 1. und das Epigramm Anthol. Pal. 2. App. 272. Vgl. Siebelis zu Pauf. 4 S. die Nachricht bei Plutarch Qu. Gr. 17. S. 387. 6 Anders Zenob. 5, 8., daß die Megarer eine Tochter ihres eigenen Koͤnigs Klytios und des Korinther Bakchios dort betrauern mußten.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/119>, abgerufen am 24.11.2024.