Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886.a) Feste Einspannung (Fig. 44 a). Bei vollkommener Starrheit b) Lose Einspannung (Fig. 44 b). Der Stützpunkt A gleitet c) Beispiel für die Berechnung der Arbeiten L. Um die Er- [Abbildung]
Fig. 46. drücke seien A, B, H1, H2, und die Einspannungsmomente seien M1 und M2.In Folge der Nachgiebigkeit der Widerlager gehe über c in c + D c, l in l + D l, ph0 in ph0 + D ph0, ph1 in ph1 + D ph1; *) Um die Richtigkeit des letzten Gliedes dieses Ausdruckes einzusehen'
betrachte man ein Kräftepaar, dessen Moment M = Q e ist und welches an einem sich um den Punkt D drehenden, beliebigen Systeme materieller Punkte angreift. Bedeuten c und c + e die Lothe von D auf die Kräfte Q, und ist t der im Sinne von M ge- messene Drehungswinkel, so ist die virtuelle Arbeit der Kräfte Q: [Formel 1] [Abbildung] Fig. 45. a) Feste Einspannung (Fig. 44 a). Bei vollkommener Starrheit b) Lose Einspannung (Fig. 44 b). Der Stützpunkt A gleitet c) Beispiel für die Berechnung der Arbeiten L. Um die Er- [Abbildung]
Fig. 46. drücke seien A, B, H1, H2, und die Einspannungsmomente seien M1 und M2.In Folge der Nachgiebigkeit der Widerlager gehe über c in c + Δ c, l in l + Δ l, φ0 in φ0 + Δ φ0, φ1 in φ1 + Δ φ1; *) Um die Richtigkeit des letzten Gliedes dieses Ausdruckes einzusehen‘
betrachte man ein Kräftepaar, dessen Moment M = Q e ist und welches an einem sich um den Punkt D drehenden, beliebigen Systeme materieller Punkte angreift. Bedeuten c und c + e die Lothe von D auf die Kräfte Q, und ist τ der im Sinne von M ge- messene Drehungswinkel, so ist die virtuelle Arbeit der Kräfte Q: [Formel 1] [Abbildung] Fig. 45. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0075" n="63"/> <p>a) <hi rendition="#g">Feste Einspannung</hi> (Fig. 44 a). Bei vollkommener Starrheit<lb/> des stützenden Körpers liegt der Stützpunkt <hi rendition="#i">A</hi> fest, desgleichen die in<lb/><hi rendition="#i">A</hi> an die Stabachse gelegte Tangente (Auflagertangente). Der Stützen-<lb/> widerstand lässt sich zerlegen in zwei Seitenkräfte <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">2</hi> und in<lb/> ein Kräftepaar, dessen Moment M das <hi rendition="#g">Einspannungs-Moment</hi> heisst.<lb/> Verschiebt sich, in Folge der Elasticität des stützenden Körpers, der<lb/> Punkt <hi rendition="#i">A</hi> im Sinne von <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">1</hi> um Δ <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und im Sinne von <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">2</hi> um Δ <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, während<lb/> sich die Auflagertangente im Sinne des Momentes M um τ dreht, so<lb/> leisten die Auflagerkräfte die virtuelle Arbeit<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">1</hi>Δ <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">2</hi>Δ <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + Mτ. <note place="foot" n="*)">Um die Richtigkeit des letzten Gliedes dieses Ausdruckes einzusehen‘<lb/> betrachte man ein Kräftepaar, dessen Moment M = <hi rendition="#i">Q e</hi><lb/> ist und welches an einem sich um den Punkt <hi rendition="#i">D</hi><lb/> drehenden, beliebigen Systeme materieller Punkte<lb/> angreift. Bedeuten <hi rendition="#i">c</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">e</hi> die Lothe von <hi rendition="#i">D</hi><lb/> auf die Kräfte <hi rendition="#i">Q</hi>, und ist τ der im Sinne von M ge-<lb/> messene Drehungswinkel, so ist die virtuelle Arbeit der<lb/> Kräfte <hi rendition="#i">Q</hi>:<lb/><hi rendition="#et"><formula/></hi> <figure><head>Fig. 45.</head></figure></note></hi></p><lb/> <p>b) <hi rendition="#g">Lose Einspannung</hi> (Fig. 44 b). Der Stützpunkt <hi rendition="#i">A</hi> gleitet<lb/> auf vorgeschriebener Bahn <hi rendition="#i">A B</hi>. Die Auflagertangente liegt bei starrem<lb/> Stützkörper fest. Der Stützenwiderstand zerfällt in das Einspannungs-<lb/> moment M und in einen Gegendruck <hi rendition="#i">C</hi>, welcher bei glatter Bahn senk-<lb/> recht zu <hi rendition="#i">A B</hi> wirkt. Verschiebt sich <hi rendition="#i">A</hi> im Sinne von <hi rendition="#i">A</hi> um Δ <hi rendition="#i">c</hi>, während<lb/> sich die Auflagertangente im Sinne von M um τ dreht, so leisten die<lb/> Auflagerkräfte die virtuelle Arbeit<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">C</hi> Δ <hi rendition="#i">c</hi> + M τ.</hi></p><lb/> <p>c) <hi rendition="#g">Beispiel für die Berechnung der Arbeiten</hi> <hi rendition="#i">L</hi>. Um die Er-<lb/> mittelung der in den<lb/> Gleichungen 32 vor-<lb/> kommenden Arbeiten <hi rendition="#i">L',<lb/> L''</hi>, .... der Auflager-<lb/> kräfte für die Zustände<lb/><hi rendition="#i">X'</hi> = 1, <hi rendition="#i">X''</hi> = 1, ....<lb/> durch ein Beispiel zu<lb/> erläutern, betrachten wir<lb/> einen bei <hi rendition="#i">A</hi> und <hi rendition="#i">B</hi> fest<lb/> eingespannten Bogen-<lb/> träger ohne Gelenke<lb/> (Fig. 46). Die senkrech-<lb/> ten und wagerechten<lb/> Seitenkräfte der Stützen-<lb/><figure><head>Fig. 46.</head></figure><lb/> drücke seien <hi rendition="#i">A, B, H</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">H</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, und die Einspannungsmomente seien M<hi rendition="#sub">1</hi> und M<hi rendition="#sub">2</hi>.<lb/> In Folge der Nachgiebigkeit der Widerlager gehe über<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">c</hi> in <hi rendition="#i">c</hi> + Δ <hi rendition="#i">c, l</hi> in <hi rendition="#i">l</hi> + Δ <hi rendition="#i">l</hi>, φ<hi rendition="#sub">0</hi> in φ<hi rendition="#sub">0</hi> + Δ φ<hi rendition="#sub">0</hi>, φ<hi rendition="#sub">1</hi> in φ<hi rendition="#sub">1</hi> + Δ φ<hi rendition="#sub">1</hi>;</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0075]
a) Feste Einspannung (Fig. 44 a). Bei vollkommener Starrheit
des stützenden Körpers liegt der Stützpunkt A fest, desgleichen die in
A an die Stabachse gelegte Tangente (Auflagertangente). Der Stützen-
widerstand lässt sich zerlegen in zwei Seitenkräfte C1 und C2 und in
ein Kräftepaar, dessen Moment M das Einspannungs-Moment heisst.
Verschiebt sich, in Folge der Elasticität des stützenden Körpers, der
Punkt A im Sinne von C1 um Δ c1 und im Sinne von C2 um Δ c2, während
sich die Auflagertangente im Sinne des Momentes M um τ dreht, so
leisten die Auflagerkräfte die virtuelle Arbeit
C1Δ c1 + C2Δ c2 + Mτ. *)
b) Lose Einspannung (Fig. 44 b). Der Stützpunkt A gleitet
auf vorgeschriebener Bahn A B. Die Auflagertangente liegt bei starrem
Stützkörper fest. Der Stützenwiderstand zerfällt in das Einspannungs-
moment M und in einen Gegendruck C, welcher bei glatter Bahn senk-
recht zu A B wirkt. Verschiebt sich A im Sinne von A um Δ c, während
sich die Auflagertangente im Sinne von M um τ dreht, so leisten die
Auflagerkräfte die virtuelle Arbeit
C Δ c + M τ.
c) Beispiel für die Berechnung der Arbeiten L. Um die Er-
mittelung der in den
Gleichungen 32 vor-
kommenden Arbeiten L',
L'', .... der Auflager-
kräfte für die Zustände
X' = 1, X'' = 1, ....
durch ein Beispiel zu
erläutern, betrachten wir
einen bei A und B fest
eingespannten Bogen-
träger ohne Gelenke
(Fig. 46). Die senkrech-
ten und wagerechten
Seitenkräfte der Stützen-
[Abbildung Fig. 46.]
drücke seien A, B, H1, H2, und die Einspannungsmomente seien M1 und M2.
In Folge der Nachgiebigkeit der Widerlager gehe über
c in c + Δ c, l in l + Δ l, φ0 in φ0 + Δ φ0, φ1 in φ1 + Δ φ1;
*) Um die Richtigkeit des letzten Gliedes dieses Ausdruckes einzusehen‘
betrachte man ein Kräftepaar, dessen Moment M = Q e
ist und welches an einem sich um den Punkt D
drehenden, beliebigen Systeme materieller Punkte
angreift. Bedeuten c und c + e die Lothe von D
auf die Kräfte Q, und ist τ der im Sinne von M ge-
messene Drehungswinkel, so ist die virtuelle Arbeit der
Kräfte Q:
[FORMEL]
[Abbildung Fig. 45.]
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