Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.Glückwünschungs-Gedichte. Hiermit so wuchs der Muth als Kleinod und Geschencke/Von Göttern dieser Stadt den Bürgern außgetheilt/ Ein jedes Auge hat der Kugel gleich geeilt/ Zu sehen ob der Schuß tieff in dem Schirme hencke/ Wie weit daran gerückt/ wie nah es müsse seyn/ Und was da eigendlich zum Vortheil leitet ein. Den Uberwinder hat die Stimme der Trompeten Ein freudiges Glück zu/ ein silberner Pocal Siegprangend aufgeführt/ und denn ein köstlich Mahl Geheissen alle Noth und bittre Sorgen tödten/ Wer lobt im Frieden nicht Bereitung zu dem Streit/ Und daß man diß erlernt/ was man braucht mit der Zeit. Zwar ewiges Gelück/ und Frieden-reicher Segen Schweb' umb dein blühend Haupt/ du unbefleckte Stadt/ Die nie kein Feind geschwächt/ kein Sturm geschändet hat. Es müsse stetes Heil sich umb die Mauren legen/ Der Oelbaum süsser Ruh ein Paradiß dir baun/ Jn dem die Einigkeit ist wesendlich zu schaun. ENDE. Gluͤckwuͤnſchungs-Gedichte. Hiermit ſo wuchs der Muth als Kleinod und Geſchencke/Von Goͤttern dieſer Stadt den Buͤrgern außgetheilt/ Ein jedes Auge hat der Kugel gleich geeilt/ Zu ſehen ob der Schuß tieff in dem Schirme hencke/ Wie weit daran geruͤckt/ wie nah es muͤſſe ſeyn/ Und was da eigendlich zum Vortheil leitet ein. Den Uberwinder hat die Stimme der Trompeten Ein freudiges Gluͤck zu/ ein ſilberner Pocal Siegprangend aufgefuͤhrt/ und denn ein koͤſtlich Mahl Geheiſſen alle Noth und bittre Sorgen toͤdten/ Wer lobt im Frieden nicht Bereitung zu dem Streit/ Und daß man diß erlernt/ was man braucht mit der Zeit. Zwar ewiges Geluͤck/ und Frieden-reicher Segen Schweb’ umb dein bluͤhend Haupt/ du unbefleckte Stadt/ Die nie kein Feind geſchwaͤcht/ kein Sturm geſchaͤndet hat. Es muͤſſe ſtetes Heil ſich umb die Mauren legen/ Der Oelbaum ſuͤſſer Ruh ein Paradiß dir baun/ Jn dem die Einigkeit iſt weſendlich zu ſchaun. ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0073" n="55"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gluͤckwuͤnſchungs-Gedichte.</hi> </fw><lb/> <l>Hiermit ſo wuchs der Muth als Kleinod und Geſchencke/</l><lb/> <l>Von Goͤttern dieſer Stadt den Buͤrgern außgetheilt/</l><lb/> <l>Ein jedes Auge hat der Kugel gleich geeilt/</l><lb/> <l>Zu ſehen ob der Schuß tieff in dem Schirme hencke/</l><lb/> <l>Wie weit daran geruͤckt/ wie nah es muͤſſe ſeyn/</l><lb/> <l>Und was da eigendlich zum Vortheil leitet ein.</l><lb/> <l>Den Uberwinder hat die Stimme der Trompeten</l><lb/> <l>Ein freudiges Gluͤck zu/ ein ſilberner Pocal</l><lb/> <l>Siegprangend aufgefuͤhrt/ und denn ein koͤſtlich Mahl</l><lb/> <l>Geheiſſen alle Noth und bittre Sorgen toͤdten/</l><lb/> <l>Wer lobt im Frieden nicht Bereitung zu dem Streit/</l><lb/> <l>Und daß man diß erlernt/ was man braucht mit der Zeit.</l><lb/> <l>Zwar ewiges Geluͤck/ und Frieden-reicher Segen</l><lb/> <l>Schweb’ umb dein bluͤhend Haupt/ du unbefleckte Stadt/</l><lb/> <l>Die nie kein Feind geſchwaͤcht/ kein Sturm geſchaͤndet hat.</l><lb/> <l>Es muͤſſe ſtetes Heil ſich umb die Mauren legen/</l><lb/> <l>Der Oelbaum ſuͤſſer Ruh ein Paradiß dir baun/</l><lb/> <l>Jn dem die Einigkeit iſt weſendlich zu ſchaun.</l> </lg><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [55/0073]
Gluͤckwuͤnſchungs-Gedichte.
Hiermit ſo wuchs der Muth als Kleinod und Geſchencke/
Von Goͤttern dieſer Stadt den Buͤrgern außgetheilt/
Ein jedes Auge hat der Kugel gleich geeilt/
Zu ſehen ob der Schuß tieff in dem Schirme hencke/
Wie weit daran geruͤckt/ wie nah es muͤſſe ſeyn/
Und was da eigendlich zum Vortheil leitet ein.
Den Uberwinder hat die Stimme der Trompeten
Ein freudiges Gluͤck zu/ ein ſilberner Pocal
Siegprangend aufgefuͤhrt/ und denn ein koͤſtlich Mahl
Geheiſſen alle Noth und bittre Sorgen toͤdten/
Wer lobt im Frieden nicht Bereitung zu dem Streit/
Und daß man diß erlernt/ was man braucht mit der Zeit.
Zwar ewiges Geluͤck/ und Frieden-reicher Segen
Schweb’ umb dein bluͤhend Haupt/ du unbefleckte Stadt/
Die nie kein Feind geſchwaͤcht/ kein Sturm geſchaͤndet hat.
Es muͤſſe ſtetes Heil ſich umb die Mauren legen/
Der Oelbaum ſuͤſſer Ruh ein Paradiß dir baun/
Jn dem die Einigkeit iſt weſendlich zu ſchaun.
ENDE.
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Zitationshilfe: | Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muehlpfort_gedichte01_1686/73>, abgerufen am 24.07.2024. |