nähmlich der edeln Metalle, zu setzen; die Preise der Waaren steigen in noch viel beschleunigteren Verhältnissen, als die Preise der Metalle.
Von den dermahligen Zuständen des Preises der Dinge hat man überhaupt ganz falsche Vorstellungen. Es scheint zwar, als stehen Waaren und Geld mit einander nur im umgekehr- ten Verhältnisse, und so müßten dann in der gegenwärtigen Lage der Dinge die Preise der Metalle fallen, weil die Preise der übrigen Waaren steigen. Aber ich sage die Preise der Metalle steigen auch, und zwar fortgesetzt, nur werden sie von den Preisen der Waaren eben so fortgesetzt überstiegen. Sie steigen beyde, nähmlich mit Beziehung auf ein anderes nicht zu versäumendes Wesen, welches sinkt.
Metall und Waare stehen unter einander in einer Art von Wechselverhältniß (umgekehrten Verhältniß) nur in einem untergeordenten: Dieses Verhältniß eben weil es ein bloßes Zahlenverhältniß ist, steht selbst wieder in einem höheren Verhältniß zu den (geometrischen) gesellschaftlichen Richtungen der Kraft.
Das Verhältniß der Waaren zu dem gemeinen Gelde wird ausgedrückt durch eine Zahl, und diese Zahl nennen wir den Preis, das geometrische Verhältniß der Kraftrichtung zu ihrem Vereinigungspunct haben wir den Werth genannt, der eigentlich, wie oben gezeigt, nur durch eine Figur, durch die Kugel ausgedrückt werden kann, und nur subsidiarisch durch eine Zahl bezeichnet wird. Der große Wagebalken, woran der Staatsmann und der Staatsgelehrte darauf zu achten
G 2
naͤhmlich der edeln Metalle, zu ſetzen; die Preiſe der Waaren ſteigen in noch viel beſchleunigteren Verhaͤltniſſen, als die Preiſe der Metalle.
Von den dermahligen Zuſtaͤnden des Preiſes der Dinge hat man uͤberhaupt ganz falſche Vorſtellungen. Es ſcheint zwar, als ſtehen Waaren und Geld mit einander nur im umgekehr- ten Verhaͤltniſſe, und ſo muͤßten dann in der gegenwaͤrtigen Lage der Dinge die Preiſe der Metalle fallen, weil die Preiſe der uͤbrigen Waaren ſteigen. Aber ich ſage die Preiſe der Metalle ſteigen auch, und zwar fortgeſetzt, nur werden ſie von den Preiſen der Waaren eben ſo fortgeſetzt uͤberſtiegen. Sie ſteigen beyde, naͤhmlich mit Beziehung auf ein anderes nicht zu verſaͤumendes Weſen, welches ſinkt.
Metall und Waare ſtehen unter einander in einer Art von Wechſelverhaͤltniß (umgekehrten Verhaͤltniß) nur in einem untergeordenten: Dieſes Verhaͤltniß eben weil es ein bloßes Zahlenverhaͤltniß iſt, ſteht ſelbſt wieder in einem hoͤheren Verhaͤltniß zu den (geometriſchen) geſellſchaftlichen Richtungen der Kraft.
Das Verhaͤltniß der Waaren zu dem gemeinen Gelde wird ausgedruͤckt durch eine Zahl, und dieſe Zahl nennen wir den Preis, das geometriſche Verhaͤltniß der Kraftrichtung zu ihrem Vereinigungspunct haben wir den Werth genannt, der eigentlich, wie oben gezeigt, nur durch eine Figur, durch die Kugel ausgedruͤckt werden kann, und nur ſubſidiariſch durch eine Zahl bezeichnet wird. Der große Wagebalken, woran der Staatsmann und der Staatsgelehrte darauf zu achten
G 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0113"n="99"/>
naͤhmlich der edeln Metalle, zu ſetzen; die Preiſe der Waaren<lb/>ſteigen in noch viel beſchleunigteren Verhaͤltniſſen, als die<lb/>
Preiſe der Metalle.</p><lb/><p>Von den dermahligen Zuſtaͤnden des Preiſes der Dinge hat<lb/>
man uͤberhaupt ganz falſche Vorſtellungen. Es ſcheint zwar,<lb/>
als ſtehen Waaren und Geld mit einander nur im umgekehr-<lb/>
ten Verhaͤltniſſe, und ſo muͤßten dann in der gegenwaͤrtigen<lb/>
Lage der Dinge die Preiſe der Metalle fallen, weil die Preiſe<lb/>
der uͤbrigen Waaren ſteigen. Aber ich ſage die Preiſe der<lb/>
Metalle ſteigen auch, und zwar fortgeſetzt, nur werden ſie<lb/>
von den Preiſen der Waaren eben ſo fortgeſetzt uͤberſtiegen.<lb/>
Sie ſteigen beyde, naͤhmlich mit Beziehung auf ein anderes<lb/>
nicht zu verſaͤumendes Weſen, welches ſinkt.</p><lb/><p>Metall und Waare ſtehen unter einander in einer Art<lb/>
von Wechſelverhaͤltniß (umgekehrten Verhaͤltniß) nur in<lb/>
einem untergeordenten: <hirendition="#g">Dieſes Verhaͤltniß eben weil<lb/>
es ein bloßes Zahlenverhaͤltniß iſt, ſteht ſelbſt<lb/>
wieder in einem hoͤheren Verhaͤltniß zu den<lb/>
(geometriſchen) geſellſchaftlichen Richtungen<lb/>
der Kraft</hi>.</p><lb/><p>Das Verhaͤltniß der Waaren zu dem gemeinen Gelde wird<lb/>
ausgedruͤckt durch eine Zahl, und dieſe Zahl nennen wir den<lb/><hirendition="#g">Preis</hi>, das geometriſche Verhaͤltniß der Kraftrichtung zu<lb/>
ihrem Vereinigungspunct haben wir den <hirendition="#g">Werth</hi> genannt,<lb/>
der eigentlich, wie oben gezeigt, nur durch eine Figur, durch<lb/>
die Kugel ausgedruͤckt werden kann, und nur ſubſidiariſch durch<lb/>
eine Zahl bezeichnet wird. Der große Wagebalken, woran<lb/>
der Staatsmann und der Staatsgelehrte darauf zu achten<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G 2</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[99/0113]
naͤhmlich der edeln Metalle, zu ſetzen; die Preiſe der Waaren
ſteigen in noch viel beſchleunigteren Verhaͤltniſſen, als die
Preiſe der Metalle.
Von den dermahligen Zuſtaͤnden des Preiſes der Dinge hat
man uͤberhaupt ganz falſche Vorſtellungen. Es ſcheint zwar,
als ſtehen Waaren und Geld mit einander nur im umgekehr-
ten Verhaͤltniſſe, und ſo muͤßten dann in der gegenwaͤrtigen
Lage der Dinge die Preiſe der Metalle fallen, weil die Preiſe
der uͤbrigen Waaren ſteigen. Aber ich ſage die Preiſe der
Metalle ſteigen auch, und zwar fortgeſetzt, nur werden ſie
von den Preiſen der Waaren eben ſo fortgeſetzt uͤberſtiegen.
Sie ſteigen beyde, naͤhmlich mit Beziehung auf ein anderes
nicht zu verſaͤumendes Weſen, welches ſinkt.
Metall und Waare ſtehen unter einander in einer Art
von Wechſelverhaͤltniß (umgekehrten Verhaͤltniß) nur in
einem untergeordenten: Dieſes Verhaͤltniß eben weil
es ein bloßes Zahlenverhaͤltniß iſt, ſteht ſelbſt
wieder in einem hoͤheren Verhaͤltniß zu den
(geometriſchen) geſellſchaftlichen Richtungen
der Kraft.
Das Verhaͤltniß der Waaren zu dem gemeinen Gelde wird
ausgedruͤckt durch eine Zahl, und dieſe Zahl nennen wir den
Preis, das geometriſche Verhaͤltniß der Kraftrichtung zu
ihrem Vereinigungspunct haben wir den Werth genannt,
der eigentlich, wie oben gezeigt, nur durch eine Figur, durch
die Kugel ausgedruͤckt werden kann, und nur ſubſidiariſch durch
eine Zahl bezeichnet wird. Der große Wagebalken, woran
der Staatsmann und der Staatsgelehrte darauf zu achten
G 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816. , S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_geld_1816/113>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.