Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.geldes setzen, und sein Verhältniß zu dem neuerlich beliebten Es muß noch erwiesen werden, daß unser Maaßstab durch Jedermann erinnert sich aus der kleinen mathematischen geldes ſetzen, und ſein Verhaͤltniß zu dem neuerlich beliebten Es muß noch erwieſen werden, daß unſer Maaßſtab durch Jedermann erinnert ſich aus der kleinen mathematiſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0242" n="228"/> geldes ſetzen, und ſein Verhaͤltniß zu dem neuerlich beliebten<lb/> Maaßſtabe der Tagarbeit zu beſchreiben.</p><lb/> <p>Es muß noch erwieſen werden, daß unſer Maaßſtab durch<lb/> keinerley Abſtraktion von den concreten Maaßſtaͤben entſtanden<lb/> iſt; daß er in keiner Ruͤckſicht imaginaͤr, ſondern vielmehr<lb/> andringlich real und nothwendig iſt; ferner, daß er eben ſo<lb/> wohl ein idealer Maaßſtab ſey, als er ein realer iſt, weil<lb/> wir die Welt des zu meſſenden, um das ganze Gebiet des<lb/> idealen Lebens und der perſoͤnlichen Kraͤfte erweitern; end-<lb/> lich, daß er unter allen gedenkbaren Maaßſtaͤben der mittlere<lb/> ſey, oder ſich zu ihnen gerade ſo verhalte, wie jeder beſon-<lb/> dere Maaßſtab zu der kleinen Welt, darin er herrſcht. Wie<lb/> der beſondere Maaßſtab <hi rendition="#g">nicht durch Abſtraktion</hi> von<lb/> den zu meſſenden Dingen, das heißt: nicht nach der bisher<lb/> angenommenen Vorſtellung, ſondern <hi rendition="#g">aus der Vermitte-<lb/> lung</hi> dieſer zu meſſenden Dinge entſtehe, iſt ſchon oben<lb/> hinreichend beſchrieben.</p><lb/> <p>Jedermann erinnert ſich aus der kleinen mathematiſchen<lb/> Vorſchule, die er in ſeiner Jugend durchgemacht, an zweyer-<lb/> ley Arten von Meſſungen, welche die Geometrie darboth:<lb/> an Laͤngenmeſſungen und Winkelmeſſungen. Der Laͤngenmaaß-<lb/> ſtab vermochte uͤber den Winkel nichts zu beſtimmen; aus der<lb/> Laͤnge der Schenkel eines Winkels ließ ſich durchaus auf die<lb/> Natur des Winkels, oder, wie die moderne Barbarey der<lb/> Mathematik ſich ausdruͤckt, auf die Groͤße des Winkels, keine<lb/> Folgerung ziehen. Indeß hatte man fuͤr die meiſtentheils<lb/> arithmetiſchen Zwecke des gemeinen Lebens, eine Meſſung der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0242]
geldes ſetzen, und ſein Verhaͤltniß zu dem neuerlich beliebten
Maaßſtabe der Tagarbeit zu beſchreiben.
Es muß noch erwieſen werden, daß unſer Maaßſtab durch
keinerley Abſtraktion von den concreten Maaßſtaͤben entſtanden
iſt; daß er in keiner Ruͤckſicht imaginaͤr, ſondern vielmehr
andringlich real und nothwendig iſt; ferner, daß er eben ſo
wohl ein idealer Maaßſtab ſey, als er ein realer iſt, weil
wir die Welt des zu meſſenden, um das ganze Gebiet des
idealen Lebens und der perſoͤnlichen Kraͤfte erweitern; end-
lich, daß er unter allen gedenkbaren Maaßſtaͤben der mittlere
ſey, oder ſich zu ihnen gerade ſo verhalte, wie jeder beſon-
dere Maaßſtab zu der kleinen Welt, darin er herrſcht. Wie
der beſondere Maaßſtab nicht durch Abſtraktion von
den zu meſſenden Dingen, das heißt: nicht nach der bisher
angenommenen Vorſtellung, ſondern aus der Vermitte-
lung dieſer zu meſſenden Dinge entſtehe, iſt ſchon oben
hinreichend beſchrieben.
Jedermann erinnert ſich aus der kleinen mathematiſchen
Vorſchule, die er in ſeiner Jugend durchgemacht, an zweyer-
ley Arten von Meſſungen, welche die Geometrie darboth:
an Laͤngenmeſſungen und Winkelmeſſungen. Der Laͤngenmaaß-
ſtab vermochte uͤber den Winkel nichts zu beſtimmen; aus der
Laͤnge der Schenkel eines Winkels ließ ſich durchaus auf die
Natur des Winkels, oder, wie die moderne Barbarey der
Mathematik ſich ausdruͤckt, auf die Groͤße des Winkels, keine
Folgerung ziehen. Indeß hatte man fuͤr die meiſtentheils
arithmetiſchen Zwecke des gemeinen Lebens, eine Meſſung der
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