Laufe der Zeiten aus dem ökonomischen Gesammtleben der Nation ergeben hat, oder der Maaßstab, der sich in die- sem Gesammtleben gebildet hat, (die Axe dieses Gesammtle- bens, wie wir uns früher ausdrückten) wird mit dem Ver- hältnisse ausgeglichen werden müssen, welches sich aus dem einheimischen und auswärtigen Bedürfnisse und Vorrathe der edeln Metalle wie der übrigen Waaren auf dem Markte dieses Augenblicks ergibt.
Auf dem Markte und durch den Marktpreis ergibt sich, was jedes ökonomische Object als Waare bedeute, was es bedeute in dem Verhältniß zu der Größe des Vorrathes und zu der augenblicklichen Nachfrage; im Zusammenhange mit der ewigen Staatsgesellschaft, in Beziehung auf den Mit- telpunct derselben oder auf das Gesetz aller Gesetze, auf den Maaßstab par excellence, ergibt sich was das ökonomi- sche Object als Maaßstab bedeute: auf dem Markte ergibt sich der arithmetische Preis dieses Objects; vor dem Gesetze ergibt sich der geometrische Werth desselben.
Der Maaßstab liegt also in dem Gesetze selbst, und in keiner gedenkbaren Waare, als solcher; dasjenige was die Metalle unter einander, und ihren Marktpreis mit ihrem Na- tionalwerthe vermittelt, ist der eigentlich lebendige Maaß- stab. Dieser Maaßstab ist ein idealischer (aber, wie schon bemerkt, kein imaginärer oder auf irgend eine Weise willkührlicher).
Unter dem Vorsitz des Gesetzes haben der augenblickliche Markt und die ewige Gesellschaft dieses besonderen Staates schon in früheste[n] Zeiten Geld gemacht: jener hat die Ma-
Laufe der Zeiten aus dem oͤkonomiſchen Geſammtleben der Nation ergeben hat, oder der Maaßſtab, der ſich in die- ſem Geſammtleben gebildet hat, (die Axe dieſes Geſammtle- bens, wie wir uns fruͤher ausdruͤckten) wird mit dem Ver- haͤltniſſe ausgeglichen werden muͤſſen, welches ſich aus dem einheimiſchen und auswaͤrtigen Beduͤrfniſſe und Vorrathe der edeln Metalle wie der uͤbrigen Waaren auf dem Markte dieſes Augenblicks ergibt.
Auf dem Markte und durch den Marktpreis ergibt ſich, was jedes oͤkonomiſche Object als Waare bedeute, was es bedeute in dem Verhaͤltniß zu der Groͤße des Vorrathes und zu der augenblicklichen Nachfrage; im Zuſammenhange mit der ewigen Staatsgeſellſchaft, in Beziehung auf den Mit- telpunct derſelben oder auf das Geſetz aller Geſetze, auf den Maaßſtab par excellence, ergibt ſich was das oͤkonomi- ſche Object als Maaßſtab bedeute: auf dem Markte ergibt ſich der arithmetiſche Preis dieſes Objects; vor dem Geſetze ergibt ſich der geometriſche Werth desſelben.
Der Maaßſtab liegt alſo in dem Geſetze ſelbſt, und in keiner gedenkbaren Waare, als ſolcher; dasjenige was die Metalle unter einander, und ihren Marktpreis mit ihrem Na- tionalwerthe vermittelt, iſt der eigentlich lebendige Maaß- ſtab. Dieſer Maaßſtab iſt ein idealiſcher (aber, wie ſchon bemerkt, kein imaginaͤrer oder auf irgend eine Weiſe willkuͤhrlicher).
Unter dem Vorſitz des Geſetzes haben der augenblickliche Markt und die ewige Geſellſchaft dieſes beſonderen Staates ſchon in fruͤheſte[n] Zeiten Geld gemacht: jener hat die Ma-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0230"n="216"/>
Laufe der Zeiten aus dem oͤkonomiſchen Geſammtleben der<lb/>
Nation ergeben hat, oder der <hirendition="#g">Maaßſtab</hi>, der ſich in die-<lb/>ſem Geſammtleben gebildet hat, (die Axe dieſes Geſammtle-<lb/>
bens, wie wir uns fruͤher ausdruͤckten) wird mit dem Ver-<lb/>
haͤltniſſe ausgeglichen werden muͤſſen, welches ſich aus dem<lb/>
einheimiſchen und auswaͤrtigen Beduͤrfniſſe und Vorrathe der<lb/>
edeln Metalle wie der uͤbrigen Waaren auf dem Markte<lb/>
dieſes Augenblicks ergibt.</p><lb/><p>Auf dem Markte und durch den Marktpreis ergibt ſich,<lb/>
was jedes oͤkonomiſche Object als Waare bedeute, was es<lb/>
bedeute in dem Verhaͤltniß zu der Groͤße des Vorrathes und<lb/>
zu der augenblicklichen Nachfrage; im Zuſammenhange mit<lb/>
der ewigen Staatsgeſellſchaft, in Beziehung auf den Mit-<lb/>
telpunct derſelben oder auf das Geſetz aller Geſetze, auf den<lb/>
Maaßſtab <hirendition="#aq">par excellence,</hi> ergibt ſich was das oͤkonomi-<lb/>ſche Object als <hirendition="#g">Maaßſtab</hi> bedeute: auf dem Markte ergibt<lb/>ſich der arithmetiſche Preis dieſes Objects; vor dem Geſetze<lb/>
ergibt ſich der geometriſche Werth desſelben.</p><lb/><p>Der Maaßſtab liegt alſo in dem Geſetze ſelbſt, und in<lb/>
keiner gedenkbaren Waare, als ſolcher; dasjenige was die<lb/>
Metalle unter einander, und ihren Marktpreis mit ihrem Na-<lb/>
tionalwerthe vermittelt, iſt der eigentlich lebendige Maaß-<lb/>ſtab. Dieſer Maaßſtab iſt ein idealiſcher (aber, wie ſchon bemerkt,<lb/>
kein imaginaͤrer oder auf irgend eine Weiſe willkuͤhrlicher).</p><lb/><p>Unter dem Vorſitz des Geſetzes haben der augenblickliche<lb/>
Markt und die ewige Geſellſchaft dieſes beſonderen Staates<lb/>ſchon in fruͤheſte<supplied>n</supplied> Zeiten Geld gemacht: jener hat die Ma-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[216/0230]
Laufe der Zeiten aus dem oͤkonomiſchen Geſammtleben der
Nation ergeben hat, oder der Maaßſtab, der ſich in die-
ſem Geſammtleben gebildet hat, (die Axe dieſes Geſammtle-
bens, wie wir uns fruͤher ausdruͤckten) wird mit dem Ver-
haͤltniſſe ausgeglichen werden muͤſſen, welches ſich aus dem
einheimiſchen und auswaͤrtigen Beduͤrfniſſe und Vorrathe der
edeln Metalle wie der uͤbrigen Waaren auf dem Markte
dieſes Augenblicks ergibt.
Auf dem Markte und durch den Marktpreis ergibt ſich,
was jedes oͤkonomiſche Object als Waare bedeute, was es
bedeute in dem Verhaͤltniß zu der Groͤße des Vorrathes und
zu der augenblicklichen Nachfrage; im Zuſammenhange mit
der ewigen Staatsgeſellſchaft, in Beziehung auf den Mit-
telpunct derſelben oder auf das Geſetz aller Geſetze, auf den
Maaßſtab par excellence, ergibt ſich was das oͤkonomi-
ſche Object als Maaßſtab bedeute: auf dem Markte ergibt
ſich der arithmetiſche Preis dieſes Objects; vor dem Geſetze
ergibt ſich der geometriſche Werth desſelben.
Der Maaßſtab liegt alſo in dem Geſetze ſelbſt, und in
keiner gedenkbaren Waare, als ſolcher; dasjenige was die
Metalle unter einander, und ihren Marktpreis mit ihrem Na-
tionalwerthe vermittelt, iſt der eigentlich lebendige Maaß-
ſtab. Dieſer Maaßſtab iſt ein idealiſcher (aber, wie ſchon bemerkt,
kein imaginaͤrer oder auf irgend eine Weiſe willkuͤhrlicher).
Unter dem Vorſitz des Geſetzes haben der augenblickliche
Markt und die ewige Geſellſchaft dieſes beſonderen Staates
ſchon in fruͤheſten Zeiten Geld gemacht: jener hat die Ma-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816. , S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_geld_1816/230>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.