daß der Verkehr befördert, daß die Berührungen unter den Einzelnen vervielfältigt werden müßten. Wenn diese ehren- werthen Leute nur einsehen möchten, daß der materielle Ver- kehr für sich noch nicht ausreicht, daß der Markt ein ganz anderes Leben gewinnt, wenn wir die unsichtbaren Güter des Lebens hinzulassen, daß die Berührungen sich noch ganz an- ders vervielfältigen, wenn wir die vergangenen Geschlechter und ihren Erwerb und ihre Gesetze, als wären sie lebendig, mit eingreifen lassen in den Verkehr. Gesetzt, die Umtriebe des Markts, die Concurrenz unendlich vieler Producirenden, Bedürfenden, und der verschiedenartigsten Erzeugnisse brächte die Lebenserscheinung, und demnach das Gefühl von Reich- thum hervor, wornach die praktischen Leute streben, so liegt die Genugthuung die sie dabey empfinden, sicherlich nicht in der Betrachtung des bloßen regellosen Tumults des Marktes: sondern ein Gleichgewicht unter Käufern und Verkäufern wäre in aller dieser Bewegung das eigentlich Erfreuliche. Die Käufer hätten gefunden was sie brauchten, die Verkäufer abgesetzt was sie producirt: jeder wäre in dem Glauben an das Gleich- gewicht des Ganzen, und an die Ersprießlichkeit seines beson- dern Geschäfts, wie an den Beystand der Uebrigen dabey be- stärkt; der Credit wäre von neuem befestigt, dieß wäre das eigentlich Erhebende an der ganzen Erscheinung.
Wenn nun auf diesem Markte jedem Einzelnen der Credit zu Gute kommt, den er auf früheren Märkten erworben; wenn ferner dem ganzen Markte der gute Erfolg aller frühe- ren Märkte erst Leben gibt, und das erwünschte Gleich- gewicht zwischen den Käufern und Verkäufern erst möglich
daß der Verkehr befoͤrdert, daß die Beruͤhrungen unter den Einzelnen vervielfaͤltigt werden muͤßten. Wenn dieſe ehren- werthen Leute nur einſehen moͤchten, daß der materielle Ver- kehr fuͤr ſich noch nicht ausreicht, daß der Markt ein ganz anderes Leben gewinnt, wenn wir die unſichtbaren Guͤter des Lebens hinzulaſſen, daß die Beruͤhrungen ſich noch ganz an- ders vervielfaͤltigen, wenn wir die vergangenen Geſchlechter und ihren Erwerb und ihre Geſetze, als waͤren ſie lebendig, mit eingreifen laſſen in den Verkehr. Geſetzt, die Umtriebe des Markts, die Concurrenz unendlich vieler Producirenden, Beduͤrfenden, und der verſchiedenartigſten Erzeugniſſe braͤchte die Lebenserſcheinung, und demnach das Gefuͤhl von Reich- thum hervor, wornach die praktiſchen Leute ſtreben, ſo liegt die Genugthuung die ſie dabey empfinden, ſicherlich nicht in der Betrachtung des bloßen regelloſen Tumults des Marktes: ſondern ein Gleichgewicht unter Kaͤufern und Verkaͤufern waͤre in aller dieſer Bewegung das eigentlich Erfreuliche. Die Kaͤufer haͤtten gefunden was ſie brauchten, die Verkaͤufer abgeſetzt was ſie producirt: jeder waͤre in dem Glauben an das Gleich- gewicht des Ganzen, und an die Erſprießlichkeit ſeines beſon- dern Geſchaͤfts, wie an den Beyſtand der Uebrigen dabey be- ſtaͤrkt; der Credit waͤre von neuem befeſtigt, dieß waͤre das eigentlich Erhebende an der ganzen Erſcheinung.
Wenn nun auf dieſem Markte jedem Einzelnen der Credit zu Gute kommt, den er auf fruͤheren Maͤrkten erworben; wenn ferner dem ganzen Markte der gute Erfolg aller fruͤhe- ren Maͤrkte erſt Leben gibt, und das erwuͤnſchte Gleich- gewicht zwiſchen den Kaͤufern und Verkaͤufern erſt moͤglich
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daß der Verkehr befoͤrdert, daß die Beruͤhrungen unter den
Einzelnen vervielfaͤltigt werden muͤßten. Wenn dieſe ehren-
werthen Leute nur einſehen moͤchten, daß der materielle Ver-
kehr fuͤr ſich noch nicht ausreicht, daß der Markt ein ganz
anderes Leben gewinnt, wenn wir die unſichtbaren Guͤter des
Lebens hinzulaſſen, daß die Beruͤhrungen ſich noch ganz an-
ders vervielfaͤltigen, wenn wir die vergangenen Geſchlechter
und ihren Erwerb und ihre Geſetze, als waͤren ſie lebendig,
mit eingreifen laſſen in den Verkehr. Geſetzt, die Umtriebe
des Markts, die Concurrenz unendlich vieler Producirenden,
Beduͤrfenden, und der verſchiedenartigſten Erzeugniſſe braͤchte
die Lebenserſcheinung, und demnach das Gefuͤhl von Reich-
thum hervor, wornach die praktiſchen Leute ſtreben, ſo liegt
die Genugthuung die ſie dabey empfinden, ſicherlich nicht in
der Betrachtung des bloßen regelloſen Tumults des Marktes:
ſondern ein Gleichgewicht unter Kaͤufern und Verkaͤufern waͤre
in aller dieſer Bewegung das eigentlich Erfreuliche. Die Kaͤufer
haͤtten gefunden was ſie brauchten, die Verkaͤufer abgeſetzt
was ſie producirt: jeder waͤre in dem Glauben an das Gleich-
gewicht des Ganzen, und an die Erſprießlichkeit ſeines beſon-
dern Geſchaͤfts, wie an den Beyſtand der Uebrigen dabey be-
ſtaͤrkt; der Credit waͤre von neuem befeſtigt, dieß waͤre das
eigentlich Erhebende an der ganzen Erſcheinung.
Wenn nun auf dieſem Markte jedem Einzelnen der Credit
zu Gute kommt, den er auf fruͤheren Maͤrkten erworben;
wenn ferner dem ganzen Markte der gute Erfolg aller fruͤhe-
ren Maͤrkte erſt Leben gibt, und das erwuͤnſchte Gleich-
gewicht zwiſchen den Kaͤufern und Verkaͤufern erſt moͤglich
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Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816. , S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_geld_1816/190>, abgerufen am 24.11.2024.
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