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Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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es heißt, aber die ganze Geschichte liegt noch immer im Dunkel.

Der Marquis schien von dieser Erzählung wunderbar betroffen, und Arthur, welcher jetzt eine volle Ladung gewöhnlicher Spöttereien aus dem Munde des Alten erwartete, wußte sich dessen plötzliches Verstummen nicht zu deuten.

Erzählen Sie mir mehr davon, mein Herr, sprach der Marquis nach einer langen Pause in gebrochenem Italienisch und mit ganz verändertem Tone.

Ich habe Ihnen alles mitgetheilt, was mir von der traurigen Geschichte bekannt ist, antwortete der barmherzige Bruder, und ich glaube nicht, daß Sie irgendwo mehr darüber erfahren werden. In Rom erzählt man sich zwar viele Fabeln davon, aber die gerichtliche Untersuchung hat keine derselben bestätigt.

Als der Bruder diese Worte geendigt hatte, griff der Marquis in seine Tasche und warf ein paar Goldstücke in den Todtenkopf, welchen dieser als Büchse in der Hand hielt, und Arthur, seine Verwunderung nicht länger zurückhaltend, rief triumphirend aus: Ei, ei, Herr Marquis, ist das Consequenz?

Consequenz? Consequenz? murmelte der Marquis vor sich hin. Wo ist Consequenz auf Erden, mein junger Freund? Dort oben ist Consequenz. Sehen Sie an den Mond. Er geht ewig seine Straße über uns, aber hier unten laufen durcheinander die Schatten und Lichter kreuzweis und verwirrt.

es heißt, aber die ganze Geschichte liegt noch immer im Dunkel.

Der Marquis schien von dieser Erzählung wunderbar betroffen, und Arthur, welcher jetzt eine volle Ladung gewöhnlicher Spöttereien aus dem Munde des Alten erwartete, wußte sich dessen plötzliches Verstummen nicht zu deuten.

Erzählen Sie mir mehr davon, mein Herr, sprach der Marquis nach einer langen Pause in gebrochenem Italienisch und mit ganz verändertem Tone.

Ich habe Ihnen alles mitgetheilt, was mir von der traurigen Geschichte bekannt ist, antwortete der barmherzige Bruder, und ich glaube nicht, daß Sie irgendwo mehr darüber erfahren werden. In Rom erzählt man sich zwar viele Fabeln davon, aber die gerichtliche Untersuchung hat keine derselben bestätigt.

Als der Bruder diese Worte geendigt hatte, griff der Marquis in seine Tasche und warf ein paar Goldstücke in den Todtenkopf, welchen dieser als Büchse in der Hand hielt, und Arthur, seine Verwunderung nicht länger zurückhaltend, rief triumphirend aus: Ei, ei, Herr Marquis, ist das Consequenz?

Consequenz? Consequenz? murmelte der Marquis vor sich hin. Wo ist Consequenz auf Erden, mein junger Freund? Dort oben ist Consequenz. Sehen Sie an den Mond. Er geht ewig seine Straße über uns, aber hier unten laufen durcheinander die Schatten und Lichter kreuzweis und verwirrt.

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[0052] es heißt, aber die ganze Geschichte liegt noch immer im Dunkel. Der Marquis schien von dieser Erzählung wunderbar betroffen, und Arthur, welcher jetzt eine volle Ladung gewöhnlicher Spöttereien aus dem Munde des Alten erwartete, wußte sich dessen plötzliches Verstummen nicht zu deuten. Erzählen Sie mir mehr davon, mein Herr, sprach der Marquis nach einer langen Pause in gebrochenem Italienisch und mit ganz verändertem Tone. Ich habe Ihnen alles mitgetheilt, was mir von der traurigen Geschichte bekannt ist, antwortete der barmherzige Bruder, und ich glaube nicht, daß Sie irgendwo mehr darüber erfahren werden. In Rom erzählt man sich zwar viele Fabeln davon, aber die gerichtliche Untersuchung hat keine derselben bestätigt. Als der Bruder diese Worte geendigt hatte, griff der Marquis in seine Tasche und warf ein paar Goldstücke in den Todtenkopf, welchen dieser als Büchse in der Hand hielt, und Arthur, seine Verwunderung nicht länger zurückhaltend, rief triumphirend aus: Ei, ei, Herr Marquis, ist das Consequenz? Consequenz? Consequenz? murmelte der Marquis vor sich hin. Wo ist Consequenz auf Erden, mein junger Freund? Dort oben ist Consequenz. Sehen Sie an den Mond. Er geht ewig seine Straße über uns, aber hier unten laufen durcheinander die Schatten und Lichter kreuzweis und verwirrt.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:21:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:21:38Z)

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_debora_1910/52>, abgerufen am 24.11.2024.